© Michael Schwarzenberger auf Pixabay
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Energiewende: 70 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen für Strom aus erneuerbaren Enerigen

Kosten für Energiewende gerecht verteilen

70 Prozent der Verbraucher in Österreich ist es wichtig, Strom künftig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Gleichzeitig fürchten jedoch zwei Drittel, dass ein Teil der Energiewende-Kosten auf die privaten Haushalte abgewälzt werden könnten und dass steigende Strompreise den Wechsel auf klimafreundliche Heiztechnologie blockieren, die statt mit Erdöl oder Gas mit Strom betrieben werden. Das sind Ergebnisse aus dem Energie-Trendmonitor 2020 von Stiebel Eltron. Dafür wurden 1.000 Verbraucher in Österreich bevölkerungsrepräsentativ von einem Marktforschungsinstitut befragt.

Gut zwei Drittel der Befragten möchten so schnell wie möglich auf klimafreundliche Heiztechnologie umsteigen - wie beispielsweise die Wärmepumpe. Diese Technologie nutzt die unbegrenzt verfügbare Energie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser und wandelt sie wie ein 'umgekehrter Kühlschrank' in Heizwärme um. "Lediglich für den Antrieb ist dabei Strom notwendig, der in Österreich ab 2030 komplett aus erneuerbaren Quellen stammen soll", sagt Thomas Mader, Geschäftsführer Stiebel Eltron Österreich. "An die Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach gekoppelt, lässt sich die Wärmepumpe schon heute zu 100 Prozent mit Ökostrom betreiben."

100 Prozent Ökostom erfordert Investitionen

Aktuell hat Österreich beim Strom bereits heute einen Anteil von rund 75 Prozent, der aus erneuerbaren Quellen stammt und liegt damit europaweit hinter Norwegen auf Rang 2. Doch die Steigerung auf 100 Prozent Ökostrom erfordert nicht nur den Ausbau der grünen Stromproduktion, sondern laut Experten zusätzliche Investitionen in die Netzinfrastruktur in Milliarden-Höhe.

Verbraucher tragen höhere Kostenlast beim Strom

Die Kosten der Energiewende sind allerdings schon heute sehr ungleich verteilt - zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Technischen Universität Wien: Bei den Stromkosten schultern die privaten Haushalte 41 Prozent der finanzielle Lasten, obwohl sie nur 25 Prozent verbrauchen. Zum Vergleich: Die Industrie trägt 21 Prozent der Kosten, verbraucht aber 43 Prozent.

"63 Prozent der befragten Verbraucher betonen aber, die Bundesregierung solle dafür sorgen, dass Strom günstig bleibt, um damit beispielsweise umweltfreundliche Heiztechnik zu betreiben."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /