Tschechiens Atommülllagerpläne unzureichend
3 von 4 Standorten für Atommüllendlager weniger als 50 km von Österreich entfernt
Wie Radio Prag berichtet, hat der Expertenrat der tschechischen Atommüll-Behörde (SA-RAO) eine Empfehlung über die Reduktion von vormals neun auf nunmehr vier mögliche Atommüll-Endlagerstandorte abgegeben. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Brezivy potok im Kreis Pilsen (rund 106 km von Niederösterreich entfernt), Hradek bei Iglau (40 km), Horka bei Trebic (45 km) und Janoch beim AKW Temelin (48 km) wurden über diese Auswahl bereits informiert.
"Aktuell plant Tschechien den Baubeginn des Atommülllagers für das Jahr 2050 und die Fertigstellung im Jahr 2065 und damit wird klar, dass die tschechische Regierung das Problem des Atommülls der nächsten Generation aufbürden möchte", so der der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer. Und weiter: "Es ist inakzeptabel, dass in den tschechischen Atomkraftwerken weiter Atommüll produziert wird und die tschechische Regierung Dukovany und Temelin ausbauen möchte, aber keine Lösung für die Endablagerung des Atommülls hat".
"Noch immer fehlen Konzepte und Richtlinien, wie so ein Lager funktionieren könnte und wir werden einen grenznahen Standort nicht akzeptieren. Aus meiner Sicht müssen nun Gelder in EURATOM mit unserem Veto blockiert werden, wenn weiter eine wettbewerbsverzerrende Förderung von der EU Kommission für Atomenergie zugelassen werden. Außerdem können wir die Atomkraft als CO2 neutrale Technologie nicht akzeptieren, denn das ist sie nicht und scheidet deshalb auch als Lösung für die Energiewende aus", so Litschauer.
Verwandte Artikel:
- Neue AKWs unleistbar - Banker winken ab
- Uranexportzuwachs statt Sanktionen
- 13 Jahre Fukushima Super-GAUs: Faktencheck Atomkraft
- Menschenkette in Straßburg im Gedenken an Fukushima
- US-Atomlobbyist Kerry empfiehlt Österreich AKW-Bau
- ZEIGE ALLE BERICHTE ZU DIESEM THEMA
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /