© Couleur auf Pixabay / Lebensmittel im Müll
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„Lebensmittel dürfen nicht im Müll landen!“

Heute ist Tag gegen Lebensmittelverschwendung - gesetzliche Verpflichtung für den Handel notwendig

Wien - „Jahr für Jahr landen 577.000 Tonnen an Lebensmitteln im Müll statt auf unseren Tellern“, so Julia Herr, SPÖ-Umweltsprecherin am heutigen Tag gegen Lebensmittelverschwendung. „Dieser Verschwendung dürfen wir nicht länger zuschauen. Vom Feld bis zur Küche muss hier ein Umdenken stattfinden!“, fordert die Abgeordnete. Im ersten Schritt braucht es im Lebensmittelhandel klare gesetzliche Vorgaben, die dem Wegwerfen von genießbaren Lebensmitteln Einhalt gebieten, fordert Herr.

„Statt im Container zu landen, sollen Supermärkte Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen spenden müssen“, erklärt Herr. Frankreich ist hier Vorbild. Ein entsprechendes Gesetz gilt dort für Supermärkte mit über 400 Quadratmetern. In Österreich werden aktuell von den insgesamt rund 90.000 Tonnen aussortierten Lebensmitteln nur 12.000 gespendet. Zu wenig, befindet die Abgeordnete: „Über 600.000 Menschen in Österreich haben Probleme, sich gute und ausgewogene Nahrung zu leisten. Da ist es nicht tolerierbar, wenn zwar unverkäufliche, aber völlig genießbare Lebensmittel einfach aussortiert werden!“ Wenn bestehende Organisationen nicht die Kapazitäten und Infrastruktur zur Verteilung aussortierter Lebensmittel haben, muss die Unterstützung durch den Lebensmittelhandel und den Staat erfolgen.

Große Teile gehen bereits in der Landwirtschaft, der Produktion und später in den Haushalten verloren. Eine Bericht von WWF und BOKU Wien ermittelte 133 Kilo pro Haushalt und Jahr. Daher muss Lebensmittelverschwendung nicht nur im Handel, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette reduziert werden. „In der Produktion von Lebensmitteln fällt viel CO2 an. Wenn weniger Lebensmittel im Müll landen, muss auch weniger produziert werden. Das ist gut für den Klimaschutz!“, so Herr. Ziel muss daher eine Reduktion an weggeworfenen Lebensmitteln sein und nicht bloß eine Wiederverwertung, beispielsweise als Tierfutter. Hier spielen kürzere Produktionswege und regionales Wirtschaften eine entscheidende Rolle.

Auch im aktuellen Regierungsprogramm ist ein Maßnahmenpaket gegen Lebensmittelverschwendung vorgesehen. „Es wird Zeit, dass die Regierungsparteien vom Reden endlich zum Handeln übergehen! Wahlversprechen alleine reduzieren die Lebensmittelverschwendung noch lange nicht“, so Herr.​


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /