© BMNT / Tag gegen den Lärm
© BMNT / Tag gegen den Lärm

Tag gegen den Lärm: Einfach von der Coronakrise lernen

Nach den sehr ruhigen Wochen in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen freut sich nun jeder, wieder mehr Freiheiten zu genießen. Damit steigt auch wieder der Lärmpegel.

"In einer Zeit, in der viele Menschen in der Bevölkerung Sorgen und Ängste haben, ist Lärm ein zusätzlicher Stressor", sagt Heinz Fuchsig, Referent für Umweltmedizin der Österreichischen Ärztekammer, anlässlich des heutigen internationalen Tages gegen den Lärm: "Für eine gute Erholung und eine hohe Schlafqualität spielt der Lärmpegel eine große Rolle. Reaktionen der Kampf- oder Fluchtbereitschaft pushen das Immunsystem zwar kurzfristig - dauern diese aber zu lang an oder sind zu intensiv, verschlechtert das die Abwehrbereitschaft: Das Erkrankungsrisiko steigt", so Fuchsig.

Eine ruhigere Gesellschaft muss keine stillgelegte Gesellschaft sein, betont Fuchsig: "Viele Aufgaben und zunehmend auch Mobilität sind mit einem angenehmen Geräuschpegel verbunden." Moderne Geräte, vor allem solche mit Elektroantrieb, sind viel leiser als jene mit Verbrennungsmotoren. "Der Umstieg von Verbrennern erhöht nicht nur die Lebensqualität durch ruhigere Städte, sondern spart auch Abgase", sagt der Umweltmediziner. So kann auch die Schadstoffkonzentration niedrig gehalten werden.

"Sauberere Luft und leisere Orte werden uns also nicht nur mehr Lebensqualität und Produktivität schenken, sondern auch eine höhere Resilienz gegen Erkrankungen", sagt Fuchsig: "Daher ist der Tag gegen den Lärm ein guter Anlass, daran zu erinnern, dass die Ankurbelung der Wirtschaft nicht nur ökosozial, sondern auch für die Gesundheit positiv, also quasi ökosozial-vital erfolgen kann." Zudem könnten eine hohe Zahl an sinnvollen Arbeitsplätzen, beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energie, geschaffen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /