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Bundesministerin Gewessler: Runder Tisch zu Kunststoffverpackungsmüll wird einberufen

Studie zu Optionen für die Erreichung der EU-Sammelquoten veröffentlicht - siehe Anhang

Wien - Die Single-Use-Plastic-Richtlinie der EU sieht vor, dass Getränkeflaschen aus Kunststoff (derzeit werden in Österreich rund 1,6 Milliarden jährlich in Verkehr gesetzt) bis zum Jahr 2025 zu zumindest 77 Prozent und bis zum Jahr 2029 zu zumindest 90 Prozent getrennt gesammelt und recycelt werden müssen. Aktuell beträgt die Sammelquote 70 Prozent.

In einer vom Ministerium im Vorjahr beauftragten und am Mittwoch im zuständigen Beirat präsentierten Studie, durchgeführt von einem Konsortium des Technischen Büros Hauer, der Universität für Bodenkultur und der Montanuniversität Leoben, wurden Handlungsoptionen zur Erreichung der Sammelquoten erhoben und die dafür erforderlichen Aufwendungen berechnet.

Demnach ist eine Steigerung der getrennten Sammlung von Kunststoffverpackungen im erforderlichen Ausmaß nicht zu erwarten, sodass jedenfalls zusätzliche Massen aus dem Restmüll aussortiert werden müssten. Bei einer deutlichen Erhöhung der getrennten Sammlung von Kunststoffen und einer massiven Verbesserung der Sortierung müssten zusätzlich rund 75 Prozent oder bis zu 1 Million Tonnen des gesamten österreichischen Siedlungsabfalls zusätzlich sortiert werden. Die Studie zeigt weitere Handlungsoptionen auf, die zur Erreichung der EU-rechtlichen Vorgaben beitragen könnten. Vergleiche mit internationalen Erfahrungen zeigen, dass ein Pfand auf Einweg-Kunststoff-Getränkeflaschen die kostengünstigere Maßnahme darstellt, getrennte Sammelquoten von 90 Prozent zu erreichen. Zudem kann damit auch dem achtlosen Wegwerfen (Littering) wirkungsvoll entgegenwirkt werden.

Die zuständige Bundeministerin Leonore Gewessler und Staatssekretär Magnus Brunner werden angesichts der Ergebnisse der Studie einen Runden Tisch mit den VertreterInnen der Wirtschaft, der Interessenvertretungen und weiteren AkteurInnen einberufen. Die Handlungsoptionen zur Erreichung der Sammelquoten, zu denen Österreich verpflichtet ist, müssen auf Basis der wissenschaftlichen Ergebnisse mit allen Stakeholdern analysiert werden. Wie im Regierungsprogramm vorgesehen, wird der Ausbau von Mehrwegsystemen als ökologisch vorteilhafteste Variante für Getränkeverpackungen jedenfalls eine Rolle dabei spielen.

Die Studie ist HIER abrufbar.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /