© Energie Stmk/Vertragsunterzeichnung in Graz - 90 Millionen „Grüne Finanzierung“ für Energie und Nachhaltigkeit: EIB-Vizepräsident Andrew McDowell mit den Vorständen der Energie Steiermark Christian Purrer (li) und Martin Graf (re.)
© Energie Stmk/Vertragsunterzeichnung in Graz - 90 Millionen „Grüne Finanzierung“ für Energie und Nachhaltigkeit: EIB-Vizepräsident Andrew McDowell mit den Vorständen der Energie Steiermark Christian Purrer (li) und Martin Graf (re.)

Europäische Investitionsbank vergibt "Green Loan" in die Steiermark: 90 Millionen Euro für Klimaschutz

Erstes "Green Finance"- Paket der EIB in Österreich. Geld stammt aus Erlösen von Klimaschutzanleihen der EU-Bank.

Graz- Die Europäische Investitionsbank (EIB) forciert den Klima- und Umweltschutz weiter und vergibt den europaweit zweiten "Green Loan" an ein Unternehmen in Österreich: Die Energie Steiermark erhält für nachhaltige Investitionsprojekte eine spezielle Klimaschutz-Finanzierung in Höhe von 90 Millionen Euro zugesprochen. Es ist das erste "Green Finance"- Paket der EIB in Österreich.

Die Mittel sind für weiteren Netzausbau, zur Einbindung Erneuerbarer Energien und weiterer Energie-Effizienzprojekte vorgesehen. Die EIB hat eine lange Tradition in der Finanzierung von derartigen Projekten, nunmehr erfolgte zum zweiten Mal die Vergabe einer Grünen Finanzierung. Dieses Instrument dient den Unternehmen als Unterstützung zur Erreichung ihrer klaren Strategie zu Nachhaltigkeit und De-Karbonisierung, Der EIB Green Loan finanziert ausschließlich Projekte die voll im Einklang mit den Anforderungen des Programms der Climate Awareness Bonds stehen.

Zur Unterzeichnung des Vertrages mit den Vorständen der Energie Steiermark Christian Purrer und Martin Graf reist der Vizepräsident der EU-Bank, der Ire Andrew McDowell am 4. November von Luxemburg nach Graz an und betont im Vorfeld die gute langjährige Partnerschaft zwischen der EU-Bank und dem steirischen Energiekonzern:

"Wir müssen unsere Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels erhöhen. Deshalb begrüße ich ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Energie Steiermark. Der Ausbau der Netze in der Steiermark für eine bessere Einbindung erneuerbarer Energien und ein Bündel von Investitionen in den Bereich Nachhaltigkeit sind genau die richtigen Schritte zu einem aktiven Klimaschutz", so McDowell.

Und weiter: "Die EIB, die Klimabank der Europäischen Union, hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels massiv auszuweiten. In den nächsten zehn Jahren will sie Klimaschutzprojekte in Höhe von einer Billion Euro anstoßen. Dazu soll von 2025 an jedes zweite Projekt auf Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit abzielen, heute ist es jedes vierte."

"Unser Konzern liefert nicht nur Konzepte, sondern messbare Beiträge zur Erreichung der Klimaziele von Paris und zum "Green Deal" der EU. Wir freuen uns sehr, dass dies durch diese Finanzierung der Europäischen Investitionsbank gewürdigt wird und wir damit ein konkretes und klares Nachhaltigkeits-Signal setzen. Das bestätigt unsere Erfolgs-Strategie in Sachen Erneuerbare Energie", unterstreicht Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark. "Wir reden nicht über Klimaschutz, wird handeln. Unser grünes Investitions- und Innovationspaket bedeutet aber auch einen kräftigen Impuls für die regionale Wirtschaft, über 80 Prozent der Aufträge gehen immerhin an österreichische Unternehmen. Damit wird die Erreichung der Ziele in der österreichischen Klima- und Energiestrategie "Mission 2030" wesentlich unterstützt und mit dem Wirtschaftsstandort Steiermark in Einklang gebracht".

Martin Graf, Vorstandsdirektor (CFO) der Energie Steiermark: "Mit diesem Green Loan und dem Fokus auf grüne Finanzierung nehmen wir europaweit eine Vorreiterrolle ein. Nachhaltige Projekte brauchen auch nachhaltige Finanzierungen. Wir werden in den nächsten Jahren rund 1 Milliarde Euro in den Ausbau erneuerbarer, CO2-freier Energie und in die Entwicklung unserer Smart Grids investieren. Dabei geht es vor allem auch um Fragen der Digitalisierung, der Effizienzsteigerung und neuer Speichertechnologien." Nach einer umfassenden Marktanalyse der Entwicklungen des Kapitalmarktes zu Green Bonds, zu Grünen Schuldscheinen und Green Loans habe man sich bewusst "für jenes der EIB entschieden, weil es das nachhaltigste im Sinne der Ökologie und der Ökonomie ist". Positiven Einfluss auf die Entscheidung der EIB hat auch der seit Jahren erstellte Nachhaltigkeitsbericht der Energie Steiermark gehabt, der die Sustainable Development Goals (SDG) der UN berücksichtigt.

Die jetzt flüssig gestellten Mittel der EIB fließen ausschließlich in nachhaltige Investitionen für das 30.000 Kilometer lange steirische Stromnetz und sichern so die Integration von erneuerbarer Energie. Dadurch ist man in Zukunft beim Ausbau von Windkraft, Sonnenenergie und Wasserkraft, aber auch anderer neuer Technologien wie Elektrospeicher noch besser gerüstet und gewährleistet weiterhin die exzellente Versorgungssicherheit in der Steiermark.

Nach dem spanischen Energiekonzern Endesa im Jahr 2018 ist die Energie Steiermark erst das zweite Unternehmen in Europa, das einen derartigen "Green Loan" der EIB zuerkannt bekommen hat.

Die Kriterien der EIB sind überaus streng: Projekte mit grüner Finanzierung müssen zur Einsparung von CO2, zur Verbesserung der Versorgungssicherheit und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen und dies zukünftig auch laufend nachweisen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /