© IG Windkraft/Astrid Knie  v.l.n.r.: Herbert Stava (Energiepark Bruck/L)  Bgm. Gerhard Dreiszker (Bruckneudorf-Kaisersteinbruch) LRin Daniela Winkler (Land Burgenland) Klaus Maras (Energie Burgenland Windkraft) Thomas Huemer (Im Wind)
© IG Windkraft/Astrid Knie v.l.n.r.: Herbert Stava (Energiepark Bruck/L) Bgm. Gerhard Dreiszker (Bruckneudorf-Kaisersteinbruch) LRin Daniela Winkler (Land Burgenland) Klaus Maras (Energie Burgenland Windkraft) Thomas Huemer (Im Wind)

Bruckneudorf setzt die Segel in Richtung Windkraft

Eröffnungsfest für ersten Windpark in Bruckneudorf

© IG Windkraft Astrid Knie/ Die Windkraftbetreiber unter sich v.l.n.r.: Klaus Maras (Energie Burgenland Windkraft) Michael Hannesschläger (Energiepark Bruck/L.) Thomas Huemer (Im Wind)
© IG Windkraft Astrid Knie/ Die Windkraftbetreiber unter sich v.l.n.r.: Klaus Maras (Energie Burgenland Windkraft) Michael Hannesschläger (Energiepark Bruck/L.) Thomas Huemer (Im Wind)

Mit der Fertigstellung des Windparks Bruckneudorf reiht sich nun auch die Großgemeinde Bruckneudorf-Kaisersteinbruch in die Riege der Windkraftgemeinden ein. Damit wird ein weiteres – wichtiges Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft gesetzt. Mit den 5 Windkraftanlagen der Marke VESTAS zu je 3,45 MW Leistung kann der Jahresstrombedarf von ca. 9.500 Haushalten abgedeckt werden.

Daher luden die 3 Windparkbetreiber – Energiepark Bruck/Leitha, Energie Burgenland Windkraft, ImWind – zu einem Eröffnungsfest im Windpark Bruckneudorf. Trotz schon etwas herbstlicher Temperaturen ließen es sich das über 250 Besucher nicht entgehen. Neben dem Hausherren Bgm. Gerhard Dreiszker und vielen Bruckneudorfer Gemeindevertretern fanden sich auch Vertreter der Nachbargemeinden, der Bezirksverwaltung sowie der Landespolitik vertreten durch LRin Daniela Winkler ein.

Bgm. Dreiszker unterstrich in seiner Begrüßung die hohe Bedeutung des ersten Windparks für die Gemeinde Bruckneudorf, für den man sich jahrelang intensiv einsetzte und bekräftige dabei auch das Bekenntnis für erneuerbare Energien. Wie auch einige der folgenden Redner verwies er zudem auf die Leistungen von LH a.D. Hans Niessl, unter dem der Windkraftausbau in Burgenland erst so richtig Fahrt aufnahm.
In Ihrem Eröffnungsstatement betonte Landesrätin Winkler die Vorreiterrolle des Burgenlandes:

„Das Burgenland hat sich schon vor Jahren für die Energiewende entschieden und den Fokus auf erneuerbare Energie gelegt. Mit dem verstärkten Einsatz der Windräder haben wir es nicht nur geschafft im Strombereich bilanziell energieautark zu sein, sondern stehen auch für eine saubere Energiegewinnung.“

Die Vertreter der Windkraftbetreiber beleuchteten in ihren Redebeiträgen den Windpark Bruckneudorf bzw. die erneuerbaren Energien aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Herbert Stava vom Energiepark Bruck/Leitha erzählte wie es eigentlich zur Realisierung des Windparks Bruckneudorf kam und strich dabei die regionale Komponente hervor. Launig erwähnte er, dass er es nach fast 25 Jahren intensivem Wirken im Rahmen der erneuerbaren Energien erstmals „geschafft“ hat, auch ein Windrad auf eine seiner eigenen, landwirtschaftlichen Flächen zu bekommen. Er freue sich auf jeden Fall, dass dieses Windkraftprojekt nach einer langen Vorlaufphase erfolgreich umgesetzt werden konnte und ist stolz als regional agierender Ökostromproduzent immerhin für ca. 0,6% der österreichischen Stromproduktion verantwortlich zu sein.

Der Geschäftsführer der Energie Burgenland Windkraft, Klaus Maras, warf einen Blick in das kommende Jahrzehnt und die beleuchtete die Rolle der erneuerbaren Energien auf Landesebene. Noch im Jahr 2003 wurden nur 3% des Stromverbrauches im Land selbst erzeugt, 2013 durchbrach man bereits die 100% Ökostrom-Schwelle (bilanziell), was nur durch den Windkraftausbau möglich war. In den nächsten Jahren, erläuterte Maras, stünden einerseits das Repowering von alten Windkraftanlagen am Programm als auch die Beschäftigung mit innovativen Speichertechnologien und alternativen Mobilitätsformen. Maras erwähnte in diesem Zusammenhang ein Projekt in Neusiedl, bei dem die Sektoren Windstrom und Fernwärme gekoppelt werden, sowie ein Wasserstoffbusprojekt für den öffentlichen Nahverkehr.

Last but not least verwies Thomas Huemer geschäftsführender Gesellschafter der ImWind auf diebeindruckende „Fridays for Future“ – Bewegung und appellierte an die Politik nun endlich rasch Nägel mit Köpfen in Sachen Klimaschutz zu machen. Auf die Frage, ob der Klimaschutz nun endlich in der Politik angekommen ist, antwortete Huemer: „In der Bevölkerung auf jeden Fall! Die Auswirkungen des Klimawandels – Stichwort Fichtensterben oder massiver Anstieg der Tropennächte speziell in den Städten – sind für jeden spürbar. Jetzt sind mutige Schritte zu setzen wie beispielsweise eine CO2-Steuer. Die Politik ist nun definitiv am Zug.“

Auch ein besonderer Ehrengast, nämlich LH a.D. Hans Niessl äußerte sich im Rahmen des Festes zum neuen Windpark in Bruckneudorf: „Es freut mich, dass wir nun in Bruckneudorf-Kaisersteinbruch wieder einen Windpark eröffnen dürfen. Das Burgenland ist bei den Erneuerbare Energien in der Vergangenheit mutig vorangegangen und hat damit, auch wirtschaftlich, viel erreicht. Aber der Weg ist noch weit – die Energiewende ist der Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel. Wir müssen weitergehen, müssen Erneuerbare weiter ausbauen und
CO2 aus dem Energiesystem drängen.“

Nach der Eröffnung inkl. Auftritt der Blasmusik Bruck/Leitha wartete ein buntes Rahmenprogramm auf die Gäste. Die jüngeren Besucher waren beim Kinderprogramm der IG Windkraft „Wilder Wind“ bestens aufgehoben. Für alle, die ihre Gemeinde bzw. den Windpark einmal von oben sehen wollten, bestand die Möglichkeit mittels Kranfahrten sich in luftige Höhen zu begeben. Wer schon immer wissen wollte, wie eine Windkraftanlage tatsächlich funktioniert, schloss sich den Windradführungen an. Bei regionalen Schmankerln und guter Stimmung zog sich das gelungene Fest bis in die Abendstunden.


Autor: Mag. (FH) Norbert Koller für OEKONEWS


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /