© laurentmarx / Elefanten müssen endlich besser geschützt werden
© laurentmarx / Elefanten müssen endlich besser geschützt werden

Stoppt endlich den Elfenbeinhandel!

Am heutigen Weltelefantentag haben die Elefanten wenig zu feiern

Zwischen 2007 und 2014 verlor Afrika ein Drittel seiner Elefanten. Der Hauptgrund dieses vorwiegend durch Wilderer verursachten Massensterbens: Der Handel mit Elfenbein. Wenn dieser Handel nicht endlich gestoppt wird, könnten afrikanischen Elefanten innerhalb eines Jahrzehnts in freier Wildbahn ausgestorben sein. «Solange der Elfenbeinhandel jeglicher Art weiterhin erlaubt ist, werden Elefanten niemals in Sicherheit sein» betont Vera Weber, Präsidentin der Fondation Franz Weber (FFW), die sich für ein vollumfängliches weltweites Verbot des Elfenbeinhandels einsetzt.

Botswana — Afrikas letzte Elefantenhochburg mit derzeit noch rund 130‘000 Tieren, ein Drittel des gesamten Bestandes in Afrika — hat in den letzten vier Jahren einen Anstieg der Elefantenwilderei von 600% verzeichnet. Wenn afrikanische Elefanten weiterhin mit dieser Rate getötet werden, könnte die Art innerhalb der nächsten zehn Jahre in freier Wildbahn ausgestorben sein.
Die bereits heute dramatische Situation wird durch das Bestreben von Südafrika, Sambia, Botswana, Namibia und Simbabwe, ihre riesigen nationalen Elfenbeinvorräte zu verkaufen, noch verschlimmert. Diese Länder haben für die kommende CITES-Vertragsstaatenkonferenz (CoP18), welche vom 17. bis 28. August 2019 in Genf stattfindet, Forderungen und Vorschläge für einen uneingeschränkten internationalen Elfenbeinhandel eingereicht.
Die Fondation Franz Weber (FFW), die sich seit über 40 Jahren für den Schutz der afrikanischen Elefanten einsetzt, bezeichnet diese Vorschläge für eine Öffnung des internationalen Elfenbeinhandels als vorsätzlich geplanten Todesstoss für den Afrikanischen Elefanten.
«Der einzige Zeitraum in den letzten 40 Jahren, in welchem sich die Elefantenpopulation stabilisieren und erholen konnte, war das Jahrzehnt nach 1989», sagt Vera Weber, Präsidentin der FFW. «Damals hatte die Vertragsstaatenkonferenz, die hier in der Schweiz, in Lausanne, stattfand, den Elefanten den höchstmöglichen Schutz gewährt und sie in eine Schutzliste, den sogenannten ‚Anhang I‘, aufgenommen. Das bedeutet, dass kein kommerzieller internationaler Handel mit Elfenbein mehr erlaubt war.»
Leider konnten die Länder aus dem südlichen Afrika an den Vertragskonferenzen in den Jahren 1997 und 2000 die Welt davon überzeugen, dass ihre Elefantenpopulationen stabil genug seien, um auf Anhang II herabgestuft zu werden. Damit erhielten sie die Möglichkeit, ihre Elfenbeinvorräte zu verkaufen. Zwei Grossverkäufe wurden daraufhin bewilligt (1999 und 2008), und die Lagerbestände nach Japan und China verkauft.
Die Verkäufe führten in Japan aber vorallem in China zu einer beispiellosen Nachfrage nach Elfenbein, die wiederum massenhaft Wilderer auf den Plan rief. Die Folge davon war ein Massenmord an afrikanischen Elefanten: Seit 2008 wurden 150‘000 Dickhäuter wegen ihrer Stosszähne getötet.
«Wenn nun die Länder aus dem südlichen Afrika ihre Vorräte erneut verkaufen können, wird das wieder dazu führen, dass Zehntausende von Elefanten ausgelöscht werden», warnt Vera Weber. Die Forderung der FFW-Präsidentin an die Delegierten der CITES ist unmissverständlich: «Es ist Zeit, dem Elfenbeinhandel ein für alle Mal ein Ende zu setzen.»

Die FFW unterstützt deshalb den Aufruf der Mehrheit der afrikanischen Nationen, den afrikanischen Elefanten den höchst möglichen Schutz zu gewähren. 32 afrikanische Nationen der African Elephant Coalition (AEC) haben einen Vorstoss eingereicht, der fordert, wieder alle Elefanten in Anhang I aufzunehmen.
«Wir setzen alles daran, dass sich genau dreissig Jahre nach der Entscheidung von 1989 in Lausanne die Geschichte in der Schweiz wiederholt, und die afrikanischen Elefanten ohne wenn und aber endlich geschützt sind», sagt Vera Weber.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /