© Suraaa/ Bald schon sollen Lufttaxi über den Wörthersee zum Pyramidenkogel fliegen
© Suraaa/ Bald schon sollen Lufttaxi über den Wörthersee zum Pyramidenkogel fliegen

Kärnten startet Pilotprojekt für autonome Flugtaxis

Forschungsprojekt zwischen Land Kärnten und EHang Oversea mit dem Ziel neue Mobilitätslösungen in den Bereichen Tourismus, Personen- und Gütertransport zu schaffen.

Pörtschach am Wörthersee - Kärnten ist seit 2018 mit dem Projekt „Smart Urban Region Austria Alps Adriatic (SURAAA)“ Vorreiter, Test- und Entwicklungsregion für die automatisierte Mobilität. Nun wird mit dem Testbetrieb von Lufttaxis ein weiterer maßgeblicher nächster Schritt gesetzt.

„Heute hebt Kärnten in die nächste Dimension der Mobilität der Zukunft ab“, präsentiert Mobilitätslandesrat Mag. Sebastian Schuschnig die Kooperation mit der EHang Unternehmensgruppe.

Kärnten wird damit Modell- und Testregion zur Erprobung von „Passagierdrohnen“ in den Bereichen Tourismus, Personen- und Gütertransport. „Flugtaxis bieten spannende Möglichkeiten für neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Dabei muss gleichzeitig sichergestellt sein, dass diese sicher, leise und sauber sind“, erklärt Schuschnig.
Testbetriebe im Bereich der Logistik, als auch der Personenmobilität können sowohl das Gelände des Flughafens Klagenfurt, der Wörthersee Raum und das Logistik-Center in Villach/Fürnitz (LCAS) sein. „Was davon in welcher Form umsetzbar ist, werden wir in den nächsten Projektschritten gemeinsam mit dem Hersteller und den Behörden erarbeiten“, so Schuschnig.

Warum gerade Kärnten den Zuschlag für diese zukunftsweisende Kooperation bekam, erklärt Dr. Felix Lee, Europa-Chef von EHang: „Entscheidend für den Projektfortschritt ist es, die ersten Anwendungen und Demonstrationen im Testbetrieb zu starten und somit den Entwicklungsprozess zügig voranzutreiben. In Kärnten haben wir dafür passende Rahmenbedingungen gefunden”.

Sicherheit habe, so die Projektpartner unisono, beim Betrieb oberste Priorität. Die Systeme seien redundant und jeder der 16 Rotoren ist mit einem eigenen Motor und einer eigenen Batterie ausgestattet. „Selbst wenn fünf von 16 Rotoren ausfallen sollten, kann das Flugtaxi immer noch gesteuert und sicher am Boden gelandet werden“, so der Hersteller. Das Flugtaxi, das Platz für zwei Sitzplätze sowie Stauraum für Gepäck bietet, werde an definierten und damit abgesicherten Start- und Landeplätzen aufsetzen und die Türen bleiben automatisch geschlossen, bis die Rotoren stillstehen. Diese Start- und Landeplätze seien Warteeinrichtungen für Passagiere, dienen aber auch als Ladestationen für die Flugtaxis.

Der Vorvertrag zur derzeitigen Vereinbarung existiert zwischen SURAAA und EHang seit Anfang April 2019. Und bereits seit März 2018 sind EHang und SURAAA in Kooperationsgesprächen. „Wir sind sehr happy, dass uns diese Kooperation gelungen ist. Bis zur Umsetzung des autonomen Fliegens sind noch viele Schritte zu tun. Gleichzeitig ist vieles leichter und sicherer als z.B. im Straßenverkehr”, freut sich SURAAA-Projektleiter Walter Prutej.

Der nächste Schritt liege jetzt im Aufsetzen eines gemeinsamen Projektes. Laut Schuschnig sei noch im Juni eine High-Level-Conference beim Hersteller FACC geplant. “Das Flugtaxi wird kein Beförderungsmittel für Begüterte, sondern ist ein weiterer Puzzlestein in der Mobilität der Zukunft sein. Innovationen brauchen einen stabilen Rechtsrahmen, der gleichzeitig flexibel genug ist, um die enorme Dynamik dieses Bereichs zu fördern”, ist auch Dr. Albert Kreiner, Leiter Abt. 7. – Wirtschaft, Tourismus und Mobilität vom Land Kärnten von diesem Projekt überzeugt.

Faktenbox Flugtaxi EHang:

• 2 Sitzplätze mit Stauraum
• 16 Propeller
• Fluggeschwindigkeit bis zu 130km/h
• Reichweite zwischen 50-70km
• Flugdauer max. 30 Min
• Lautstärke max. 65db (vergleichbar mit Staubsauger)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /