© Greenskills.at/ Vortragender Herbert Gruber stellt Strohballenbau in der Praxis vor
© Greenskills.at/ Vortragender Herbert Gruber stellt Strohballenbau in der Praxis vor

greenskills - ein Lehrgang für zukunftsweisendes Leben und nachhaltiges Bauen

Der interdisziplinäre und erfahrungsorientierte greenskills – Lehrgang für zukunftsweisendes Leben und nachhaltiges Bauen findet in diesem Jahr zum 8. Mal statt.

Wie alles in der Natur, so wächst und verändert sich auch dieser Lehrgang. Initiiert wurde der Lehrgang 2011 vom Verein United Creations, um Informationen über nachhaltiges Bauen und Leben in einer Kombination aus Theorie und Praxis zu vermitteln. Ein Hands-On Lehrgang, bei dem Experten für Strohballenbau, Lehmputz, Holzbauweisen und viele mehr ihr Wissen vermittelt haben.

Gebäude als unsere dritte Hülle und gebaute Umwelt haben nicht nur auf das Wohlbefinden von uns Menschen einen großen Einfluss: Bauen und Wohnen machen in Österreich etwa ein Viertel des durchschnittlichen ökologischen Fußabdruckes aus.

Wenn man baut, stellt sich nicht nur die Frage nach der Wahl der Materialien und dem Energieverbrauch, sondern auch, ob die Bauten dem sozialen Gefüge, dem Leben das darin stattfinden soll dienlich sind. Was fördern sie, was erschweren sie? So sind mit der Zeit die Themen der Gemeinschaft, des Zusammenlebens und der hierfür förderlichen Methoden des Miteinanders, wie Soziokratie oder systemisches Konsensieren stärker in den Fokus gerückt. Es geht nicht nur um ökologische, sondern auch um soziale Nachhaltigkeit und wie gemeinschaftliche Projekte gelingen können.

Dass wir unser gesellschaftliches Selbstverständnis im Sinne eines grundlegenden Wandels hinterfragen müssen, wird immer mehr Menschen bewusst. Auch namhafte Persönlichkeiten bringen das fundiert auf den Punkt: Der Physiker und Systemtheoretiker Fritjof Capra beschreibt Ethik aus evolutionsbiologischer Sicht als Handeln zum Allgemeinwohl, nicht nur der eigenen Gattung, sondern aller Lebewesen und der Gesamtheit der Ökologie. So haben angefangen bei den ersten Mikroben immer die Arten überlebt, die kooperiert haben und das Gemeinwohl über den Vorteil des Individuums gesetzt haben. Die Sehnsucht, Natur-verbundener oder auch solidarischer und gemeinschaftlicher zu leben, erwacht derzeit bei einer immer größer werdenden Zahl von Menschen. Denn wir alle sind miteinander und mit der Erde und allen Lebewesen verbunden.

Dies beschreibt auch der Kulturphilosoph und Autor Charles Eisenstein und spricht vom Prinzip des „Interbeing“, das uns vom derzeitigen Prinzip der „Separation“ hin zu einem positiven Wandel, zu einer Kultur des Miteinanders, der Solidarität und der Vernetzung leiten kann. Und schon kleine persönliche Gesten von Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen bergen eine ungeahnte transformatorische Kraft.

Es geht darum, der Ausbeutung der Natur im Zuge der wirtschaftlichen Wachstumslogik sowie dem Zynismus und der Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen, etwas entgegen zu setzen, darum, angesichts der drohenden Klimakrise nicht zu verzweifeln, sondern die eigene Handlungsfähigkeit zu erhalten oder wieder zu erlangen.

Mit diesen Ansätzen bietet greenskills einen Überblick über Systemzusammenhänge und Mut machende Alternativen sowie eine Erweiterung der eigenen Handlungsoptionen und Fähigkeiten. In einer einzigartigen Kombination aus Theorie und Praxis vermittelt greenskills soziale wie handwerkliche Fertigkeiten und vernetzt interessierte Menschen sowohl miteinander als auch mit bestehenden Projekten und Akteuren. Dabei entsteht ein inspirierendes Lernumfeld, welches die TeilnehmerInnen unterstützt, sich mit ihren Potentialen weiter zu entfalten und die Kraft der Verbundenheit neu zu entdecken. Das erhöht die Resilienz, um auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben.

Nähere Informationen zum Lehrgang bekommen Sie an den Infoabenden am 5. und 25. Juni jeweils um 18.30 im Markhof, 1030 Wien, Markhofgasse 19, sowie unter www.greenskills.at




Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /