Kampf gegen Gefahren der Atomkraft entschieden weiterführen

Jahrestag des Reaktorunglücks von Tschernobyl - Mandl will EU-Initiative zur Anrainerbeteiligung bei der Errichtung von Atommüll-Endlagern

"Wie gefährlich die Atomkraft sein kann, haben die Reaktorunglücke von Tschernobyl und Fukushima traurig belegt", erinnert der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl anlässlich des Tschernobyl-Gedenktages. "Ich erinnere mich gut daran, dass wir als Kinder damals nicht vor die Tür durften. Es war eine dramatische Zeit."

Die Katastrophen hätten die Weitsicht der Österreicherinnen und Österreicher bestätigt, die sich bereits bei der Volksabstimmung zum AKW Zwentendorf klar positioniert hatten, sagt Mandl. Diese Linie ist heute genauso aktuell wie damals: "Wir begegnen den Gefahren der Atomkraft mehr denn je. Dass Österreich nach wie vor auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen setzt, ist ein Zukunftsweg für ganz Europa und darüber hinaus."

Der Kampf gegen die Gefahren der Atomenergie müsse weitergeführt werden, sagt Mandl. Das betreffe heute besonders die Mängel beim slowakischen AKW Mochovce, aber auch die Frage nach Atommüll-Endlagern in Tschechien, die nahe an Österreich gebaut werden könnten. Er wandte sich daher in einem Brief an EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete, in dem er einen verpflichtenden Mindestabstand zwischen einem möglichen Atommüllendlager und der Grenze eines Nachbarlandes und außerdem Einspruchsrechte für benachbarte Mitgliedstaaten beim Bau von Atommüllendlagern vorschlägt. "Die Kommission hat das Initiativrecht. Meiner Meinung nach hat sie hier auch eine Initiativpflicht", sagt Mandl.

Mandl betont, wie wichtig die Frage der Mindestabstände für die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner angrenzender Regionen ist und will wissen, welche konkreten Maßnahmen die EU-Kommission plant, um genau dieses Sicherheitsbedürfnis künftig zu erfüllen. Außerdem schlägt er vor, auch Bürgerinnen und Bürgern Parteistellung im Konsultationsverfahren zu geben, wenn sie als Anrainer betroffen sind.

"Auch weiterhin darf und wird Österreich alles dafür tun, die Atomkraft zurückzudrängen. In diesem Sinne unterstütze ich die klare Position von Umweltministerin Elisabeth Köstinger und der Bundesregierung in ihrem Kampf gegen die Atomkraft und leiste im Europaparlament meinen Beitrag zur rot-weiß-roten Linie."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /