© Michael Sigmund
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AK Klimadialog: Sozial gerechte Klimapolitik kommt nur mit mehr Öffis in Fahrt

Mehr Elektroantriebe für Öffis / Weiterer Ausbau in den Städten, neue Mobilitätsangebote auf dem Land

"Die Verkehrspolitik ist ein Schlüssel beim Klimaschutz: Aber sie muss sozial gerecht und demokratisch gestaltet werden", sagt die Leiterin der AK Abteilung Umwelt und Verkehr, Sylvia Leodolter, anläßlich des 5. AK Klimadialogs. Bis Ende des Jahres müssen die konkreten Maßnahmen in der Klimapolitik festgelegt werden, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Allein der Straßenverkehr verursacht fast 30 Prozent des klimaschädlichen Treibhausgas-Ausstoßes. Gemeinsam mit Vertreter-Innen des Verkehrsministeriums und WissenschaftlerInnen der Wirtschaftsuniversität diskutierte die AK mögliche Maßnahmen.

1. Öffi-Ausbau zu leistbaren Preisen

"Die Antwort auf zu hohe Treibhausgas-Emissionen kann nur ein weiterer Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes zu leistbaren Preisen sein", so Leodolter. Denn sozial gerechte Klimapolitik muss Mobilitätschancen für alle bieten. Wie das geht, zeigt das Erfolgsmodell der Wiener Linien oder der österreichischen Bahn.

2. E-Antrieb bei Öffis weiter ausbauen

Die bislang ausgereifteste Kohlendioxidarme Technologie ist der Elektroantrieb. Jeder denkt bei E-Antrieb ans Elektroauto. Aber viel effektiver für den Klimaschutz ist der Aus-bau der E-Antriebe im öffentlichen Verkehr. Schon heute sind die Öffis in hohem Maße elektrifiziert. Jetzt muss der Ausbau bei Bahn-Nebenstrecken und in den Städten, etwa bei den Bussen, vorangetrieben werden. "Öffis sind im Vergleich zum Autoverkehr energieeffizienter, sicherer, preiswerter und leiser. Und sie brauchen pro Fahrgast viel weniger Platz auf den Straßen", so Sylvia Leodolter von der AK.

3. Öffi-Ausbau auf dem Land

"Mehr Öffis, das geht auch auf dem Land", so Leodolter. "zum Beispiel mit Sammeltaxis, oder Klein-Bussen zum Bahnhof in den Hauptverkehrszeiten." Diese "Micro-ÖV-Systeme" würden auch Arbeitsplätze in den Regionen schaffen", so die AK-Expertin.

4. Job-Verluste in Autoindustrie abfangen

Der Fall Opel in Wien zeigt: Für die rasanten Veränderungen in der Industrielandschaft, insbesondere in der Autoindustrie muss die Politik Antworten entwickeln: Gut ausgebildete Facharbeiter, die bei einem Umstieg vom Verbrennungs- auf den Elektromotor im Autobau nicht mehr benötigt werden, brauchen eine Perspektive, etwa im öffentlichen Verkehr. Die AK fordert Strategien für einen sozial gerechten Wandel, eine sogenannte "Just Transition".

Quelle: Arbeiterkammer Wien


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /