© Ludwig Schedl / Große Freude bei den Ausgezeichneten
© Ludwig Schedl / Große Freude bei den Ausgezeichneten

Seestadt innovativ: Zehn Ideen für nachhaltige Mobilität prämiert

BewohnerInnen gestalten aktiv mit

Wien – Innovative Konzepte für ein besseres Zusammenleben sind in der Seestadt immer willkommen: Beim Ideenwettbewerb „Seestadt nachhaltig mobil“ waren BewohnerInnen und Interessierte aufgerufen, die Mobilität im Stadtteil aktiv mitzugestalten. Von 51 Einreichungen wurden am 29. März zehn Ideen prämiert, für deren Umsetzung 25.000 Euro aus dem aspern Mobilitätsfonds bereitstehen.

"Seestadt ist das, was wir gemeinsam daraus machen" – der Ideenwettbewerb „Seestadt nachhaltig mobil“ ist wieder ein leuchtendes Beispiel dafür. Aus insgesamt 51 eingereichten Ideen gelangen nun zehn zur Umsetzung. Im Raum für Nachbarschaft und im OPEN.mobil LAB in der Sonnenallee 26 wurden sie am 29. März der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Wien 3420 aspern Development AG, das Stadtteilmanagement Seestadt aspern und das aspern.mobil LAB luden zur Ideen- und Ergebnispräsentation ein.

Eine achtköpfige Jury, bestehend aus vier BewohnerInnen und vier FachexpertInnen, wählte die zehn Siegerideen aus. Während die SeestädterInnen per Zufallsauswahl zur Mitwirkung eingeladen worden waren, kamen die vier FachexpertInnen von der Wien 3420 AG, der TU Wien, dem aspern Beirat und der Bezirksvorstehung Donaustadt.

Alexander Kopecek, Vorstand der Wien 3420 AG, zum Zweck des Wettbewerbs: „Die größte Anstrengung der Menschheit muss heute der Klimaschutz sein. Diese Aufgabe, die für ihr Überleben notwendig ist, ist gigantisch. Das Gute: Wir alle können etwas dazu beitragen, jeder kleine Schritt zählt. Nachhaltige Mobilität ist einer der großen Hebel und verbessert außerdem die Lebensqualität in der Stadt. Optimal funktioniert sie dann, wenn das Unterwegssein Freude macht und als Mehrwert erlebt wird. Die Einreichungen zeigen, dass unser Ansatz, die lokale Mobilität als gemeinsames, bereicherndes Projekt zu sehen, in die richtige Richtung geht.“

Vielfalt der Ideen – maßgeschneidert für die Seestadt

Das Spektrum der Einreichungen war groß: Von ganz konkreten Verbesserungsvorschlägen für bestimmte Orte und Situationen im Straßenraum über Bewusstseinsbildung, Dialog und Information bis hin zu innovativen Fahrzeugen und Services reichen die Ideen. Etwa die Hälfte der Ideen kam von BewohnerInnen der Seestadt, aber auch Menschen aus anderen Teilen der Donaustadt bzw. Wiens, aus Niederösterreich und dem Burgenland brachten ihre Innovationskraft ein.

Diese Ideen überzeugten die Jury

Mit der „Kids Cycling Academy“ wird das Seestädter Fahrradgeschäft „United in Cycling“ die Jüngsten radfit machen. Burgi Linnau wiederum will mit „Kursen für potenzielle RadfahrerInnen“ alle Altersgruppen ansprechen und die Umgebung der Seestadt befahren.
Grätzl-News werden auf Jakob Kastners Wandzeitung „Seeblatt“ Platz finden. Mit den „Seestadt-Gschichtln“ will er darüber hinaus die Geschichte der Seestadt hörbar, sichtbar und erfahrbar machen.

„Mein starker Schulweg“ ist Thomas Mayerhofer ein besonderes Anliegen: Kinder sollen den Seestadt Campus sicher und eigenständig erreichen, während Autos in sicherer Entfernung warten.

Gregor Lauermann und die Fahrradschule Schulterblick greifen die Idee einer „Schulradwoche statt Wintersportwoche“ auf und werden ein Pilotprojekt mit einer Seestädter Schulklasse umsetzen. Laufen und Radfahren sind schon gut in der Seestadt etabliert, nun wird im öffentlichen Raum auch das Angebot für Krafttraining installiert, ein „Street Gym“ wird die Bewegungsvielfalt in der Seestadt in Zukunft bereichern.
Mit „Bewegen und Erleben“ spricht Tom Brandstetter vor allem Menschen mittleren und höheren Alters an: Entlang einer Erlebnisroute sollen spezielle Angebote für diese Zielgruppen den Spaziergang durch die Seestadt noch attraktiver machen.

Bettina Wagner will mit ihrem „Seeseiten-Buchboot“ die Südseite und die Nordseite des Sees symbolisch und kulturell verbinden. Das Buchboot bringt Informationen und Literatur in Fluss.

Jörg Meier träumt von einem „mobilen Carrier für Radiosendungen“. Realisieren will er seine Idee mit den Medienkünstlern des seeLab und den begeisterten Handwerkern der Selbermacherei. Beide Initiativen sind in der Seestadt seit Längerem aktiv.

Last but not least wird der Seestadt.bot von Philipp Naderer-Puiu erweitert, damit alle relevanten Infos rund um Verkehrsangebote, Shops, Lokale u.v.m. auf kürzestem Weg bei den BewohnerInnen landen.

Wie geht’s weiter?

Lukas Lang, Koordinator des aspern Mobilitätsfonds, freut sich auf die rasche Umsetzung der Ideen: „Gemeinsam mit dem aspern.mobil LAB und dem Stadtteilmanagement Seestadt aspern werden wir nicht nur die prämierten Ideen umsetzen, sondern auch viele andere Themen und Aspekte aufgreifen, die uns von den EinreicherInnen mitgegeben wurden.“ Gleich nach der Prämierung wurden nächste Schritte mit den IdeengeberInnen vereinbart, damit die bereitgestellten 25.000 Euro bald in konkrete Projekte fließen.

Professionelle Begleitung durch ExpertInnen

Christoph Kirchberger, Koordinator des aspern.mobil LAB, das in der Seestadt an Strategien für neue urbane Mobilität arbeitet und den Wettbewerb schon mit zwei Ideenwerkstätten in der Einreichungsphase begleitete: „Die eingereichten Ideen zeigen, es geht nicht nur um das reine Unterwegssein oder das schnellste Fortbewegungsmittel: Mobilität wird mit anderen Aspekten wie Gemeinschaft oder Gesundheit verknüpft. Diesen Mehrwert greift das aspern.mobil LAB auf und ist immer an weiteren innovativen Ideen interessiert, die die Freude an der aktiven Bewegung stärken.“ Gelegenheit mitzumachen gibt es jede Woche, denn das aspern.mobil LAB lädt interessierte BewohnerInnen immer dienstags von 14.00 bis 18.00 Uhr ins OPEN.mobil LAB (Sonnenallee 26) ein, um die Mobilität in aspern Seestadt gemeinsam weiter zu entwickeln.


aspern.mobil LAB

Das aspern.mobil LAB bietet in aspern Seestadt Raum für Innovation rund das Thema „Mobilität": Gemeinsam mit SeestädterInnen tragen Wissenschaft, Verwaltung und Unternehmen zu einer nachhaltigen urbanen Mo-bilität bei. Als „urbanes Mobilitätslabor" macht das aspern.mobil LAB Forschung durch Ausprobieren und Experimentieren erlebbar: Direkt vor Ort mit den BewohnerInnen der Seestadt, mit dem Ziel, die Mobilität und Lebensqualität in aspern Seestadt zu verbessern. Das aspern.mobil LAB versteht sich als Infrastruktur für Forschung und Entwicklung und ist im Rahmen des Programms „Mobilität der Zukunft“ eines von fünf Urbanen Mobilitätslaboren Österreichs, gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /