© OEKONEWS/  Doris Holler-Bruckner- Chefredakteurin OEKONEWS
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Für das Klima: Weil es genug ist

Eine OEKONEWS-Ansichtssache von Chefredakteurin Doris Holler-Bruckner

In den letzten Tagen füllte das politische Hick-Hack über die notwendigen Neuregelungen für Biomasse-Kraftwerke unsere Pressebox mit unzähligen Meldungen.

Wir fragen uns wieder einmal: Warum hinkt die Politik mit Handeln dem hinterher, was Bürger und Bürgerinnen wirklich wollen. Wieso setzt man sich nicht einfach gemeinsam auf einen Tisch und entscheidet so, wie es sich die Menschen wirklich wünschen? Was wird hier endlos debattiert über einen Teilaspekt von Ökostrom und nicht endlich gemeinsam gehandelt? Was hält die Regierung wirklich davon ab, einmal voran zu gehen und sich gleich für einen Stopp sämtlicher umweltschädlichen Investitionen bis zu einem gewissen Zeitpunkt in naher Zukunft zu entscheiden? Was spricht dagegen, als Vorreiter voran zu gehen und sich für eine Energiewende in allen Bereichen zu entscheiden? Wie kommt es dazu, dass bei einer Veranstaltung zur Wärmestrategie überhaupt noch über alte Wege diskutiert wird? Warum beschließen wir nicht, ab einem gewissen Zeitpunkt stinkende Autos gar nicht mehr neu zuzulassen? Wieso setzen wir auf teure neue Autobahnprojekte wie den Lobautunnel, wenn sämtliche Verkehrsexperten, die vorausschauend denken, von diesem abraten? Was hält uns davon ab, Klimaschutz als Unterrrichtsfach ab sofort in allen Schulen einzuführen? Als Volkswirtschaft würde uns das einen immensen Vorteil bescheren, wenn wir keine fossilen Energien mehr einführen, warum schwenken wir nicht um?

Worauf warten wir, eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt, überhaupt noch?

Wovor fürchtet sich die Regierung? Wer treibt sie? Alte Lobbies aus Öl- und Gasindustrie?
Das Volk will mit überragender Mehrheit endlich Klimaschutz, wie unzählige Umfragen aufzeigen.

Fragen wir doch die Menschen einfach. Setzen wir auf direkte Demokratie.
Eine Möglichkeit, diese Meinung auch noch schwarz auf weiß präsentiert zu bekommen, hat sich Wir entscheiden Klima überlegt. Es wäre die Abhaltung von sogenannten Citizen Assemblies, Bürgerräten, ähnlich wie es sie in anderen Ländern, beispielsweise in Irland, Island und anderen Staaten bereits gab und lassen die Bürger und Bürgerinnen ihre Vorschläge auf den Tisch lege. Mit dem Input von Experten könnte ein repräsentativer Bürgerrat die Details ausarbeiten und eine Klimaschutz-Volksabstimmung würde zeigen, was die Menschen wollen. Wir haben einen Extremhitze-Sommer hinter uns, es gibt aufgrund von Wetterkatastrophen Schäden in der Landwirtschaft in Millionen-Rekordhöhe, der Winter spielte mit Megaschneemassen ebenfalls verrückt.
Wollen wir wirklich warten, bis wir nur noch Temperaturen wie in Palermo haben?

Hat die Politik Angst vor klaren Entscheidungen? Warum setzt sie nicht endlich auf eine öko-soziale Steuerreform? Wieso besteuern wir nicht endlich C02 oder umweltschädliche Investitionen? Die größte Herausforderung für die Zukunft wird einfach verdrängt.. wer steckt dahinter? Ist schnelles Geschäft oder ein noch möglicher Gewinn aus schmutzigen Energien wichtiger als die Gesundheit und Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder?

Wir haben keine Zeit mehr!!!!!!!!!!!!! Es ist 5 nach 12! Fast alle Klimaforscher der Welt sind sich sicher, dass ein Ende für das fossile Zeitalter so rasch wie möglich notwendig ist und dass wir auf 100% erneuerbare Energien umsteigen müssen. Gleichzeitig rechnen uns Ökonomen vor, dass dieser Umstieg auch wirtschaftlich Gewinn bringt, dass er neue Jobs schafft, die uns in anderen Bereichen aufgrund der Digitalisierung möglicherweise verloren gehen. Wir verschlafen einen schnellen Umstieg in das Solarzeitalter. Noch dazu, wo wir gerade in den dafür notwendigen Umwelttechnologien in vielen Bereichen am Weltmarkt ganz vorne mit dabei sind.

In der Zwischenzeit erkennen immer mehr Kinder und Jugendliche, in welche Sackgasse wir rennen. In immer mehr Orten wird im Rahmen von FridaysForFuture von ihnen für ein Handeln gegen den Klimawandel demonstriert. Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft, die wir ihnen verbauen. Am 15.3. rufen sie nun zum weltweiten Klimastreik auf. Unzählige Jugendliche auf der ganzen Erde haben erkannt, dass es mit weiter wie bisher in eine Sackgasse geht. Sie haben recht. Handeln wir, jetzt, nicht erst morgen oder übermorgen, damit wir ihnen ihre Zukunft lebenswert machen!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /