© BMNT -Paul Gruber / Ban Ki Moon wies auf die Dringlichkeit des Handelns hin
© BMNT -Paul Gruber / Ban Ki Moon wies auf die Dringlichkeit des Handelns hin

Menschen müssen für Europas Wandel eintreten

Internationale "Wachstum im Wandel" Konferenz mit 700 Teilnehmer/innen in Wien

© Paul Gruber BMNT/ Der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Nachhaltigkeitsministerin Köstinger bei der Konferenz
© Paul Gruber BMNT/ Der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Nachhaltigkeitsministerin Köstinger bei der Konferenz

Wien - Bereits zum 4.Mal findet die "Wachstum im Wandel" Konferenz statt. Der Titel "Europe´s Transformation: Where People Matter" zeigt, wie wichtig dabei die Menschen sind. Transformation und Innovation auf gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Ebene stehen im Fokus der Konferenz, in deren Rahmen rund 700 Teilnehmer/innen aus aller Welt zusammentreffen, um über "Wachstum im Wandel" zu diskutieren.

Ban Ki-moon, der Vater der Sustainable Developement Goals, mahnte in seiner Keynote "Nachhaltige Entwicklung- der Weg in die Zukunft" einmal mehr: "there is no plan B for our earth". Ein Umschwenken ist notwendig und möglich, soviel ist fix. Das Bewusstsein für das immens wichtige Thema des Wandels wächst, wie die zahlreichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Konferenz zeigen.

"Es geht darum, wie wir Wirtschaftswachstum ermöglichen und zugleich nachhaltig wirtschaften und leben können",so die österreichische Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger in ihrer Key-Note. "Diese beiden Begriffe sind kein Widerspruch, sie sind eine Chance, die wir nutzen müssen. Wenn wir uns die Welt heute ansehen, dann sehen wir, dass wir an einem Scheideweg stehen, besonders im Bereich des Klimaschutzes. Das ist mit Sicherheit die größte Herausforderung unserer Zeit."

Klimaschutz ist auch in vielen der "Sustainable Development Goals" (SDGs) verankert, wie die Ministerin aufzeigte. "Das Pariser Klimaabkommen ist die zentrale Säule im Klimaschutz, deshalb werden auch die im Dezember anstehenden Verhandlungen bei der UN-Weltklimakonferenz in Katowice von so großer Bedeutung sein. Dort wird sich zeigen, was die Beschlüsse von Paris wert sind." Köstinger sieht mit Besorgnis, dass es in der internationalen Staatengemeinschaft eine immer größere Gruppe an kritischen Staaten gibt, für die Klimaschutz keine übergeordnete Bedeutung hat. "Wir müssen hier an Lösungen arbeiten, um diese Staaten wieder zurück ins Boot zu holen, denn alleine kann Europa zwar Vorreiter, aber nicht Retter des globalen Klimas sein," ist sie überzeugt.

Österreich will seine Klimaziele erreichen. "Wir wollen die Emissionen bis 2030 um 36 Prozent reduzieren, an diesem Ziel halten wir fest und werden alle Anstrengungen unternehmen, um es zu erreichen." Dazu kommt: "Als Nachhaltigkeitsministerin betreffen 8 der 17 SDGs mein Ressort direkt. Wir haben hier einen großen Ehrgeiz in der Erreichung dieser Ziele."

Noch in dieser Regierungsperiode soll Österreich im internationalen SDG-Ranking weiter vorrücken. "Ich habe mit Bundeskanzler Sebastian Kurz besprochen, dass wir weltweit unter die Top 5 bei der Umsetzung der SDGs kommen wollen", so Köstinger. Derzeit liegt Österreich auf Platz 9.

Auf europäischer Ebene will die aktuelle EU-Ratsvorsitzende noch wichtige Dossiers bis Jahresende abschließen. "Wenn wir eine finale Einigung über die CO2 Reduktion bei Neuwagen zwischen Parlament, Kommission und Mitgliedsstaaten zustande bringen, dann wäre das wirklich ein riesiger Erfolg in der europäischen Klimapolitik", meint Köstinger. Im Rahmen der "Wachstum im Wandel"-Konferenz sollen morgen, Donnerstag, in einem "Call to action" 10 konkrete Vorschläge an die Europäische Kommission und die Mitgliedsstaaten als zentrale Handlungsaufforderung gestellt werden. Darunter sind u.a. die Bedeutung der SDGs zu erhöhen, Eco-Innovation zu stärken, nachhaltige Finanzierungsinstrumente zu schaffen, Stakeholder in allen Handlungsfeldern besser einzubinden und die Wissensgesellschaft konkreter zu unterstützen.

"Für Österreich ist die Ausrichtung dieser Konferenz, in Zusammenarbeit mit Ban Ki-Moon, eine wirklich große Ehre", so Köstinger. "Wir positionieren uns damit auch in der globalen Wahrnehmung sehr stark in diesem Themenfeld."

Am Programm die internationalen NachhaltigkeitsexpertInnen Tim Jackson und Kate Raworth, die Präsidentin des Sustainable Development Observatory Brenda King, die Innovationsforscherin Emma Dewberry, der Vorsitzende der europäischen Umweltagentur Hans Bruyninckx und viele weitere spannende Gäste, die gemeinsam über ökologischen und gesellschaftlichen Wandel, die Rolle der nachhaltigen Entwicklungsziele sowie die Auswirkungen des Klimawandels diskutieren werden. Themen wie Digitalisierung und Umweltschutz, das Lernen von Erfolgsgeschichten für soziale Innovation, Nachhaltige Finanzierung, die Rolle der Frau in der Transformation, Steuermöglichkeiten für eine CO2-arme Welt und viele weitere spannende Themen.

KN


Artikel Online geschaltet von: / wabel /