© WV Stammt / Antiatomdemo am Ballhausplatz
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Waldviertel JA! – Atommüll NEIN!

40 Jahre nach Zwentendorf - Widerstand für die Zukunft!

© Waldviertler Energiestammtisch
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Seit den 1960er-Jahren gab es in Österreich Pläne für 3 Kernkraftwerke in Österreich, 1971 wurde der Baubeschluss gefällt und 1972 fand der Spatenstich statt.

Errichtet und betrieben werden sollte das Kraftwerk Zwentendorf von der Gemeinschaftskernkraftwerk Tullnerfeld Ges.m.b.H. (GKT). Diese gehörte zu 50 % dem Verbund. Die restlichen 50 % teilten sich 7 Bundesländer durch die Landesenergieversorger (Tirol, Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich, Kärnten, Salzburg und Vorarlberg. Gebaut wurde der Siedewasserreaktor mit einem Abluftkamin von 110 Metern Höhe und rund 700 MW Leistung von Siemens und der VOEST.

Im Herbst 1976 startete die Regierung eine Kampagne für die Nutzung der Atomenergie und die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf. Doch es gab Widerspruch und in den Zeitungen erschienen nuklearkritische Artikel. Großes Aufsehen erregte 1977 der Hungerstreik von neun Vorarlberger Müttern vor dem Bundeskanzleramt, die damit einen Probebetrieb in Zwentendorf verhindern wollten. Die Allianz der Atombefürworter begann bald zu bröckeln …

Damals haben Menschen in Österreich sich quer durch alle Schichten und Gruppierungen engagiert. Und das Unmöglich-Scheinende ist gelungen, die erste Volksabstimmung der Zweiten Republik ging mit 50,5 % gegen die Inbetriebnahme des fertigen Kraftwerks aus. Eine wichtige Entscheidung, auch für den ungefähr ein Jahrzehnt später geführten, ebenso erfolgreichen Kampf gegen eine Atommüll-Wiederaufbereitungsanlage in Bayern (Wackersdorf).

Als Ersatz würde übrigens das Kohlekraftwerk Dürnrohr gebaut. Es liegt in Sichtweite von Zwentendorf und nutzt die eigentlich für Zwentendorf gebauten Leitungen.

Damals glaubte man an unendlich billige Energie und für den Atommüll würde sich schon eine Lösung finden …
Betreffend der Pläne für ein Atommülllager im Waldviertel (Allentsteig). 1977 gab es einen Beschluss der Bürgermeister in der Region gegen ein solches Lager. Z.B. gab es am 25. Juni 1977 eine Traktorendemonstration gegen das geplante Atommüll-Endlager bei Allentsteig mit mehr als 3.000 TeilnehmerInnen.

Die Zivilgesellschaft in Österreich hat enormen Einsatz gezeigt und nur dadurch erfolgreich die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf verhindert.

Und heute:

Es ist immer noch wichtig, den Atomausstieg zu thematisieren, damit die Produktion des Atommülls, den wir faktisch aktuell nicht sicher endlagern können, nicht einfach weiterläuft. Und es geht um die Veränderung unseres Energiebedarfs, hin zu mehr Bewusstsein für die enormen Energiemengen, die wir aktuell verbrauchen und hin zu Taten in Richtung Energie sparen und Ersatz atomar-fossiler Quellen wie Kernkraft, Kohle, Öl und Gas durch erneuerbare regionale Quellen, die Wertschöpfung und Lebensqualität in den Regionen sichern helfen.
Es wird nicht nur, aber auch um die Endlagersuche gehen.

Dazu passt die Einladung vom Waldviertler Energie-Stammtisch am 8.11.2018 nach Horn ins Stadtkino.
Dort werden nicht nur Zeitzeugen zu Wort kommen, sondern es gibt auch aktuelle Infos der NÖ Anti-Atom-Koordination und des Ökologie-Instituts zur Laufzeitverlängerung in Dukovany und den Endlagerplänen in CZ.

Um 19.45 Uhr zeigt das Stadtkino den Film Wackersdorf. Er zeigt die Geschichte über den geplanten Bau der Wiederaufbereitungsanlage & den Protest der Bürger als packendes Polit-Drama. Mehr unter:
www.energiestammtisch.info


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /