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Studie: Wasser-Privatisierung bringt hohe Kosten, aber keine Verbesserungen

Technische Universität untersuchte europäische Siedlungswasserwirtschaft

Wien - Bei der von Arbeiterkammer, Städtebund und younion _ Die Daseinsgewerkschaft abgehaltenen Veranstaltung „Unser Wasser, unser Recht!“ wurden die Ergebnisse einer Studie der Technischen Universität Wien präsentiert, in der die Siedlungswasserwirtschaft in Österreich, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Portugal und Ungarn analysiert wurde.

Die Haupt-Schlussfolgerung der Wissenschafter vorab: Wasser in privater Hand bringt hohe Kosten und wenig Qualität.

Die StudienautorInnen geben klare Empfehlungen an die Politik:

Die Wasserversorgung sollte in der jetzigen Form erhalten bleiben: „Bei der langfristigen, nachhaltigen Versorgung zu günstigen Preisen und hoher Qualität ist eine Notwendigkeit für einen Systemumbau oder eine Liberalisierung nicht zu erkennen.“
Auch wenn die Siedlungswasserwirtschaft im Durchschnitt kostendeckend geführt wird, sollten Investitionen in die Infrastruktur aus den Verschuldungsgrenzen der öffentlichen Haushalte herausgenommen werden (Stichwort: „Golden Rule“): „Eine Verunmöglichung von Investitionen v. a. in wachsenden Gemeinden oder bei höheren technischen oder ökologischen Anforderungen ist ökonomisch nicht effizient.“
Vor allem aus der Sicht der Nachhaltigkeit und der sozialen Verantwortung (Stichwort: Menschenrecht auf sauberes Wasser) eignet sich Wasser nicht für einen Wettbewerbsmarkt.
Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums der younion _ Die Daseinsgewerkschaft: „Einmal mehr bestätigt eine wissenschaftliche Studie, dass wir richtig liegen: Die derzeitige öffentliche Wasserversorgung in Österreich ist nicht nur hervorragend, sondern zeigt im Vergleich, dass Privatisierungen nicht nur teurer kommen, sondern auch die Qualität für VerbraucherInnen senken und Beschäftigungsbedingungen für ArbeitnehmerInnen im Wassersektor verschlechtern. Sie ist ein weiterer Beweis, dass die sogenannte Liberalisierung in Wahrheit nur Verschlechterungen bringt.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /