©  Pipistrel/ Vor dem Abflug
© Pipistrel/ Vor dem Abflug

Norwegen will Elektroflugzeuge

Im Juni erfolgte der erste Flug eines elektrischen Flugzeuges in Norwegen, an Bord der Verkehrsminister.

© Pipistrel/ Das slowenische Elektroflugzeug in Norwegen
© Pipistrel/ Das slowenische Elektroflugzeug in Norwegen

Im Juni war ein wichtiges Datum für die Zukunft des Elektroflugs: Pipistrel's Alpha Elektro-Flugzeug absolvierte erfolgreich den Erstflug eines Elektroflugzeugs in Norwegen, pilotiert von dem Direktor von AVINOR, Dag Falk Pedersen und dem norwegischen Verkehrsminister Herr Ketil Solvik-Olsen als Passagier.

Das staatliche norwegische Unternehmen AVINOR ist ein großes Unternehmen, das die meisten norwegischen öffentlichen Flughäfen betreibt. Esmöchte, dass Norwegen der erste Markt wird, in dem die elektrische Luftfahrt den Großteil des Marktanteils übernimmt. Ziel ist es, den gesamten lokalen Luftverkehr bis 2040 zu elektrifizieren. Pipistrel spielt dabei eine wichtige Rolle, denn ein großer Vorteil seiner Flugzeuge sind ihre hervorragenden Flugeigenschaften. Der minimale Luftwiderstand und viel Auftrieb ermöglichen einen Flug mit geringem Energieverbrauch, um den Großteil des Transports zwischen den Städten abzudecken. Elektroautos sind in der Regel mit Hochleistungsmotoren und großen Batterien ausgestattet. Im Gegensatz dazu hat der Alpha-Electro-Motor eine Leistung von etwa 50 Kilowatt und eine Batterie von nur 21 kWh. Trotzdem ist dies ausreichend, um das Flugzeug für eine Stunde zu fliegen (plus Reserve). Es kann sehr schnell wieder aufgeladen werden, mit Hilfe einer maßgeschneiderten Ladestation. Da die Treibstoffpreise stetig steigen und die Stromkosten niedrig sind, kann ein solches Elektroflugzeug auch die Schulungskosten für neue Piloten um bis zu 70% und ohne CO2-Emissionen senken.

Minister Olsen, wies darauf hin, dass die Batteriepreise schnell sinken, sodass die Elektrifizierung des gesamten inländischen Luftverkehrs ein machbares Ziel für die Regierung wird.

Der Direktor der regionalen Fluggesellschaft Wideroe, Stein Nilsen, meint, dass Flugzeuge noch mit veralteter fossiler Antriebstechnologie, die in den 1970er Jahren entwickelt wurden und die Atmosphäre schädigen, unterwegs sind. Sie sind derzeit sogar für die kürzesten Flüge auf lokalen Linien im Einsatz.

Norwegen, der größte Öl- und Gasexporteur in Westeuropa, hat beschlossen, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 40% zu reduzieren. Bereits die Hälfte der im Land verkauften Autos sind elektrisch. Nilsen ist überzeugt, dass solche Trends auch in der kommerziellen Luftfahrt kommen werden. Er sieht keine technologischen Barrieren, das das erste kommerzielle Elektroflugzeug in den nächsten 10 Jahren fliegen wird.

Tine Tomazic, Direktor von Pipistrel Vertical Solution, der für Forschung und Entwicklung der Pipistrel-Gruppe verantwortlich ist, war ebenfalls in Norwegen.
Er meint: "Es ist uns eine Ehre, dass die von uns entwickelte Technologie so überwältigend gut genutzt und angenommen wird. Wir bleiben der Entwicklung eines neuartigen elektrischen Flugkonzepts verpflichtet. Das sich die Art, wie wir heute reisen, verändern wird und sieht Alpha Electro als wichtigen Schritt, um dieses Ziel zu erreichen. Es ist wichtig, dass Hersteller, Betreiber und Behörden die Bedeutung von Teamarbeit erkennen, besonders wenn es um die Einführung neuer Technologien geht, und wir sehen Norwegen als einen unschätzbaren Partner für die Zukunft des Fliegens."

Die Veranstaltung wurde vom NLF (Norwegischer Luftsportverband) unterstützt. Torkell Sætervadet vom Luftsportverband beschreibt die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Avinor und NFL: "Avionor reagierte auf unsere Ideen zur Elektrifizierung des Luftverkehrs. Eines der ersten Ergebnisse unserer Zusammenarbeit ist der elektrische Flug". Das Interesse war groß, mehr als 300 Menschen, darunter viele Medienvertreter, kamen zu der Veranstaltung.

Es scheint, dass Norwegen auf E-Mobilität setzt, in allen Bereichen, denn auch Elektrofähren und Elektroboote sind in Norwegen bereits in Einsatz. Mit der Idee, elektrische Flugzeuge zu forcieren, wird es seine Vorreiterschaft in der E-Mobilität wohl weiter ausbauen.

Mehr Info über das Flugzeug: Pipistrel


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /