© Efraimstochter-pixabay.com / Der Stör soll wieder in der österreichischen Donau angesiedelt werden
© Efraimstochter-pixabay.com / Der Stör soll wieder in der österreichischen Donau angesiedelt werden

Erfolgreiche Zwischenbilanz: Bereits 70.000 Sterlets in der Donau ausgewildert

EU-Projekt LIFE Sterlet rettet seit 2016 die kleinste Stör-Art in der Oberen Donau

Wien - Auf der Inselinfo, dem Info-Center der MA 45 – Wiener Gewässer, steht seit Herbst 2016 ein Container, der es in sich hat: Unter strenger Aufsicht von ExpertInnen der BOKU Wien werden dort junge Sterlets aufgezogen. Dafür werden vom Projektteam hunderttausende, bereits befruchtete Eier aus ganz Europa zugekauft und im Container erbrütet. Nach einigen Monaten werden die Jungfische in der Donau im Nationalpark Donau und in der Wachau sowie in der March als Zubringergewässer ausgesetzt. Insgesamt wurden seit Projektstart im Herbst 2016 bereits rund 70.000 Jungfische in freier Wildbahn ausgesetzt: „Die großen Störarten der Donau sind durch Überfischung und Unterbrechung der Wanderrouten in der Oberen und Mittleren Donau bereits im letzten Jahrhundert ausgestorben. Nur der kleinere Sterlet ist in der Oberen Donau noch vereinzelt zu finden. Wir wollen ihn mit diesem EU-Projekt wieder dauerhaft bei uns ansiedeln“, erläutert Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima die Intention des noch bis 2021 laufende Projekts.

LIFE Sterlet: EU-Projekt mit vielen PartnerInnen

An dem EU-Projekt der BOKU Wien beteiligt sich auch die Stadt Wien, MA 45 – Wiener Gewässer als Projektpartnerin, sowie eine Reihe von Unterstützern wie beispielsweise das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, die viadonau oder verschiedene Fischereiverbände. Ebenfalls im Projekt vertreten sind die Nachbarländer Slowakei (Slowakische Akademie der Wissenschaften) und Tschechien (Wasserbauverwaltung March & Thaya).

Der Sterlet – vom Aussterben bedroht

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) ist der kleinste der sechs Donau-Störe. Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN (Weltnaturschutzunion) und ist durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen geschützt. Der Sterlet wird heute mancherorts in Aquakulturen für die Kaviarproduktion oder für den Zierfischhandel gehalten und gezüchtet.

Besuch der „Sterlet-Kinderstube“

Der Aufzuchtcontainer – quasi die „Kinderstube“ der Sterlets, können Interessierte nach Terminvereinbarung auf der Donauinsel auch besichtigen und sogar den einen oder anderen ausgewachsenen Sterlet aus der Nähe zu betrachten.


Information zum EU-Projekt: www.life-sterlet.boku.ac.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /