© Gerd Altmann - pixabay.com
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Forsa-Studie: Drei Viertel der deutschen Autofahrer wollen mehr Solarenergieausbau für Elektromobilität

Photovoltaik-Nachfrage in Deutschland wieder klar auf Wachstumskurs

Eine Million deutsche Eigenheime ernten Sonnenstrom

Berlin/München – In Deutschland wird in diesen Tagen die eine millionste Solarstromanlage der Eigenheimklasse in Betrieb genommen. Jede zweite neue private Photovoltaikanlage wird bereits mit einem Solarstromspeicher ausgestattet und die Mehrheit der deutschen Autofahrer wünscht sich inzwischen einen stärkeren Ausbau der Solarenergie zum Antrieb von E-Autos. Das teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) heute zum Auftakt der Messe Intersolar Europe mit, die zusammen mit Partnermessen für Speicher, Elektromobilität und intelligenter Energienutzung unter der Dachmarke „The smarter E Europe“ stattfindet und zu der mehr als 50.000 Fachbesucher aus aller Welt in München erwartet werden.

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig erklärte auf der Pressekonferenz zur Messeeröffnung: „Die Nutzung von Solarenergie begeistert immer mehr Bürger, Unternehmen und Investoren. Dank Digitalisierung und innovativer Hardware dringt Solarenergie zunehmend auch in die Bereiche Mobilität und Wärme vor. So besteht weiterhin die Chance, die Klimaschutzziele mittel- bis langfristig doch noch zu erreichen. Damit nach dem Atomausstieg in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung gelingt, muss der Ausbau Erneuerbarer Energien, von Speicher-, Netz- und Ladeinfrastruktur deutlich beschleunigt werden. Die Bundesregierung hat sich dies im Koalitionsvertrag vorgenommen. Nach 100 Tagen ist es an der Zeit, diesen Ankündigungen Taten folgen zu lassen und bestehende Marktbarrieren zu beseitigen.“

Photovoltaik zählt inzwischen zu den preiswertesten Energieformen. „Solarstrom rechnet sich für Privatleute und Unternehmen gleichermaßen und macht sich gesamtgesellschaftlich bezahlt“, so Körnig. Weltweit wächst die Photovoltaik-Nachfrage deshalb weiter stark. Der ursprünglich für 2020 erwartete Schritt über die 100-Gigawatt-Marke wird nach der aktuellen BSW-Prognose bereits 2018 erreicht. Für Deutschland rechnet der BSW in diesem Jahr mit einem Photovoltaik-Zubau von rund 2,5 Gigawatt. Das würde einem Marktwachstum von etwa 50 Prozent entsprechen.

Auf einen starken Photovoltaikausbau kommt es auch an, wenn die Energiewende im Verkehrssektor Fahrt aufnehmen soll. Die Elektromobilität, die in München mit der Messe Power2Drive ein Zuhause gefunden hat, wird nur dann zum Klimaschutz beitragen können, wenn die Fahrzeuge mit sauberem Strom angetrieben werden. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des BSW-Solar sieht das auch die weit überwiegende Mehrheit der Autofahrer so: 73 Prozent der befragten Autofahrer in Deutschland sind der Meinung, dass die Solarenergie verstärkt ausgebaut werden sollte, damit Elektroautos künftig umweltfreundlich mit Ökostrom betrieben werden können. 90 Prozent würden bei gleichem Preis ein Elektroauto vorzugsweise mit Strom laden, der durch Solarenergie und andere Erneuerbare Energien erzeugt wurde. Fast niemand (1 Prozent) würde Atom- oder Kohlestrom tanken.

Forsa-Befragung

Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.011 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Autofahrerinnen und Autofahrer ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 5. bis 11. Juni 2018 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /