© Marktgemeinde Wiener Neudorf / Demo auf der A2 für Geschwindigkeitsbeschränkungen
© Marktgemeinde Wiener Neudorf / Demo auf der A2 für Geschwindigkeitsbeschränkungen

Demo auf der A2: Vehementer Einsatz für Tempo 80

Nach der Demonstration auf der A2 verhandelt die Gemeinde Wiener Neudorf wieder mit der ASFINAG.

Wiener Neudorf - Am Freitag, 8. Juni 2018, demonstrierten Vertreter und Vertreterinnen und Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Wiener Neudorf gegen das Nichthandeln der ASFINAG und des Verkehrsministeriums auf Österreichs meistbefahrenem 130er-Autobahnabschnitt. Auf der A2 bei Wiener Neudorf fahren durchschnittlich 180.000 Fahrzeuge pro Tag, 17.000 davon Lkw. Bei der Demo mit dabei waren über 300 Teilnehmer, die bei ihrer Kundgebung die A2-Auffahrt in Fahrtrichtung Wien blockierten. Mit dabei waren nicht nur Politiker und Bürger aus der Region, sondern auch Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria.

Bürgermeister Herbert Janschka, (ÖVP) ist sich sicher: „Wir haben eine einzigartige Situation in Wiener Neudorf, bei der permanent die Grenzwerte von Lärm, Feinstaub und Stickoxiden überschritten werden. Für uns ist das längst kein Verkehrsthema mehr, sondern ein Gesundheitsthema. Selbst nach zweieinhalb Jahren Verhandlungen werden wir von den Verantwortlichen im Stich gelassen. Die Lärmschutzwände entlang der A2 sind veraltet und defekt und die Fahrtgeschwindigkeit ist bei dem hier mittlerweile herrschenden Verkehr viel zu hoch.“

Lösung für die Belastung ist für die Gemeinde eine Kombination aus Tempo 80 auf dem 1,8 Kilometer langen A2-Abschnitt des Ortes und einer neuen 12 Meter hohen, gekrümmten, Lärmschutzwand. „Die Wand würde 10 bis 15 Millionen Euro kosten, der 80er nur rund 30 Sekunden mehr Fahrtzeit. Das sind 30 Sekunden für die Gesundheit einer ganzen Region. Alternative dazu ist eine Einhausung, die geschätzte 100 bis 150 Millionen Euro kostet. Wenn das vom Ministerium gewünscht wird, kann bei Wiener Neudorf gerne ein Tunnel gebaut und von mir aus Tempo 140 darin getestet werden.“

Für Vizebürgermeisterin Dr. Elisabeth Kleissner vom Umweltforum steht fest: „Wir sind keine Bittsteller. Wir wollen nicht nur eine Entlastung vom Verkehrslärm und dem Feinstaub, wir brauchen Tempo 80 als präventiven Gesundheitsschutz. Dauerlärm ist Körperverletzung. Unser Recht auf Gesundheit ist stärker als das Recht auf freie Fahrt. Wenn notwendig, werden wir es erzwingen und dafür die Demonstration jederzeit wiederholen.“

Ob das geschehen wird, hängt von der Kooperationsbereitschaft der ASFINAG ab. Am 3. Juli hat die Gemeindeführung einen Gesprächstermin mit der Geschäftsführung der ASFINAG. Gerne erinnert Kleissner an die Worte von ASFINAG-Geschäftsführer Rainer Kienreich in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ vom 26. Mai 2018: „Wir schützen alle gleich, fair und gerecht.“ Die Vizebürgermeisterin möchte „die ASFINAG mit der Demonstration zur Rechenschaft für ihre Versprechen ziehen. So ist uns bereits 2016 der Neubau der Lärmschutzwand im Sommer 2018 versprochen worden. Passiert ist bis heute nichts.“ Dem fügt Bürgermeister Janschka hinzu: „Laut unserem Wissen arbeitet die ASFINAG gerade an einem Gutachten zur Temporeduktion. Ich verlange im Namen von tausenden betroffenen Bürgern, dass dieser im ganzen Land einzigartige Missstand sofort behoben wird. Tempo 80 und die Lärmschutzwand sind für uns die einfachste und kostengünstigste Lösung.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /