© Grüne Vorarlberg / Gross vor der Petitionstafel
© Grüne Vorarlberg / Gross vor der Petitionstafel

Vorarlberg: Mit doppelt so vielen Anstrengungen zur Energieautonomie!

Petition zur Finanzierung der Energieautonomie an Landtag übergeben

Bregenz- Mit bunten Aktionen machte heute die AEE Vorarlberg auf die Notwendigkeit zum aktiven Handeln, auch durch die Politik, aufmerksam. Mit der Aktion „Ich bin ein Auto“ ging es mit "Gehfahrzeugen", die auf aktionistische Art und Wiese mit Holzlattenrosten zeigen, wie viel Platz jedes Auto verbraucht, kombiniert mit E-Carsharing und Fahrrädern, um nachhaltige Mobilität aufzuzeigen, zum Landtag. Dort erfolgte die Übergabe der Petition "Klimacent", die eine Finanzierung der Energieautonomie für Vorarlberg fordert und die mittlerweile 18 Gemeinden und 6 Umweltorganisationen unterstützt wird, an Landtagspräsident Sonderegger durch die Jugendbotschafter der Caritas.

Die Petition zur Finanzierung der Energieautonomie Vorarlberg fordert:

 Einführen einer freiwilligen CO2 Abgabe für die von der Landesverwaltung verursachten CO2
Emissionen
 Abschaffen sämtlicher Marktverzerrungen durch direkte und indirekte Förderungen fossiler
Energiestrukturen im Wirkungsbereich des Landes
 Sichern der Lobbyarbeit auf Bundes- und EU Ebene für eine Kostenwahrheit
 Festlegen einer Landesenergieabgabe bzw. Gebühr für CO2-Abluft zur Finanzierung der
beschlossenen Energieautonomie 2050

Im Anschluss wurde von Vertretern der teilnehmenden NGOs und Unterstützern der Petition bei biologischer Verpflegung sowie fair gehandelten Kaffee vom Weltladen Bregenz umfassend über die Möglichkeiten zum konkreten Handeln informiert.

Zusätzlich fand eine Luftballon-Aktion statt, damit der Politik nicht die Luft ausgeht: Zumindest für jeden Monat bis zur Energieautonomie 2050 wurden Luftballons aus zertifiziertem Naturkautschuk selber aufgeblasen, um damit auch die Verbundenheit mit der gemeinsamen Atmosphäre auszudrücken. Alle Luftballons wurden zusammengebunden und vor dem Landhaussaal neben den Petitionstafeln deponiert.

„Wir brauchen ab 2020 zumindest doppelt so viele Anstrengungen, um die Energieautonomie 2050 zu erreichen. Denn der jüngste Monitoring-Bericht der Energieautonomie Vorarlberg zeigt, dass wir drauf und dran sind, sämtliche Verbrauchsziele zu verfehlen“, betont Grünen-Klubobmann Adi Gross im Zuge der Übergabe der Petition.

Mit der Energieautonomie Vorarlberg habe sich das Land das ehrgeizige und notwendige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 vollständig mit erneuerbaren Energieträgern versorgt zu werden. „Dieses Ziel deckt sich mit den Klimazielen von Paris. Um das zu erreichen, müssen nicht nur die erneuerbaren Energieträger systematisch ausgebaut. sondern sondern auch der Energieverbrauch kräftig reduziert werden“, so Gross.

Mit viel Anstrengung könnte es noch gelingen, das CO2-Ziel für 2020 zu erreichen. Ab 2020 brauche es aber einen neuen Schub, denn bis 2030 müssen die CO2-Emissionen halbiert werden. Die freiwillige CO2-Abgabe von Land und Gemeinden sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung. „Auch Private wie insbesondere Industriebetriebe sollten sich daran beteiligen. Die Mittel verschwinden nicht in anonymen Budgettöpfen, sondern fließen direkt für Investitionsmaßnahmen zurück“, sagt Gross.

Gross plädiert für mehr Kostenwahrheit bei der Energiedebatte. „Die fossilen Energieträger kosten weit weniger, als sie Schäden verursachen. Wir Grüne plädieren daher für eine soziale und ökologische Umsteuerung, also eine Senkung der Lohnsteuer bzw. der Sozialversicherungsbeiträge und die Besteuerung von schädlichen Emissionen. Das belastet die Haushalte nicht und gibt den Klimaschutzmaßnahmen einen Schub.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /