© sibya- pixabay.com
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Tierkosmetiktests: EU-Abgeordnete fordern weltweites Verbot

In 80% der Länder können Kosmetika noch immer an Tieren getestet werden- EU-Verbot hat das Wachstum der Kosmetikindustrie nicht gefährdet - Abgeordnete fordern UN-Konvention

Die EU sollte eine diplomatische Kampagne für ein weltweites Verbot von Tierkosmetika vor 2023 beginnen, das fordert vor kurzem das europäische Parlament. In der EU selbst ist der Verkauf aller Mit Tests an Tieren geprüften Kosmetika seit 2013 verboten.

Die Abgeordneten weisen darauf hin, dass dies die Kosmetikindustrie in der EU nicht davon abgehalten hat, zu florieren und rund zwei Millionen Arbeitsplätze zu schaffen. Dennoch erlauben weltweit rund 80% der Länder noch Tierversuche und die Vermarktung von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden. Die Abgeordneten nehmen auch zur Kenntnis, dass das EU-System Schlupflöcher aufweist, da einige Kosmetika an Tieren außerhalb der EU getestet werden, bevor sie in der EU mit alternativen Methoden erneut getestet und auf dem EU-Markt in Verkehr gebracht werden.

Sie stellen auch fest, dass die meisten Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten auch in vielen anderen Produkten wie Pharmazeutika, Detergenzien oder Lebensmitteln verwendet werden und daher möglicherweise an Tieren unter verschiedenen Gesetzen getestet wurden.

Der Mangel an zuverlässigen Daten über Kosmetika, die an Tieren getestet und dann in die EU importiert werden, bleibt ebenfalls ein ernstes Problem, sagen sie. Die EU sollte auch sicherstellen, dass kein in den Verkehr gebrachtes Produkt an Tieren in einem Nicht-EU-Land getestet wurde.

Um auf ein weltweites Verbot sowohl von Tierversuchen für Kosmetika als auch des Handels mit kosmetischen Inhaltsstoffen an Tieren zu setzen, fordern die Abgeordneten die EU-Staats- und Regierungschefs auf, ihre diplomatischen Netzwerke zu nutzen, um eine Koalition zu bilden und eine internationale Konvention im Rahmen der Vereinten Nationen zu starten. Das Verbot sollte vor 2023 bestehen, heißt es.

Sie wollen auch sicherstellen, dass das EU-Verbot nicht geschwächt wird, weder in Handelsverhandlungen noch durch Regeln der Welthandelsorganisation.



Die unverbindliche Entschließung wird mit 620 Stimmen bei 14 Enthaltungen und 18 Enthaltungen angenommen.



Hintergrund



Laut der Eurobarometer- Sonderumfrage Nr. 442 vom März 2016 stimmen 89% der EU-Bürger zu, dass die EU mehr tun sollte, um das Bewusstsein für die Bedeutung des internationalen Tierschutzes zu stärken. 90% der EU-Bürger sind sich einig, dass es wichtig ist, weltweit anerkannte Standards für Tierschutz zu etablieren.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /