© oekonews / AKW Beznau
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„Ein schwarzer Tag für die Sicherheit“

Wiederbetriebnahme von Beznau 1 stößt auf Unverständnis bei Landeshauptmann Wallner und Umweltlandesrat Rauch

Bregenz – Beznau 1 ist weltweit das älteste AKW mit über 3000 Materialfehlern, die bereits im Jahr 2015 festgestellt worden sind. „Seither stand das Kraftwerk - zu Recht - still. Die Entscheidung des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorates, den Meiler Beznau I wieder in Betrieb nehmen zu lassen ist aus Sicherheitsgründen völlig unverständlich,“ betonen Landeshauptmann Markus Wallner und Umweltlandesrat Johannes Rauch. Die Axpo als Betreiberin stelle mit der Inbetriebnahme wirtschaftliche Interessen über die Sicherheit der Bevölkerung.

„Der Vorarlberger Standpunkt ist eindeutig“, betont Landeshauptmann Wallner: „Die Kernenergie ist eine Risikotechnologie, aus der so rasch wie möglich ausgestiegen werden muss“. Die Einschlüsse im Stahl des Reaktordruckbehälters seien auf Grundlage von Annahmen und Hypothesen beurteilt worden. Eine Messung und genaue Untersuchung im „Inneren“ des Stahlmantels sei naturgemäß gar nicht möglich gewesen.

„Aus Vorarlberger Sicht gilt einmal mehr: Beznau 1 ist unsicher, im Störfall ist Vorarlberg massiv betroffen, weil aufgrund der oft vorherrschenden Westwetterlage
radioaktives Material über die Grenze herübergetragen wird. Es kann aus unserer Sicht nur die klare Forderung nach einem raschen und endgültigen Aus für Beznau 1 geben,“ sagt Rauch und verweist auf die zahlreichen Forderungen der Vorarlberger Landesregierung. Bei allem Respekt vor innerstaatlichen Entscheidungen in der Energiepolitik müsse spätestens seit Tschernobyl und Fukushima klar sein, dass AKWs im Störfall eine Gefährdung darstellen, die weit über die Landesgrenzen hinausgehen.

„Dass ein Atomausstieg und Umstieg auf nachhaltigere Energieformen möglich ist, zeigt Deutschland vor, Österreich hat sich mit gutem Grund nie der Atomkraft verschrieben,“ so Rauch.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /