© Otovect-Media - pixabay.com
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Oxfam: Merkel und Schulz dürfen sich von Klimaschutzmuffeln nicht auf Irrwege leiten lassen

Klimaschutzziele müssen bleiben!

Berlin - Kurz vor Beginn der Abschlussrunde der Sondierungsgespräche warnt Oxfam CDU/CSU und SPD davor, das Ziel, die deutschen Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, faktisch aufzugeben. Das Ergebnispapier der Sondierungsgruppe zu Energie/Klimaschutz/Umwelt legt einen solchen Schritt nahe. Jan Kowalzig, Klima-Experte bei Oxfam, kommentiert:

"Angela Merkel und Martin Schulz dürfen sich von den Klimaschutzmuffeln in ihren Parteien nicht auf Irrwege leiten lassen. Beide haben im Wahlkampf versprochen, das Klimaschutzziel zu erreichen. Das Klimaziel aufzugeben zeugt von Mutlosigkeit und Liebedienerei gegenüber den Industriebossen, um das klimapolitische Versagen in der Vergangenheit zu kaschieren. Damit würde die nächste Bundesregierung nicht nur die klimafreundliche Modernisierung der deutschen Wirtschaft ausbremsen, sondern auch das Pariser Klimaschutzabkommen verraten und die internationale Glaubwürdigkeit Deutschlands verspielen."

"Der Klimawandel verschärft weltweit die Armut, Unwetterkatastrohen richten schwere Zerstörungen an, Ernten vertrocknen oder werden von den Feldern gespült. Wer jetzt das Klimaziel gibt, tut dies auf Kosten der Millionen Menschen in armen Ländern, denen wegen des Klimawandels schon heute das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht.“ „Das Klimaschutzziel ist nach wie vor zu erreichen – dazu braucht es aber eine engagierte Modernisierungspolitik in allen Sektoren, insbesondere in der Stromgewinnung, beim Verkehr und im Gebäudebereich."

"An erster Stelle steht die zügige Abschaltung der schmutzigsten Kohlekraftwerke und ein schrittweises Ende der Kohleverstromung, die nicht nur den Klimawandel verschärft, sondern die wegen der Luftverschmutzung Jahr für Jahr für tausende vorzeitige Todesfälle verantwortlich ist.“ „Mit einem Klimaschutz-Sofortprogramm könnten Angela Merkel und Martin Schulz nicht nur zu ihren Versprechen stehen, sondern auch klimafreundliches Wachstum in der Wirtschaft erzeugen, nachhaltige Arbeitsplätze schaffen und die Energiewende klimaschutzwirksam und sozialverträglich zu einem Erfolg machen.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /