© Stadt Weiz / Weizbike, Fahrradverleihsystem der Stadt Weiz
© Stadt Weiz / Weizbike, Fahrradverleihsystem der Stadt Weiz

Smarte E-Bikes, Fahrräder oder Scooter: Wiener Firma Sycube sorgt für geordnete Mobilitätsvielfalt

Die Bedeutung von Fahrrädern, Rollern und anderen Zweirädern im Alltag hat in den letzten Jahren zugenommen.

Die Fahrt in die Schule, Uni oder Arbeit ist längst salonfähig, auch Lieferdienste greifen vermehrt auf Zweiräder zurück. Das Aufkommen von E-Bikes verschafft dem Zweiradgenuss zusätzlichen Komfort und einen zusätzlichen Spaßfaktor. Das Wiener Unternehmen Sycube entwickelt und vertreibt Sharingsysteme, in deren Rahmen man E-Bikes, herkömmliche Fahrräder und andere Zweiräder parallel nutzen kann. Das stationsgebundene System ermöglicht den Betrieb einer modernen Flotte, ohne die öffentliche Ordnung durch unsachgemäßes Abstellen oder Vandalismus zu stören. Interessierte können bis Ende November auf der Crowdfinancing-Plattform CONDA in das Projekt investieren.

Drei wesentliche Punkte unterscheiden die Komplettverleihsysteme mit Hard- und Software aus dem Hause Sycube in technischer Hinsicht von der großen Masse. Erstens kommen dank eines universellen Connectors, der aussieht wie ein liebenswürdiger Knubbel, verschiedenste Zweiräder – vom Fahrrad, Lastenbike, Roller, Scooter bis zum Segway – problemlos in einem System zum Einsatz. Zweitens können diese Fortbewegungsmittel sowohl mit Muskelkraft oder auf elektrische Weise – in diesem Fall mit automatischer Ladefunktion – betrieben werden. Ein drittes bestehendes Charakteristikum ist das stationsgebundene System, für das sich Sycube aus gutem Grund entschieden hat.

Keine Chance für Vandalen und Störenfriede

Die Unternehmensphilosophie mit Fokus auf Verleihsystemen birgt mehrere Vorteile. Die hohe Vandalismussicherheit ist einer davon. Beim Ausleihen müssen sich die Radfahrer zunächst authentifizieren, beispielsweise mit einer Karte oder einer App. Das erstickt manche Vandalismusgelüste schon im Keim. Dass Fahrräder – wie zuletzt im Wiener Donaukanal gesichtet – wie Müll weggeworfen werden, ist auch deswegen unwahrscheinlich, weil die Fahrzeuge, die mit dem Connector befestigt sind, mit einer Zugkraft von 10.000 Newton im Rahmen der Haltevorrichtung (Holder) gesichert sind.

Stationsgebundene Systeme schaffen Ordnung im öffentlichen Raum. Ihre Ausgestaltung ist mit den Kommunen oder Städten im Vorhinein abgesprochen. E-Bikes und Fahrräder stehen an fix festgelegten Standorten. „Somit wird etwa eine

Blockade von öffentlichen Fahrradständern durch einen oder wenige Verleihanbieter verhindert. Das ermöglicht ein friedliches Nebeneinander zwischen Fahrradbesitzern und -Mietern. Für die zuständigen Unternehmen ist es außerdem leichter, Überblick über den Zustand der Flotte zu behalten, da die Fahrräder nicht im ganzen Stadtgebiet verteilt sind“, erklärt Sycube-Geschäftsführer Klaus Ziegler.

Sycube-Systeme sind bereits seit längerer Zeit in der Seestadt Aspern, in Perchtoldsdorf, in Weiz, Mainz und Zürich im Einsatz. Das Kontingent der Seestadtflotte wurde 2017 in Form einer neuen Station in der Maria-Tusch-Straße erhöht. Außerdem sind in der Seestadt die weltweit ersten E-Leihlastenräder im Einsatz. Sycube-Kunde 3sixty5, der in Perchtoldsdorf und den umliegenden Wiener Stadtrandgebieten tätig ist, erweitert sein Fahrradnetz fortlaufend. Bisher existieren sechs Stationen. Neben zwei Haltestellen in Perchtoldsdorf (Marktplatz und Salitergasse) laden vier Standorte in Liesing (Waldmühle Rodaun, Riverside, Liesinger Platz, In der Wiesen) zum Radfahren mit elektrischer Hilfe ein. „Die Errichtung einer neuen Station bei der U6-Haltestelle Perfektastraße bis 2018 ist geplant“, so Ziegler.

Sycube ist auch Projektpartner der Stadterneuerungsinitiative Smarter Together in Simmering, die für ihre Ideen im Bereich des Wachstumsmarkts Smart Cities den VCO-Mobilitätspreis 2017 gewonnen hat.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /