© Wien Energie / Sauberer Strom aus der Neuen Donau
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Schnecke liefert sauberen Strom

Kleinwasserkraftwerk Donauinsel: Strom für 130 Wiener Haushalte aus der Neuen Donau

Nach einer mehrmonatigen Probephase im Frühjahr ging das neue Kleinwasserkraftwerk auf der Donauinsel im Bereich des Wehr 1 Mitte 2017 in Vollbetrieb. Die Anlage erzeugt jährlich 400.000 Kilowattstunden sauberen Strom aus der Neuen Donau und spart dabei etwa 175 Tonnen CO2. 130 Wiener Haushalte können so mit erneuerbarem Strom versorgt werden. Die Anlage besteht aus einer unterirdischen Wasserzuleitung, einem kleinen Krafthaus mit einer 15m langen Wasserkraftschnecke und einem 60m langen Ableitungstunnel. Sie wurde direkt neben der bestehenden Wehranlage 1 eingebaut.

"Mit dem neuen Kleinwasserkraftwerk werden vorhandene Wasserressourcen der Neuen Donau optimal genutzt - die direkt neben der bestehenden Wehranlage 1 eingebaute Wasserkraftschnecke erzeugt umweltfreundlichen Strom für die Millionenstadt", so Ulli Sima Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.

Das Kraftwerk ist in Kooperation von Wien Energie und der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) der Stadt Wien errichtet worden. Es wurde vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), BMVIT sowie ÖMAG gefördert. Die Baukosten beliefen sich auf 1,8 Millionen Euro.

"Optisch ist in diesem Bereich der Donauinsel alles gleich geblieben. Der einzige Unterschied: Wir erzeugen nun aus einem bereits vorhandenen Potenzial sauberen Strom", so Gerald Loew, Leiter der MA 45-Wiener Gewässer.

"Das Projekt ist von der Dimension ein typisches Kleinwasserkraftwerk. Es ist aber insofern beachtlich, weil mitten in der Stadt unbemerkt regenerativ Strom für Wiens Haushalte erzeugt wird", so Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber.

Durch den Aufstau der Donau beim Kraftwerk Freudenau ergibt sich zwischen Donau und Neuer Donau eine deutliche Differenz der Wasserspiegel. Dieser Höhenunterschied verursacht einen Sickerwasserzustrom aus der Donau in die Neue Donau, der wiederum über die Wehranlagen - bisher ungenutzt - abgeführt wird. Die Wasserkraftschnecke nutzt nun diesen Höhenunterschied, der rund vier Meter zwischen der oberen und der unteren Stauhaltung beim Wehr 1 beträgt.

Der technische Betrieb der Kraftwerksanlage inklusive Überwachung, Wartungs- und Reparaturarbeiten erfolgt durch die MA 45 - Wiener Gewässer. Im Falle von Hochwasser wird das Kraftwerk außer Betrieb genommen.

Zahlen und Daten zum Kleinwasserkraftwerk Wehr 1

Standort: Wehr 1, Neue Donau (Donauinsel, Kilometer 9,8)
Leistung: 100 Kilowatt (kW)
Jahresstromproduktion: 400.000 Kilowattstunden (kWh)
Versorgung: rund 130 Haushalte
CO2-Einsparung: 175 Tonnen pro Jahr
Bau und Probebetrieb: 2016/17
Inbetriebnahme: Juni 2017
National (BMVIT und ÖMAG) sowie EU-gefördertes Projekt (EFRE)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /