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Entscheidend für Energiewende: Sektorkopplung und Flexibilität

20. Österreichischer Biomassetag in Windischgarsten

Windischgarsten - Die Energieerzeugung aus Holz ist eine tragende Säule der heimischen Energiewende und bleibt auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil einer sicheren und vor allem klimafreundlichen Energieversorgung. Bis 2030 könnte sie Erdöl sogar als bedeutendste Energieform ersetzen. Das Schlüsselkonzept bei der Energiewende ist die Sektorkopplung im Energiesystem. Bislang wurden Wärme, Strom und Mobilität unabhängig voneinander betrachtet. Der heute stattfindende 20. Österreichische Biomassetag in Windischgarsten zeigt auf, in welchen Bereichen abseits der traditionellen Wärmebereitstellung die Bioenergie zusätzliche Beiträge liefern kann. Hierzu ein Beispiel: Mit der Energiemenge, die in einem Kubikmeter Holz steckt, kann mit Hilfe eines Holzkraftwerkes 3.000 km weit mit einem E-Auto gefahren werden. Die dabei anfallende Restwärme wird ebenfalls genutzt und steigert die Versorgungssicherheit der Wärmenetze. Ein Kubikmeter Holz speichert etwa gleich viel Energie wie ein 18 Tonnen schwerer Akku. Neben der Erzeugung von Strom ist auch die Aufbereitung von Biomasse zu Erdgas oder Heizöl technisch möglich.

Klimawandel hinterlässt Spuren

Das Vorantreiben der Energiewende ist das Gebot der Stunde, denn die Auswirkungen der globalen Erderwärmung um durchschnittlich ein Grad Celsius haben sich 2017 massiv gezeigt: Etwa 200 Milliarden Euro werden die Aufräumarbeiten nach den Hurrikans Harvey und Irma die USA kosten. Von den Auswirkungen der Monsunstürme am anderen Ende der Erdkugel wurde hierzulande kaum berichtet. Auch in Österreich hinterlässt der Klimawandel seine Spuren: Ein außergewöhnlich kalter Jänner und ein extrem heißer Sommer verursachen Schäden an Hab und Gut der Bevölkerung und an unserer Natur. ‘Auch wenn es gelingen sollte, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, werden sich die Auswirkungen des Klimawandels in Zukunft noch deutlich verstärken. Österreich hat sich verpflichtet, seinen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung zu leisten – was fehlt, ist der politische Konsens, wie dies geschehen soll. Klar ist, es kann nur in einem nationalen Schulterschluss über Partei- und Sektorgrenzen hinweg, gemeinsam mit der traditionellen und neuen Energiewirtschaft erfolgen. In diesem Sinne ist das Motto des diesjährigen Biomassetages – Sektorkopplung und Flexibilisierung – nicht nur rein technisch zu verstehen’, schildert Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, anlässlich der Eröffnung des Biomassetages.

Information
Unter dem Motto ‘Sektorkopplung und Flexibilisierung’ fand am 14. und 15. November 2017 der 20. Österreichische Biomassetag in Windischgarsten statt. Rund 300 Teilnehmer fanden sich bei der Veranstaltung ein. Mehr Informationen sowie Unterlagen von der Veranstaltung werden ab nächster Woche bereitgestellt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /