© Rain Drop pixabay.com / Windkraft
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Schweiz: Klientelpolitik statt offene Diskussion

Die Energiekommission des Schweizer Nationalrates (UREK-N) hat sich gegen einen konkreten Entwurf für ein neues Strommarktdesign entschieden.

Zürich - Das Bundesamt für Energie (BFE) wird nächstes Jahr selber einen Vorschlag erarbeiten und es ist vernünftig, diese Arbeiten mit dem BFE zu koordinieren. Dafür hat die Energiekommission die Parlamentarische Initiative von Albert Rösti, Präsident des Wasserwirtschaftsverbandes, angenommen, die relativ unkonkret weitere unterstützende Massnahmen für die Wasserkraft fordert. Diese zusätzliche Hilfe zur Energiestrategie 2050, die ab 2018 bereits einen Teil des Netzzuschlags für die Wasserkraft abzweigt, ist nicht gerechtfertigt. «Statt eine Lösung für alle erneuerbaren Energien zu finden, betreibt die UREK Klientelpolitik», sagt Felix Nipkow, SES-Projektleiter Strom&Erneuerbare.

Unnötige Geschenke

Vorgestern veröffentlichte Studien im Auftrag der Gebirgskantone von BHP Hanser und Partner AG sowie der Universität St. Gallen zeigen, dass die Gestehungskosten der Wasserkraft tiefer und die Erlösaussichten viel besser sind als von Rösti angegeben. Die Wasserkraft ist kurzfristig nicht auf zusätzliche Geschenke angewiesen. Für die weitere Zukunft kann eine intelligente Lösung im Rahmen eines neuen Strommarktdesigns gefunden werden.

Neues Strommarktmodell muss Ausbau bringen

Der Vorstoss erwähnt ausserdem das Quotenmodell als prüfenswertes Modell. Abgesehen von den vielen Nachteilen, die ein solches Modell mit sich bringt, ist es ungeschickt, die Diskussion vorwegzunehmen. Nur wenn ganz offen an das Thema herangegangen wird, ist ein gute Lösung möglich. Die SES wird sich im Rahmen der Revision StromVG des BFE einbringen und für eine Lösung einsetzen, die den Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien im Inland setzt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /