© Greenline/ Biogasanlage Vettin
© Greenline/ Biogasanlage Vettin

Brandenburg: Erweiterte 8,5 Megawatt-Biogasanlage von Greenline in Betrieb

Substratmix besteht mehrheitlich aus Gülle und Energiepflanzen

Die Biogasanlage in Vettin, Gemeinde Groß Pankow, ist im April 2017 in den regulären Betrieb gegangen. Generalplaner der Anlage, in der die Inputstoffe Gülle, Festmist und Maissilage zur Anwendung kommen, ist das Planungsbüro Greenline aus Flensburg. Betrieben wird die 8,5-Megawatt-Biogasanlage von der Biogassparte des technischen Lohnunternehmens Osters & Voss aus Wittenberge im Landkreis Prignitz.

Die Anlage wurde auf Basis einer bereits im Jahre 2014 in Betrieb gegangenen 800 Kilowatt-Biogasanlage erweitert und setzt überwiegend auf einen Mix aus Rindergülle und Energiepflanzen. Das Rohbiogas wird mittels organisch-physikalischer Wäsche zu Bioerdgas aufbereitetet und anschließend in das regionale Erdgas-Netz des brandenburgischen Versorgungsunternehmens Eon-Edis eingespeist.

Insgesamt verarbeitet die erweiterte Gesamtanlage nun etwa 70.000 Tonnen Gü;lle, 50.000 Tonnen Maissilage und 7.000 Tonnen Festmist. Aus diesen Stoffen werden rund 75 Millionen kWh Gas und Wärme erzeugt. Umgerechnet lassen sich mit dieser Menge etwa 16.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgen.

Auf der Biogasanlage wurden dafür insgesamt drei Fermenter und zwei Nachgärer mit einem Gärvolumen von insgesamt rund 23.000 Kubikmeter Gärvolumen sowie sechs Gärrestlager mit einem Fassungsvermögen von etwa 42.000 Kubikmeter installiert. Für einen effizienten und ökologischen Substrattransport sorgt eine etwa zwei Kilometer lange Pumpleitung, in der die Gülle auf direktem Weg von einem Milchviehbetrieb zur Biogasanlage gefördert wird.

‘Mit diesem Layout zählt diese Biogasanlage hinsichtlich der Behältervolumina und Gasproduktion zu den größten in Deutschland und setzt vor allem in funktioneller und betriebswirtschaftlicher Hinsicht Maßstäbe’, unterstreicht der Greenline-Geschäftsführer Frank Nielsen.

‘Hohe Qualität, niedrige Herstellungs- und Betriebskosten und ein hoher Automatisierungsgrad bei Neubau- und Flexibilisierungsprojekten tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Biogaserzeugung in Zukunft als die Regelenergiealternative auf dem Markt der regenerativen Energiequellen etablieren kann’, ergänzt Nielsen. Insbesondere durch die jüngste EEG-Novellierung und die geänderten Genehmigungsrahmenbedingungen sind effiziente Planungskonzepte und niedrige Baukosten für die Realisierungschance von Biogasprojekten elementar. Darüber hinaus werden Abfallanlagen für ausländische Märkte mit CO2 Zertifikaten immer wichtiger. Auch hier spielt die Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf die erzeugte kWh über den Betriebszeitraum die entscheidende Rolle.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /