© Jan Nijman
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Auer bei Grüner Woche: Kern soll Dampf machen bei kleiner Ökostromnovelle

Hunderte Biogas-Anlagen vor dem Zusperren

Ungleichgewichte und fehlende Kostenwahrheit ortet der Bauernbund im Bioenergie-Sektor. "Ökoenergie, Green Jobs und bahnbrechende Innovation sind die Schlagworte im Energiebereich - Österreich hängt hier gern das grüne Fähnchen heraus. Wenn es aber darum geht, Innovationen nachhaltig abzusichern, lässt man Betriebe, die einst Pioniere waren, im Regen stehen. Mit Biogas wurde seinerzeit eine junge Technologie gefördert, die heute von der Politik im Stich gelassen wird. Mit jedem weiteren Tag, an dem es keine ordentliche Lösung bei der Ökostromgesetzesnovelle gibt, müssen Biogasanlagen zusperren", kritisiert Auer, dass die kleine Ökostromnovelle, ein seit drei Jahren anhängiges Gesetzesvorhaben, permanent auf die lange Bank geschoben wurde.

Heimische Bioenergie vor Importstrom aus Kohle und Atom

"Hier geht es um Existenzen von 1.000 Bauernfamilien, die meist mit anderen Betrieben gemeinsam insgesamt 260 Biogasanlagen betreiben", informierte Auer. "Es liegt in unserer politischen Verantwortung, dass Betriebe, die unternehmerisch sowie innovativ gehandelt und auf eigenes Risiko investiert haben, heute nicht von den unvorhersehbaren Marktentwicklungen erschlagen werden", appellierte der Präsident an Bundeskanzler Christian Kern. Vielleicht habe dieser bei seinen Überlegungen zu einer nachhaltigen Energiestrategie noch nicht alle Argumente gehört. "Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Sie, Herr Bundeskanzler, lieber Importe aus Atom- und Kohlestrom in Kauf nehmen und heimische Bioenergie in Frage stellen", sagte Auer an die Adresse von Kern. "Das soziale Argument darf keine ideologische Brille haben, weil auch hier Tausende Arbeitsplätze in Gefahr sind und Betriebe bankrottgehen. Wir sollten Dampf machen bei der kleinen Ökostromnovelle", betonte der Bauernbund-Präsident. Er will in den nächsten Tagen auch eine Informationsinitiative im Bundeskanzleramt starten.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /