© Peggy und Marco Lachmann-Anke- pixabay.com
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Ressourcenverbrauch muss verringert werden

ExpertInnen für verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen

Wien- Ein schonender Umgang mit Ressourcen zahlt sich aus: sowohl für die wirtschaftliche Entwicklung als auch zur Steigerung der Lebensqualität. Darüber herrschte breiter Konsens bei vielen ExpertInnen, die im Rahmen der Ressourcentagung des Umweltministeriums, die am Montag in Wien stattfand, über das Thema ‘Wohlstand ohne wachsenden Ressourcenverbrauch" diskutierten.

Steigender Konsum und eine größere Mittelschicht in manchen wohlhabenden Regionen der Welt haben dafür gesorgt, dass sich der Ressourcenverbrauch in den letzten vier Jahrzehnten verdreifacht hat. Geht dieser Trend weiter, so könnte der globale Ressourcenverbrauch von derzeit etwa 70 Milliarden bis 2050 auf 180 Milliarden Tonnen pro Jahr ansteigen. Dieser exzessive Verbrauch von Ressourcen beschleunigt den Klimawandel, reduziert die Artenvielfalt, sorgt für Emissionen in der Luft und erhöht gleichzeitig das Risiko von lokalen Konflikten. Dieses Szenario belegen aktuelle Studien des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und der Europäischen Umweltagentur.

‘Globaler Wohlstand für alle kann nicht mit dem derzeitigen Ressourcenverbrauch erreicht werden’, ist sich der ehemalige EU-Umweltkommissar und derzeitige Co-Vorsitzende des Internationalen Ressourcen Panel der UNEP, Janez Potcnik, sicher. ‘Weiter-wie-bisher’ fürht uns in die Krise und zum ökologischen Kollaps. Potocnik meint, dass die Märkte nicht fähig sind, eine effiziente Verteilung der Ressourcen sowie einen nachhaltigen Ressourcenverbrauch zu gewährleisten. Daher muss die Politik den entsprechenden Rahmen dafür gestalten.

Für Universitätsprofessorin Marina Fischer-Kowalski, international anerkannte Ressourcenexpertin aus Österreich, sind hohe Lebensqualität und wirtschaftliche Prosperität mit sinkendem Rohstoffverbrauch vereinbar. Globale Knappheit, Verteilungsgerechtigkeit und Klimaschonung würden  ‘eine Wende zu verantwortungsbewusster Ressourcenpolitik’ verlangen.

Klimaschutz braucht auch Ressourceneffizienz

Paweł Kazmierczyk, leitender Ressourcenexperte der Europäischen Umweltagentur (EEA), zeigte auf, dass in den EU-Staaten in den letzten 14 Jahren der absolute Ressourcenverbrauch reduziert wurde. Die Ressourceneffizienz sei um 34 Prozent gestiegen. Der Experte wies allerdings darauf hin, dass in den untersuchten Industrieländern der Ressourcenverbrauch nach wie vor sehr hoch sei.

Eine engagierte Ressourcenpolitik ist ein Muss, um die in Paris vereinbarten Klimaziele  zu erreichen, so Heinz Schandl, führender australischer Ressourcenexperte und Mitglied des UNEP- Ressourcen Panels.

Martina Schuster und Andreas Tschulik vom österreichischen Umweltministerium wiesen auf die Aktivitäten des Ressorts im Bereich Ressourceneffizienz hin. Die Initiative RESET2020-Ressourcen.Effizienz.Technologien, kurz RESET2020, unterstützt Unternehmen dabei,  die Ressourceneffizienz zu steigern und die Kreislaufwirtschaft in Österreich zu verbessern. Seit Jahren stellt das Ministerium konsistente Ressourcendaten zur Verfügung und entwickelt Ziele sowie Indikatoren, um den Verbrauch wertvoller Rohstoffe zu reduzieren.

Trotz reger Debatten herrschte breiter Konsens, dass eine abgestimmte Klima- und Ressourcenpolitik äußerst positive Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Der Ressourcenverbrauch muss vehement verringt werden, das ist fix.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /