© Swimsol/ Solarstromanlagen, die schwimmend Energie liefern
© Swimsol/ Solarstromanlagen, die schwimmend Energie liefern

Soziale Unternehmen: Neue Impulse für Entwicklungszusammenarbeit

Die Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung brauchen weltweites Engagement aller Beteiligten, so Thomas Gass, UN Assistant Secretary-General, beim DialogEntwicklung der ADA

Wien - ‘Die Globalen Ziele sind so ambitioniert, dass wir sie nur erreichen werden, wenn wir alle Beteiligten auf privater, öffentlicher, nationaler und internationaler Ebene an Bord holen. Soziale Unternehmen sind dabei wesentliche Impulsgeber und Beispiel für neue Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Entwicklung’, betont Thomas Gass, UN Assistant Secretary-General, beim DialogEntwicklung der Austrian Development Agency (ADA) am 7. September im Dachsaal der Urania in Wien. Thema der Veranstaltung: ‘Was können soziale UnternehmerInnen zur Umsetzung der Globalen Ziele beitragen?’

Ziele, die alle betreffen

2015 hat die internationale Staatengemeinschaft die Globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. Bis Ende 2030 soll dadurch weltweit Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen gefördert, Armut verringert, die Gleichstellung der Geschlechter vorangetrieben und die Gesundheitsversorgung verbessert sowie dem Klimawandel entgegensteuert werden. ‘Wir suchen ganz bewusst neue Partnerschaften in der Entwicklungszusammenarbeit. Im letzten Jahr konnten wir viel von den Innovationen junger SozialunternehmerInnen lernen, die die Welt oft aus einer anderen Perspektive sehen und mit neuen Ansätzen und Ideen unsere Arbeit bereichern’, erklärt Sebastian Kurz, Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres.

Wirtschaftliches Denken, das sozial wirkt


‘Kreative Lösungen sind das Um und Auf in wirtschaftlichen Betrieben. Soziale Unternehmen gehen einen Schritt weiter: Sie passen ihre Produkte und Dienstleistungen an die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen an und behalten das Gemeinwohl im Blick’, betont Martin Ledolter, Geschäftsführer der ADA.

Beispiele, wie es geht

Die Wiener Firma Swimsol etwa entwickelt Solaranlagen, die tropische Inseln vom Meer aus mit Energie versorgen. ‘Auf den Malediven scheiterte die Nutzung der Sonnenenergie bisher am mangelnden Platz. Unsere schwimmenden Sonnenkraftwerke haben das Problem gelöst’, so Dominik Schmitz, Leiter Geschäftsentwicklung Swimsol. Die Katharina Turnauer Privatstiftung ist in zahlreichen europäischen Ländern, aber auch in Österreich mit Sozialprojekten aktiv. Die Organisation Licht für die Welt unterstützt derzeit die Gründung einer sozialen und inklusiven Reinigungsfirma in Bolivien. ‘Das Unternehmen soll die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderungen und die gesellschaftliche Inklusion fördern’, erklärt Licht für die Welt-Geschäftsführerin Johanna Mang, denn: ‘Kein Entwicklungsziel ist erreicht, wenn es nicht auch für Menschen mit Behinderungen in Armutsgebieten erreicht ist. Soziale Unternehmen müssen das mitdenken!’

Austrian Development Agency

Armut reduzieren, Frieden fördern und Umwelt schützen – das sind die drei großen Anliegen der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Rund 600 Projekte und Programme sowie mehr als 100 Millionen Euro werden jährlich umgesetzt. Gemeinsam mit Partnerländern, öffentlichen Einrichtungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen arbeitet die ADA für eine nachhaltige Entwicklung in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa sowie in der Karibik.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /