© lkcjjang /pixabay.com
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Gentechnisch veränderter Lachs jetzt auch in Kanada zugelassen

GLOBAL 2000 sieht ein weiteres Indiz für Gefahren durch CETA

Wien/Ottawa – Genau ein halbes Jahr nach der Zulassung in den USA, wurde nun auch in Kanada der gentechnisch veränderte Lachs der Firma Aqua Bounty als Lebensmittel zugelassen. Der Gentech-Lachs soll auch dort ohne Kennzeichnung auf den Markt kommen.
Heidemarie Porstner, Gentechnik- und CETA-Sprecherin der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000: ‘Diese Entscheidung hat massive Relevanz für das Handelsabkommen CETA. Wir sehen, wie sehr sich auch die Einschätzungen Kanadas von jenen der EU unterscheiden, wenn es darum geht, welche Lebensmittel als "sicher" gelten."
Das Handelsabkommen CETA steht kurz vor der Abstimmung auf EU-Ebene. Der Text ist seit September 2014 fertig verhandelt und enthält auch ein explizites Kapitel zu Gentechnik. Heidemarie Porstner: "Darin ist klar festgelegt, Barrieren für die Zulassung und den Handel mit gentechnisch veränderten Organismen, also Pflanzen und seit neuestem eben auch Tieren, sollen minimiert werden. Zwischen den USA und Kanada ist das seit NAFTA gang und gäbe. Mit TTIP und CETA soll es nun auch in der EU Standard werden."

Mangelhafte Sicherheitsbewertung für Risiko für Mensch und Umwelt durch CETA befördert
Wie auch schon in den USA wurde von den kanadischen Behörden offensichtlich keine umfassende Analyse vorgenommen, ob der gen-Lachs für den menschliche Verzehr unbedenklich ist. Heidemarie Porstner: "Das passiert öfters, dass die Einschätzungen der USA zur Lebensmittelsicherheit von Kanada übernommen werden. Mit TTIP und CETA soll das nun auch für die EU gelten. Genau darin besteht die massive Bedrohung für unsere Lebensmittelsicherheit."

Der Gentech-Lachs könnte sich zudem mit wild lebenden Lachsen kreuzen und in deren Populationen erheblichen Schaden anrichten.

Der Gentech-Lachs ist das erste gentechnisch veränderte Tier, das jemals als Lebensmittel zugelassen wurde. 30 weitere gentechnisch veränderte Fische warten neben anderen Tieren wie Kühen in der Pipeline auf ihre Zulassung.

Porstner abschließend: "Mit dieser Entscheidung wird CETA auch zum Schleusenöffener für Gentechnik in der EU."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /