© Löser
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Ist der Wahltag der Zahltag?

Eine Ansichtssache von Wolfgang Löser

Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit:

Dies ist bereits in vielen Bereichen der Wirtschaft, bei Ressourcen und jetzt offensichtlich bei der Politik voll angekommen.


Eine nahezu statische, nicht grundlegend veränderbare Politik mit Strategien aus den 80er Jahren hat keine Chance zu Lösungen für die Gegenwart und Zukunft, und schafft sich damit selber ab, so wie es den beiden Großparteien in Österreichs jetzt eindeutig bei der Bundespräsidentenwahl ergeht. Vergleichbar mit Weltkonzernen wie Kodak, Nokia, IBM,…..die sich eine so dramatische Veränderungen durch moderne Technologien nicht eingestehen wollten und so rasch mit davor Bewährtem in der Versenkung verschwanden.


Es geht längst nicht alleine um die Form, wie sich eine Partei präsentiert, sondern darum, mutige Schritte zu längst überfälligen tiefgreifenden und unausweichlichen System-Veränderungen zu machen, die nahezu in allen Bereichen dringendst notwendig sind, um wieder eine lebendige Wirtschaft mit vielen Arbeitsplätzen, einer Basis gebenden Schuldbildung, einer für jeden zugänglichen medizinischen Betreuung, mit dringenden Antworten und Strategien gegen die fundamental zerstörende Klimaveränderung, zu den Flüchtlingsströmen, Ressourcenverbrauch, Werteverlust und dem Finanzdesaster in Schwung zu bringen.

Diese mutigen Schritte wurden über Jahre(zehnte) nicht getan, das alte, dem Untergang geweihte System wurde um jeden Preis verteidigt, keine grundlegenden Systemveränderungen zugelassen, Kontrollen, Überwachungen und Über- Reglementierungen geschaffen, welche einer modernen aufgeschlossenen und Zukunft -bejahenden Welt voll im Wege stehen, mit einer Klientel-Politik für Konzerne und keiner Politik FÜR MENSCHEN. Die Bevölkerung hat dies längst erkannt und ihren Unmut bei den Wahlen klar zur Geltung gebracht.

Diese Versäumnisse sind besonders in der Klima-und Energiepolitik zu sehen:

Anstatt das Interesse zu Erneuerbaren Energien, Energiewende und Klimaschutz und einer Sozialisierung des Energiesystems mehr zu fördern, ist das öffentliche Vorgehen noch immer bei klimaschädlichen Erdgasleitungen, die teilweise rücksichtslos (mit Grundstücks-Enteignungen) gebaut werden. Klimaschutzprojekte auf Basis Erneuerbarer Energien werden mit teilweise schikanösen, bürokratischen Auflagen noch immer arg behindert, wodurch auch dauerhafte Arbeitsplätze verloren gehen.

Es sind im Wesentlichen zwei Punkte, die für eine rasche Energiewende und Systemwende notwendig sind:

1.) Ein klares Vorranggesetz für Erneuerbare Energien (EE)

Solange nicht die EE und Klimaschutz vorrangig im öffentlichen Interesse stehen, sondern Erdgasleitungen, werden diese fossilen Projekte auch durchgepeitscht !! (siehe Erwin Haider)

2.) Eine ökologische Steuerreform

Dazu gehört eine Energiewende mit 100% EE und rationeller Energieanwendung sowie eine Dezentralisierung des Energiesystems

Das wäre es gewesen,… das bringt Arbeitsplätze und Geld in den Regionen, das wiederum bringt Zufriedenheit in der Bevölkerung.

Leider verspielt hier Österreich seine wirtschaftliche und umweltpolitische Vorreiterrolle zusehends, mit massiven Einbrüchen in allen Bereichen.

Ein weiterer Bereich: E-Mobilität als das wichtigste Verkehrsthema im Individualverkehr, Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel

Notwendig ist:

die Transformation der Wirtschaft, von unter Druck geratenen Zulieferern für fossile Fahrzeuge - hin zu neuen Jobs im E-Mobilitätsbereich, … mit enormem Potential, ist ein Muss..

eine E-Mobilitätswende, wie in Norwegen, den Niederlanden, ja sogar in China oder Indien bereits viel stärker begonnen wurde, da diese Länder bereits z.T. ab 2020 kein fossile betriebenes Fahrzeug zum Verkehr zulassen....

Grundlegende ‘Lenkungsmaßnahmen’ der Politik sind längst überfällig, um die Markt- Einführung der E-Mobilität und den verstärkten Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern.

Bodenversiegelung- Der falsche Weg

Österreich ist leider auch Schlusslicht mit dem europäischen Rekord für Bodenversiegelung durch Straßen, Umfahrungen, neue Siedlungen statt mehr Sanierung und verliert damit über 20 ha wertvollstes Ackerland TÄGLICH, das für eine eigene Nahrungsmittel-Versorgung für immer verloren geht !!!… Anstatt auf Regionalisierung mit Beschäftigten vor Ort zu bauen.

Wird nicht endlich reagiert, so werden die Veränderungen so dramatisch sein, dass kein Stein auf dem anderen bleibt.



Tesla zeigt gerade der ganzen Welt, wie ein Umschwung in den Köpfen möglich ist, alleine die in der Zwischenzeit über 400 000 Vorbestellungen für das Modell 3 bringen auf den Punkt, wie mündig Menschen sind. So manche aus dem alten System erstarren plötzlich fassungslos, anstatt E-Mobilität zu beschleunigen.

China ist immer mehr auf der Überholspur, hat erkannt, dass es eine Zukunft nur ohne fossile Energien gibt, baut bereits über 10.000 Elektroautobusse jährlich, sowie hunderttausende zweirädrige E-Fahrzeuge statt stinkender Zweitakter. Entwickelt wurden E-Fahrzeuge wie der BYD e6. Im Gegensatz dazu stehen Schlagzeilen aus der Europäischen Automobilindustrie, ...mit Abgasskandalen, die der Politik offensichtlich im Hintergrund schon länger bekannt waren.

Es ist Zeit für mehr Mut. Die Bevölkerung honoriert Zaudern nicht.
Aktives Handeln ist ein Muss.

GastautorIn: Wolfgang Löser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /