© GLOBAL 2000/ Ich scher mich um die Tschernobyl-Kinder – und Sie?
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Ich scher mich um die Tschernobyl-Kinder – und Sie?

Aufsehen erregende Kampagne für das Projekt Tschernobyl-Kinder

Wien – Vor 30 Jahren explodierte Reaktor 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl – der schwerste Atomunfall der Geschichte nahm seinen dramatischen und unumkehrbaren Lauf. Die Folgen sind auch heute noch im Erdboden, in Tieren und Pflanzen zu messen und verursachen weiterhin schwere Krankheiten und Todesfälle, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen in den belasteten Gebieten. Mit dem zugespitzten Kampagnen-Motto ‘Glatze oder Spende’ rufen die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und die Werbeagentur TBWA\Wien dazu auf, sich mit den Opfern von Tschernobyl zu solidarisieren. ‘Mit ‚Glatze oder Spende‘ wollen wir die Menschen aufrütteln’, betont Mag. Irene Sagmeister, Geschäftsführerin von TBWA\Wien. ‘Wir fordern die Menschen im traurigen Jubiläumsjahr dazu auf, die Katastrophe von Tschernobyl nicht zu vergessen’, erklärt Sagmeister. ‘Die jungen und vor allem unschuldigen Opfer der Atomkatastrophe benötigen heute – vor allem vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges im Osten des Landes – unsere Hilfe dringender denn je’, ergänzt Dr. Reinhard Uhrig, GLOBAL 2000 Atom-Kampagnenleiter.

Tschernobyl und die Folgen

Immer noch laufen in der Europäischen Union 129 Atomreaktoren. Immer noch sind Atomunfälle jederzeit möglich, wie der schwere Zwischenfall vor genau zwei Jahren im französischen Reaktor Fessenheim 1 gezeigt hat. Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 kämpft daher seit ihrem Bestehen für den Atomausstieg, den viele Länder unter der Erkenntnis der Atom-Schocks von Tschernobyl und Fukushima eingeleitet haben. ‘Österreich hat schon 1978 die atomare Notbremse gezogen und den Ausstieg vom Einstieg in die Atomkraft beschlossen – trotzdem wurde Österreich weltweit am zweitstärksten pro Fläche mit radioaktivem Cäsium-Fallout der Tschernobyl-Katastrophe belastet’, führt Uhrig weiter aus. ‘An den Krebsfolgen der Verstrahlung durch die Tschernobyl-Katastrophe werden weltweit 40.000 Menschen sterben – allein 1.600 in Österreich.’ Wie die neue Studie ‘TORCH, der andere Bericht über Tschernobyl 2’ zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe gezeigt hat, werden neben zehntausenden Schilddrüsenkrebsfälle auch Leukämie, Herzkreislauferkrankungen und Brustkrebs durch den Super-GAU verursacht, in den hoch belasteten Regionen leben immer noch fünf Millionen Menschen.

GLOBAL 2000-Hilfsprojekt Tschernobyl-Kinder

GLOBAL 2000 hilft seit 20 Jahren den Opfern der Katastrophe von Tschernobyl: kranken Kindern und Waisen. ‘Im Rahmen dieses Hilfsprojekts unterstützen wir in der Ost-Ukraine – dem ärmsten Teil des Landes – Krankenhäuser, Kinderheime und Schulinternate mit Medikamenten, medizinischen Geräten, Hilfsgütern und Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen’, erklärt Dr. Christoph Otto, Leiter des Projekts Tschernobyl-Kinder. ‘Darüber hinaus organisieren wir alljährlich Erholungsaufenthalte in Österreich für rund 150 Kinder und ihre BetreuerInnen. Im Verlauf des Projekts haben wir bereits Direkthilfe im Wert von rund 3,7 Millionen Euro geleistet und Erholung in Österreich für mehr als 2.200 Kinder ermöglicht.’

30 Jahre Tschernobyl – 20 Jahre Projekt Tschernobyl-Kinder – Ich scher mich!

Anlässlich 30 Jahre Tschernobyl und 20 Jahre Projekt Tschernobyl-Kinder startet heute die Werbeagentur TBWA\Wien für GLOBAL 2000 die Kampagne ‘Glatze oder Spende’. Hintergrund ist die traurige Tatsache, dass in Familien von krebskranken Kindern, die aufgrund der Therapie oft die Haare verlieren, die Familienangehörigen sich ebenfalls eine Glatze scheren – ein Schritt, der viel Mut fordert, aber den Kindern die Solidarität der Mitmenschen zeigt.

‘GLOBAL 2000-MitarbeiterInnen und UnterstützerInnen der Kampagne erklären sich solidarisch mit den Kindern, die in der Ost-Ukraine immer noch unter den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl leiden – und scheren sich die Haare’, erklärt Sagmeister die Kampagne. ‘Wir sind stolz, mit unserer disruptiven Idee bei GLOBAL 2000 und ihren UnterstützerInnen so viele mutige Menschen gefunden zu haben, die sich für diese Awareness Raising-Kampagne tatsächlich und im Wortsinne scheren!’




Ziel der Kampagne ist, Aufmerksamkeit für die andauernden Gesundheitsfolgen der Atomkatastrophe zu wecken und mithilfe von einer Vielzahl von SponsorInnen und SpenderInnen weiter adäquate Hilfe leisten zu können, in einem der ärmsten Länder Europas.

SponsorInnen sind die oekostrom AG und Münzer. Besonderer Dank gilt allen Partnerfirmen, die Zeit und Material für die Produktion der Kampagne größtenteils gratis zur Verfügung gestellt haben: Robert Staudinger (Foto und Set), JERKfilms (Film), Herold Fine Hairstyles (Personal und Eventlocation), dentsu (Mediaplanung), Weitsprung (Druck) und Tunnel 23 (Online und Mobile).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /