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Haushaltsgeräte-Test: Stromfresser mit falschen Angaben kosten uns Milliarden

18 von 100 getesteten Produkten für den Haushalt verstoßen gegen EU-Effizienzregelungen - 1 von 5 Produkten benötigt mehr Energie als angegeben

Eines von fünf Haushaltsgeräten, die von NGOs und Konsumentenschutzorganisationen getestet wurden, verbrauchen mehr Energie als angegeben. Bei einer Untersuchung im Rahmen des von der EU geförderten Projekts "MarketWatch" waren 20 Haushaltsgerätegruppen wie Kühlschränke, Lampen und Staubsauger getestet worden.

Falsche Angaben und sinnlose stromfressende Funktionen

Für das MarketWatch-Projekt ausgeführte Labortests zeigen unter anderem, dass ein einziges Licht am Display eines Hotpoint Wäschetrockners diesen am Abschalten hindert, dass bei einem WLAN-Wasserkessel das WLAN nicht abgeschaltet werden kann, dass ein Geschirrspüler zwei Durchgänge benötigt um das Geschirr richtig zu reinigen und vieles mehr. Weitere Labortests ergaben, dass ein Staubsauger 57% mehr Energie und eine Waschmaschine 30 % mehr Energie braucht, als angegeben wurde und dass eine LED-Birne um 20% weniger hell leuchtet als beworben wird.

Insgesamt wurden 18 Produkte gefunden, die die EU-Energie-Effizienz-Vorgaben brechen. Gemessen an der durchschnittlichen Produktlebensdauer beträgt die Differenz zwischen dem angegebenen und dem gemessenen Energie-Verbrauch 2,7 MWh.

MarketWatch mit dem österreichischen Projektpartner GLOBAL 2000 beauftragte unabhängige Labors mit der Überprüfung der Einhaltung der EU-Effizienzregelungen, genauer gesagt der Ökodesign Richtlinie und der Energielabelrichtlinie. Der Fokus lag auf bereits verdächtigen Produkten und Sektoren und nicht auf einer willkürlichen Auswahl aus dem gesamten Markt.

Geschätzte 10 Milliarden Euro Verlust pro Jahr

Experten schätzen, dass über 10 Mrd EUR jährlich an Einsparungen verloren gehen, weil Produzenten und Händler sich nicht an die EU-Vorgaben der Ökodesign-Richtlinie und der Energielabelrichtlinie für Produkte halten. Würden diese Richtlinien aber eingehalten, könnte sich jeder Haushalt 465,- EUR durch den Gebrauch energieeffizienter Produkte einsparen.

Trittbrettfahrer hemmen Fortschritte bei Klimazielen

"Leider bekommen KonsumentInnen nicht immer, was Ihm vom Hersteller versprochen wird, obwohl Ökodesign-Vorgaben einen Standard innerhalb der EU vorgeben, dem man vertrauen können sollte. Trittbrettfahrer-Produkte, die sich mit falschen Lorbeeren schmücken, sind nicht erwünscht.", so DI Egger Sibylle von GLOBAL 2000, "Energieeffizienzmaßnahmen tragen außerdem erheblich zur Erreichung der Klimaziele bei. Der GLOBAL 2000 Energiewendeplan beinhaltet eine Senkung des Energieverbrauches bis 2030 um 30% und um 50% bis 2050. Die Verwendung tatsächlich stromsparender Geräte bildet ein wesentliches Element beim Erreichen dieser Ziele.

Der vollständige Laborbericht ist zum Nachlesen hier zu finden:

Mehr Info: europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/eep_infog
raphi c_en.pdf


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /