©  Faixal /pixabay.com
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Ressourcenverschwendung in allen Farben: Kaffeekapseln

Rund acht Kilo Kaffee werden in Österreich pro Kopf und Jahr verbraucht. Je nach Anbau der Bohnen und Zubereitungsart kann der Muntermacher große oder kleinere ökologische Spuren hinterlassen

Wien - Kaffee aus biologischem Anbau und fairem Handel ist deutlich nachhaltiger als konventionell angebauter Kaffee. Bei der Verpackung sind Alu-Einwegkapseln das ökologische Schlusslicht. Kaffee aus Vollautomaten, Filtermaschinen, Espressokannen und Kaffeepressen ist nicht nur deutlich kostengünstiger, sondern verursacht auch viel weniger Abfall. Diese und weitere Tipps zur Abfallvermeidung gibt es auf www.wenigermist.at.

Charismatische Hollywoodstars und bunte Kapseln mit einer großen Auswahl an Geschmacksrichtungen lassen die Kapsel-Kaffeeautomaten boomen. Die kleinen Einzelverpackungen aus Aluminium oder Plastik machen unnötig Mist, die Aluminiumkapseln sind das ökologische Schlusslicht. Die Aluminiumherstellung ist ein heikler, energieaufwändiger Prozess, daher ist Aluminium viel zu schade für den Einsatz in Einwegprodukten wie Kaffeekapseln. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, sich guten Kaffee zu machen, dass die Kapseln wirklich nicht notwendig sind. Wer allerdings schon so eine Maschine zuhause hat, kann wiederbefüllbare Kapseln verwenden. Alu-Einwegkapseln sollten auf keinen Fall im Restmüll landen, sondern entweder bei den Rücknahmestellen zurückgeben oder in die Altmetall-Tonne geworfen werden. Dann wird das wertvolle Aluminium recycelt.

Aluminiumkapseln - das ökologische Schlusslicht

Die Herstellung von Aluminium aus Bauxit verbraucht enorme Energiemengen. Als Nebenprodukt entsteht der gefährliche Rotschlamm, auch bekannt durch das Unglück 2010 in Ungarn, bei dem der Damm eines Rotschlamm-Auffangbeckens gebrochen ist. Zusätzlich geht der Bauxitabbau häufig mit der Rodung von Regenwäldern einher, die Lebensgrundlagen der BewohnerInnen werden unwiederbringlich zerstört.
Bio und fair soll er sein

Bei der Abfallvermeidung haben Kaffeevollautomaten, Kaffee-Pressen, Espressokannen und Filterkaffeemaschinen die Nase vorne. ‘Nicht nur das Abfallaufkommen, sondern auch der Kaffeeanbau, spielen für die Umwelt eine große Rolle. Kaffee aus biologischem Anbau ist der klare Favorit’, sagt Christian Fenz, Ressourcenexperte von "die umweltberatung". ‘FAIRTRADE Kaffee sichert zudem faire Arbeitsbedingungen und gerechte Preise für die Kaffeebauern’, so der Umweltberater weiter.

Teure Einzelportionen

Portionierten Kaffee gibt es nicht nur in Kapseln, sondern auch in Pads. Kaffeepads aus Zellulose sind biologisch abbaubar und können mit dem Bioabfall kompostiert werden. Pads mit einer Kunststoffhülle sind nicht ratsam, weil sie nicht kompostiert werden können, sondern über den Restmüll entsorgt werden müssen.

Egal ob Kapseln oder Pads - die Portionsverpackungen sind im Vergleich zu Bohnenkaffee um einiges teurer. Ein Kilogramm konventioneller Kaffee, der in Alu-Kapseln abgepackt ist, kostet zwischen 35,- und 110,- Euro, für Pads zahlt man ab 13,- Euro je kg. Zum Vergleich: normal verpackter Bohnenkaffee in Bioqualität und aus fairem Handel ist bereits ab 11,- Euro pro Kilo erhältlich. Zwar kostet ein Vollautomat bei der Neuanschaffung um einiges mehr als eine Kapsel- oder Padmaschine, aber diese Mehrkosten werden durch die niedrigeren Kaffeekosten wettgemacht. Je mehr Kaffee getrunken wird, desto rascher amortisiert sich die Anschaffung. Außerdem zahlt sich bei einem Vollautomaten eine Reparatur eher aus als bei einer billigen Kapselmaschine.

Weitere Tipps zur Abfallvermeidung beim Kaffeegenuss

* Ein wiederbefüllbarer Thermobecher mit selbst gebrautem ‘Coffee to go’ erspart viele Einwegbecher und viel Geld.
* Mehrweghäferl beim Kaffeeautomaten am Arbeitsplatz vermeiden ebenfalls viele Einwegbecher.


Viele Informationen zur Abfallvermeidung bietet die Website www.wenigermist.at.



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Weitere Infos: Die Umweltberatung
GastautorIn: Mag.a Elisabeth Tangl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /