© WKS- Dimmel / v.l.n.r: Georg Hartmann, Harald Frey, Katharina Olbrich, Doris Holler-Bruckner und Martin Steininger
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Elektroautos sind nicht mehr aufzuhalten

Simonsfelder Zukunftsgespräche zeigen reges Interesse am Thema Elektromobilität

© WKS- Winfried Dimmel / Harald Frey, Katharina Olbrich und Georg Hartmann bei der Diskussion
© WKS- Winfried Dimmel / Harald Frey, Katharina Olbrich und Georg Hartmann bei der Diskussion
© WKS- Dimmel / Volles Haus mit äußerst interessiertem Publikum bei der Windkraft Simonsfeld
© WKS- Dimmel / Volles Haus mit äußerst interessiertem Publikum bei der Windkraft Simonsfeld

Ernstbrunn- Die ersten ‘Simonsfelder Zukunftsgespräche’, zum Thema "E-Mobil in die Zukunft - wohin bewegen wir uns" waren ein voller Erfolg. Die Windkraft Simonsfeld konnte mehr als 70 Teilnehmer bei der spannenden Veranstaltung in ihrer innovativen Firmenzentrale begrüßen. Eine lebhafte und engagierte Diskussion im Anschluss an die Vorträge der Referenten zeigten auf, wie sehr E-Mobilität eine Thema ist, das die Menschen bewegt.

Key-Note Speaker Dr. Harald Frey von der Technischen Universität Wien referierte zum Thema ‘Was kann E-Mobilität leisten’. Er zeigte auf, wie sehr E-Mobilität Effizienz ist, welche Chance eine Verkehrswende durch Energieautarkie bieten kann und wie notwendig eine Trendwende ist, da gerade im Verkehrsbereich viel zur Erreichung der Klimaziele getan werden muss. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, und das Gesamtverkehrsverhalten ändert sich, so Frey. E-Bikes liegen schon jetzt schon voll im Trend. Mit einem nur zwei m² großen Photovoltaik- Panel kann genügend Strom für ein Elektrorad erzeugt werden. Untersuchungen von E-Carsharing-Projekten zeigen, das 87% aller Fahrten weniger als 60 km lang sind. Sinnvolle Autonutzung ist ein Muss.


Die Generalsekretärin des Bundesverbandes Elektromobilität Österreich, Dipl. Kauffrau Katharina Olbrich, stellte die derzeit noch vorhandenene Herausforderungen für E-Mobilität in den Vordergrund. Die Landesenergieversorger Österreichs, die sich im Bundesverband Elektromobilität zusammengeschlossen haben, haben ein gemeinsames Ziel: ‘Wir wollen, dass E-Car-Fahrer mit einem Zugangsmedium – mit nur einer Karte oder einer App – in ganz Österreich Strom tanken können. Ein Projekt zur Vereinheitlichung der technischen Standards an den Ladestationen wurde bereits vorbereitet und soll schon nächstes Jahr umgesetzt werden. Das wird E- Mobil-Fahren in Österreich deutlich attraktiver machen und kann ein Meilenstein für den Durchbruch dieser Technologie sein.’ Es sei in Zukunft auch notwendig, dass alle E-Autos eine Schnelllademöglichkeit haben.

Georg Hartmann, Initiator des Gaubitscher Stromgleiters und Projektleiter bei der Windkraft Simonsfeld, berichtete über seine Erfahrungen bei der Umsetzung von E-Carsharing in den Gemeinden. Die Vorteile von strombetriebenen Fahrzeugen, die von mehreren Personen genutzt werden, sind groß. ‘Geringere Kosten bei geringerer Umweltbelastung sind ein großes Plus!’ Die Jugend denkt bereits anders - sie will Mobilität, Autobesitz ist nicht mehr so wesentlich. Durchschnittlich 21mal werden beispielsweise der Stromgleiter täglich bewegt, die zurückgelegten Distanzen sind meist nicht mehr als 45 Kilometer. 87 % fahren weniger als 60 Kilometer. In der Zwischenzeit sind in mehr als 30 Gemeinden E-Carsharingprojekte umgesetzt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Doris Holler-Bruckner, Chefredakteurin von OEKONEWS und Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobilität, die in der nachfolgenden Diskussion mit dem Publikum auch noch Einblick in die Praxis der Elektroautofahrer geben konnte. Die Fragen an das Podium zeigte die Vielfalt des Themas auf: Wasserstofftechnologie versus Elektroauto, Energieautarkie, Steuererleichterungen für Firmen und günstigere Elektroautos auch für Private, Schnelllademöglichkeiten, Batterieentwicklungen und mehr standen im Fokus und wurden von der kompententen Podiumsrunde beantwortet.

Dass die Umstellung der Mobilität von fossilen Treibstoffen auf erneuerbare Energien machbar ist, darüber herrschte große Einigkeit: ‘Die drei neuen Windkraftwerke, die gerade in Simonsfeld errichtet werden, werden mehr Strom produzieren als alle 6.000 Elektroautos in Österreich in einem durchschstnittlichen Jahr verbrauchen!’

Das Klimaziele aber nicht bei der Mobilität aufhören, zeigte auch das klug ausgewählte Buffet mit veganen Aufstrichen von einem Biobauern und Brot aus der Region. Eine hervorragend gelungene Veranstaltung, die ihre Fortführung im Frühjahr 2016 bei weiteren ‘Simonsfelder Zukunftsgesprächen’ finden soll. Der nächste Abend wird ‘Alternative Unternehmensmodelle’ in den Mittelpunkt stellen.

GastautorIn: DH für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /