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cambio CarSharing: Seit 25 Jahren individuelle Mobilität als Alternative zum privaten Pkw

Im Herbst 1990 gründeten sich die Vereine »StadtteilAuto Aachen« und »StadtAuto Bremen«, beide gehören zu den Pionieren des CarSharing in Deutschland.

Bremen - Seit 25 Jahren gibt es in Aachen und Bremen ein CarSharing-Angebot. Im Herbst 1990 gründeten sich die Vereine »StadtteilAuto Aachen« und »StadtAuto Bremen«, beide gehören zu den Pionieren des CarSharing in Deutschland. Zehn Jahre später schließen sie sich gemeinsam mit dem Anbieter »STATTAUTO Köln« zur cambio-Gruppe zusammen. Heute ist cambio einer der führenden CarSharing-Anbieter mit einem Jahresumsatz von 20,6 Millionen Euro.

Die cambio-Gruppe startet im Jahr 2000 mit 4.800 Kunden und sie wächst in den Folgejahren Stadt um Stadt. 2001 schließt sich der Bielefelder Anbieter »Citymobil» der cambio-Gruppe an, zwei Jahre später »StadtTeilAuto Oldenburg«. Seit 2003 gibt es cambio in Hamburg, seit 2008 auch in Berlin. Besonders rasant ist die Entwicklung in Belgien, wo zwischen 2002 und 2015 in 31 Städten cambio-Standorte entstehen.

Die zunächst simple Idee, Autos gemeinsam zu nutzen, entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren in der cambio-Gruppe zu einem zukunftsorientierten und professionellen Dienstleistungsunternehmen. Heute teilen sich 72.000 Kunden in 50 Städten in Deutschland und Belgien 2.000 Fahrzeuge. Allein die Autos der deutschen cambio-Flotte legen im Jahr eine Strecke von zirka 28 Millionen Kilometern zurück - monatlich dreimal zum Mond und zurück.

Behörden, Unternehmen und soziale Einrichtungen gehören schon seit Mitte der 1990er Jahre zu den Kunden. In Köln wird 1997 der erste Rahmenvertrag zwischen der damaligen »STATTAUTO Köln» und der Stadtverwaltung geschlossen. Heute nutzen 39 Prozent der Kunden cambio auch oder ausschließlich geschäftlich. Sie ergänzen oder ersetzten damit ihren Fuhrpark mit stets fahrbereiten und gewarteten Fahrzeugen. Die Mischung aus geschäftlicher und privater Nutzung erhöht die Effizienz: Je nach Typ und Standort ist ein cambio-Fahrzeug zwischen 6 und 12 Stunden am Tag im Einsatz.

‘Finanziell betrachtet, lohnt sich CarSharing für jeden, der weniger als 10.000 Kilometer im Jahr unterwegs ist’, erläutert Joachim Schwarz, Geschäftsführer der cambio-Gruppe, seinerzeit Mitbegründer der »StadtAuto Bremen«. ‘Wir haben aber auch Kunden, die deutlich mehr fahren. Für sie liegt der Vorteil des CarSharing in der Wahl unterschiedlicher Fahrzeugmodelle und im Komfort.’ Für das günstige Preis-Leistungsverhältnis ist cambio gerade mit dem Fairnesspreis des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) und des Nachrichtensenders n-tv ausgezeichnet worden.

Die Idee des CarSharing war von Anfang an nicht nur finanziell, sie war auch verkehrspolitisch motiviert. Gemeinsam genutzte Autos schaffen ein nachhaltiges Mobilitätsangebot als Alternative zum privaten Autobesitz, was wiederum zu weniger Flächenverbrauch durch parkende Autos in den Wohnstraßen führt. Wenn möglich, sollten Busse und Bahnen genutzt werden. Passend dazu starteten schon in den 1990ern die ersten Kooperationen mit ÖPNV-Anbietern. Ein Engagement, das sich gelohnt hat: Ein cambio-Fahrzeug ersetzt heute nachweislich elf Privat-Pkw. 24 Prozent der Neukunden schaffen ihr privates Auto tatsächlich ab.

Joachim Schwarz schaut optimistisch in die Zukunft: ‘Immer mehr Menschen nutzen CarSharing und mehr Kunden und mehr Autos befördern die Qualität des Angebots. Der Weg zum nächsten CarSharing-Auto wird so immer kürzer. Auf mittlere Sicht wird auch der Politik nichts anderes übrig bleiben, als die richtigen Weichen zu stellen: Das Dienstwagenprivileg wird fallen. Die Städte werden mutiger auf den Radverkehr setzen und die Bahn wird endlich den Deutschland-Takt einführen. All das führt dann dazu, dass sich noch mehr Stadtbewohner von ihrem Pkw trennen. Irgendwann kommt das CarSharing-Auto dann autonom beim Kunden vorgefahren. Ich bezweifle allerdings, dass Letzteres wirklich so schnell kommt, wie sich das einige ausmalen.’

Für ihr Engagement für nachhaltige Verkehrskonzepte und geringe Umweltbelastung ist die cambio-Gruppe in diesem Jahr für den Blauer Engel-Preis nominiert. Der CO2-Ausstoß der Fahrzeuge liegt aktuell bei 101 Gramm pro Kilometer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /