© oekonews-Nina Holler / Laden von Elektroautos
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Wiener Gemeinderat beschließt Elektromobilitäts-Strategie

Förderung von Flotten - Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur

Wien - Auf der Tagesordnung des gestrigen Gemeinderats stand der Beschluss der Elektromobilitätsstrategie. Die Zukunft urbaner Mobilität ist eine der zentralen Herausforderungen moderner Großstädte. In Wien hat Elektromobilität durch den hohen Anteil im öffentlichen Verkehr (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und City-Bus) eine lange Tradition. Die technische Entwicklung schreitet im Bereich des Individualverkehrs rasch voran, z.B., bei Elektroautos, Elektromopeds und Elektrofahrrädern.

"Die Elektromobilität boomt in vielen Bereichen, der technische Wandel ist rasant. Mit der jetzt vorliegenden Elektromobilitätsstrategie gibt sich die Stadt Wien einen Rahmen, wie künftig mit der neuen Antriebstechnik umgegangen werden soll. Richtig eingesetzt bietet die Elektromobilität große Potenziale für Klimaschutz und für bessere Luft in der Stadt", so Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.

Die Elektromobilitäts-Strategie umfasst alle Bereiche und Erscheinungsbilder der Elektromobilität einer Stadt, von der Infrastruktur, den Elektrofahrzeugen bis hin zu den Nutzerinnen und Nutzern. Sie zeigt die grundsätzliche Haltung der Stadt Wien zur Elektromobilität und benennt Ziele und Vorschläge für Vorhaben der nächsten Jahre. Sie orientiert sich dabei einerseits an den Rahmenbedingungen und Strategien der EU bzw. des Bundes und ist andererseits auch abgestimmt mit Strategien und Zielsetzungen der Stadt Wien aus den Bereichen Energie, Verkehr und Stadtplanung.

Der Fokus der Elektromobilitäts-Strategie liegt vor allem

* auf Maßnahmen zur Elektrifizierung von Fahrzeugflotten sowie
* auf dem Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur

Individuelle Elektromobilität kann den öffentlichen Verkehr nicht ersetzen, sondern stärkt das städtische Angebot. Die Stadt Wien setzt bei der Unterstützung zur Einführung der Elektromobilität vor allem auf Flotten (Fuhrparks von Unternehmen, Taxis etc.) und den regionalen Wirtschaftsverkehr (Lieferverkehr mit Klein-LKWs). Ladestationen sollen öffentlich zugänglich sein. Aufgrund enger Platzverhältnisse in der dichtverbauten Innenstadt sollen Ladestationen im halböffentlichen bzw. privaten Raum, wie zum Beispiel auf Parkplätzen oder in Garagen, zur Verfügung gestellt werden. Die geregelte Nutzung von öffentlich zugänglichen Ladestellen auf Privatgrund oder halböffentlichen Flächen (Park+Ride-Anlagen, Tankstellen, Gewerbegebiet, Parkflächen von Einkaufszentren, Parkflächen von Unternehmen oder Wohnanlagen etc.) stellt dabei eine ausgewogene, stadtverträgliche Lösung dar.

Öffentlich zugängliche Ladestationen können insbesondere in der Markteinführungsphase emotionale Eintrittsbarrieren für die Nutzung von Elektrofahrzeugen minimieren und multimodale Mobilität unterstützen. Aus Sicht der Stadt Wien sind daher im öffentlichen Straßenraum strategisch platzierte Ladestellen für spezielle Mobilitätsservices (wie z.B. multimodale Mobility Points, E-Taxi, E-Carsharing) in einem ersten Schritt sinnvoll.

Eine wichtige Rolle in Hinblick auf ressourcenschonende Mobilität kommt der Citylogistik zu. In der Smart City Wien Rahmenstrategie hat sich die Stadt dazu bekannt, gemeinsam mit der Logistik-Branche an einer Optimierung von Güter- und Verkehrsströmen unter Einbindung der Elektromobilität zu arbeiten.

In der Busflotte werden mehrere Hybrid- und Elektrobusse der Wiener Linien in der Innenstadt getestet, um zu sehen, wie sich diese Busse mit den innovativen und umweltschonenden Antrieben im täglichen Einsatz bewähren. Eine Evaluierung dieses Testbetriebes der Hybrid-und Elektrobusse erfolgt laufend und ist eine Grundlage für die Erweiterung der E-Bus-Flotte.

Die Strategie ist unter
www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008435.pdf
abrufbar.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /