Erneuerbare Energie Österreich zu IEA-Bericht: mit richtigen Instrumenten gelingt die Energiewende
Wirksamer CO2-Preis, Korrektur der EU-Politik und ambitionierte österreichische Energiestrategie erforderlich
In ihrem Sonderbericht zu erneuerbaren Energien zeigt die internationale Energieagentur (IEA), dass eine Trendwende bei den CO2-Emissionen bereits vor 2020 realisierbar ist. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen wird das 2-Grad-Ziel allerdings nicht erreicht werden. "Es braucht erstens eine CO2-Bepreisung als zentrales Instrument in der Klimapolitik", so Jurrien Westerhof, Geschäftsführer von Erneuerbare Energie Österreich. "Zweitens brauchen wir eine rasche Korrektur in der EU-Energiepolitik, und drittens braucht Österreich eine ambitionierte Energiestrategie."
Die neue IEA-Studie zeigt, dass sich die Welt mitten in der Energiewende befindet - die Investitionen in erneuerbare Energien nehmen zu, während fossile Energien und Atomkraft unbeliebter werden. Die Vorschläge der IEA sind durchaus interessant: so wird ein Verbot für den Neubau von Kohlekraftwerken vorgeschlagen. Die Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien soll stark gesteigert und die Förderungen für fossile Energien sollen gestoppt werden. Was allerdings fehlt, ist die Anerkennung, dass nicht in den Kosten einkalkulierte Umweltschäden ebenfalls eine Förderung sind. Diese Förderung kann nur durch eine kräftige CO2-Bepreisung unterbunden werden.
Dass das Rennen noch längst nicht gelaufen ist zeigen aktuelle Entwicklungen in der EU: die Ratsbeschlüsse für die 2030-Ziele sind ein starker Rückschlag für die europäische Energiewende. Die Ziele sind aus Klimasicht viel zu niedrig, und die fehlende nationalstaatliche Aufteilung ist eine weitere Schwäche. Die Investitionen in erneuerbare Energien sind in Europa rückläufig, während etwa China stark aufholt. Zusätzlich werden in Europa die Möglichkeiten zur Unterstützung erneuerbarer Energien gerade drastisch eingeschränkt, während von den vernachlässigbaren CO2-Zertifikatspreisen nach wie vor keine lenkende Wirkung ausgeht. Indirekt sind die IEA-Empfehlungen zur stärkeren Unterstützung der erneuerbaren Energien also auch ein Rüffel für die EU-Politik.
"Es freut uns, dass die IEA ihre Skepsis zu erneuerbaren Energien endlich begraben hat", so Westerhof. "Die jetzigen Empfehlungen sind sehr interessant, aber sie sind zu wenig. Nur mit einer kräftigen Verstärkung der Anstrengungen kann das 2-Grad-Ziel noch erreicht werden, und das ist eine klare Vorgabe für die Klimaverhandlungen in Paris."
Quelle: Erneuerbare Energie Österreich
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /