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Finnland: Aus für den zweiten Druckreaktor

In Finnland wurde in der Vorwoche das EPR-Projekt abgesagt- Die Kosten sind zu hoch

Der finnische Stromversorger TVO hat vorige Woche angekündigt, dass das EPR in Olkiluoto aufgrund von Problemen mit der ersten EPR abgesagt worden ist.
Das Projekt Olkiluoto 3 läuft genauso aus dem Ruder. 2005 wurde mit dem Bau begonnen und es gibt nichts als Probleme- ein Betrieb bis 2018 gilt nun als Ziel. Bereits 2009 hätte der Reaktor ans Netz gehen sollen.

Die geschätzten Kosten sind von 3,2 Mrd. € auf 8,5 Mrd. gestiegen. Das Projekt ist ein Verlust. Finnlands Regierung hatte TVO eine Frist bis Mitte des Jahres gegeben, um eine Baugenehmigung für die geplante Anlage Olkiluoto 4 beantragen. Die Betreiber haben nun gesagt, dass sie diese Möglichkeit nicht wahrnehmen wollen.


Wie ist das passiert?

Das bereits bestehende EPR-Projekt geht in Chaos unter: Es gibt nicht nur Kostenüberschreitungen, sondern auch Rechtsstreitigkeiten und endlose Verzögerungen. Defakto gilt die EPR- Technologie damit als gescheitert und der französische Atomriese Areva dürfte seine horrenden Negativbilanzen damit sicher nicht mehr aufbessern können.

Zwölf Jahre nachdem der erste Reaktor vorgestellt wurde, gibt es noch immer kein fertiges Projekt. Immer noch erzählt man von einer Fertigstellung bis 2018, aber viele meinen, wenn dann frühestens 2020.

Von Anfang an gibt es nur ein Problem nach dem anderen. Alle drei EPR Bauprojekte haben Verzögerungen, Kostenüberschreitungen und mehr. Die geschätzten Kosten für den EPR Flamanville in Frankreich haben sich sich von 3,3 Mrd. € auf mindestens 9 Mrd. € erhöht. Ein Fertigstellungstermin wurde im Jahr 2012 erwartet, wurde jedoch auf 2017 verschoben.

Aber nicht nur das: Seit der Katastrophe von Fukushima, gibt es immer wieder Probleme mit geplanten Projekten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /