© RKI, C. Jobst/ Verleihung des RKI-Kulinarik-Preis 2015.
© RKI, C. Jobst/ Verleihung des RKI-Kulinarik-Preis 2015.

Ein Kulinarik-Preis für Nachhaltigkeit und Kreativität

Die Raiffeisen Klimaschutz-Initiative verleiht beim Genuss-Festival 2015 erstmals den RKI-Kulinarik-Preis

Die drei österreichischen Siegerunternehmen zeichnen sich durch großes Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und besondere Kreativität aus - Die Preise gingen an den Biohof Rohrauer, den Verein zur Erhaltung der Traditionellen Europäischen Heilkunde und das Gut Bergmühle.

Die Raiffeisen Klimaschutz-Initiative (RKI) hat heuer im Rahmen des Genuss-Festivals, das vom 8. bis 10. Mai am Wiener Stadtpark stattfindet, erstmalig den den RKI-Kulinarik-Preis vergeben. Andrea Weber, RKI-Geschäftsführerin, erklärt dazu: "Es war uns ein Anliegen, regionale Qualitätsprodukte heimischer Produzenten zu prämieren. Wir haben daher alle Aussteller des Genuss-Festivals eingeladen, sich mit ihren Vorzeigeprodukten und -projekten zu bewerben."

Ferry Maier, Präsident des Kulinarischen Erbe Österreich freut sich über die Initiative: "Eine der Intentionen des Kuratoriums Kulinarisches Erbe Österreich ist, wie der Name schon sagt, die Erhaltung unseres kulinarischen Erbes und der dazugehörenden gewachsenen Strukturen - auch für zukünftige Generationen. Das geht natürlich nur Hand in Hand mit nachhaltigen Klimaschutzmaßnahmen. Daher freuen wir uns sehr, dass nun mit dem neuen RKI-Kulinarik-Preis am Genuss-Festival die engagiertesten unserer 180 Top-Aussteller prämiert werden. Letztendlich sollen dadurch auch alle anderen Betriebe in ganz Österreich in diese Richtung motiviert und sensibilisiert werden."

Anforderung für die Teilnahme am RKI-Kulinarik-Preis war ein konkreter Nachhaltigkeits- oder Klima­schutz­bezug zum Produkt oder zum Betrieb. Zahlreiche Aussteller haben die Gelegenheit genützt und ihre vielfältigen Projekte, die anschließend von einer Expertenjury bewertet wurden, bis Ende März 2015 eingereicht. Dazu Franz Fischler, RKI-Vorsitzender: "Wir waren positiv überrascht zu sehen, wie viele Verbesserungen und Neuerungen von den Lebensmittel­produzenten und kleinen Manu­fakturen zum Klima­schutz bereits umgesetzt werden. Bei den Einreichungen hat man gemerkt, dass viele Überlegungen und ein großer Innovationsgeist in den Projekten steckt."

Die Übergabe der drei Preise im Wert von 1.000 Euro, 750 Euro und 500 Euro an die glücklichen Gewinner in Form von Raiffeisen Preload BioCardsTM erfolgte durch Franz Fischler, Ferry Maier und Andrea Weber in den Räumlichkeiten der Raiffeisen Zentralbank.

Die Gewinner des RKI-Kulinarik-Preises 2015

Den ersten Platz konnte Biohof Rohrauer aus Lackendorf im Burgenland für sich ent­scheiden. Am Fuße des Ödenburger Gebirges werden insgesamt 3,5 Hektar Streuobstwiesen sowie 150 Bienenvölker nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet. Die Produkte mit dem Namen "dazu" bieten selbst gemachten Essig, Senf, Senfsaucen, Chilipasten sowie Marmeladen. Die Imkerei liefert neben sortenreinen Honigen auch noch eine Vielzahl an Bienenprodukten. Man setzt auf eine artenreiche Begrünung und zahlreiche Bienenvölker auf den Obstwiesen. Man bewässert die Obstbäume und Gemüsepflanzen mit Regenwasser aus einem Sammelbehälter der Betriebsgebäude. Auf Pflanzenschutzmittel kann durch die extensive Bewirtschaftungsweise gänzlich verzichtet werden. Seit heuer wird die gesamte Produktion mit Strom aus der eigenen Solaranlage versorgt.

Der zweite Platz ging an den Verein zur Erhaltung der Traditionellen Euro­päischen Heilkunde, kurz TEH (C) Verein in Unken in Salzburg. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, regionale, traditionelle Anwendungen, Heilmittel und Rituale zu erheben, diese wissenschaftlich zu bearbeiten, wieder zu beleben und zu den Menschen zu bringen. Grundlage dafür ist das traditionelle Heilwissen der PinzgauerInnen. Darüber hinaus organisiert der Verein Veranstaltungen zum Thema und fördert den Informationsaustausch. In Kooperation mit den TEH naturwerken werden Produkte wie das Heutaler BioKracherl erzeugt. Der kleinflächige Kräuteranbau ist gleichzeitig ein Beitrag zur Artenvielfalt. Zusätzlich produziert die Lebenshilfe Saalfelden für die TEH naturwerke beispielsweise deren Holzkistln, Kochkosten sowie Pflanzen­pressen.

Einen innovativen Weg beschreiten das Gut Bergmühle und die Stadtflucht Bergmühle in Kronberg bei Wolkersdorf, die dafür von der Jury mit dem dritten Platz ausge­zeichnet wurden. Das Gut Bergmühle ist eine biologische Landwirtschaft, nur 30 Minuten vom Wiener Stadtzentrum entfernt. Es baut seit dem Jahr 2011 auf 20 Hektar eigenen bio­logischen Ackerflächen alte und vom Aussterben bedrohte Gemüsesorten an, deren Saatgut zum großen Teil von der Arche Noah stammt. Um ressourcen- und energieschonende Vertriebs­wege zu erschließen, wurde - neben der Verwendung eines hundertprozentigen Elektroautos - mit der Stadtflucht Bergmühle (Verein für Kochen und Muße im Grünen), im April 2013 nach südeuropäischem Vorbild eine Art Agriturismo ins Leben gerufen. Gemüse­raritäten und Bioprodukte benachbarter Landwirte können vor Ort erworben oder direkt konsumiert werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /