© Gerd Altmann / geralt- pixabay.com
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Rifkin: Auf in wunderbare neue Zeiten

Der Übergang in die dritte industrielle Revolution ist im Kommen- und eigentlich ist sie einfach, zumindest, wenn es nach der Meinung von Jeremy Rifkin geht.

"Impulse für Europa-Innovation und Wettbewerbsfähigkeit" so der Titel der Europäischen Investitionsbank-Konferenz, die heute unter Teilnahme von Angela Merkel, der deutschen Bundeskanzlerin, Jean-Claude Juncker, dem Präsidentin der Europäischen Union und Werner Hoyer, dem Präsidenten der Europäischen Investitiuntonsbank in Berlin stattfand.

Jeremy RIFKIN bewegte mit seiner Eröffnungsrede "Digitales Europa: Der Aufstieg des Internets der Dinge und der Übergang zu einer dritten industriellen Revolution in der Europäischen Union" die Gemüter.

Er präsentierte einen kühnen neuen Plan für die nächste Stufe der europäischen Reise: Den Aufbau der Infrastruktur für das Internet der Dinge, der Infrastruktur für ein digitales Europa und damit den Übergang in eine dritte industrielle Revolution.

Jeremy Rifkin argumentiert, dass "das digitale Europa" jeden kommerziellen Sektor revolutionieren wird, weil es die Arbeitsweise praktisch jeder Branche verändert. Es bringt beispiellose neue wirtschaftliche Chancen, neue Arbeit für Millionen von Menschen und einen nachhaltigen Beitrag zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft und zum Kampf gegen den Klimawandel.


"Digitales Europa" ist die dritte industrielle Revolution. Es gibt eine Dreiteilung des Internets: ein Kommunikationsnetz, ein Energienetz und ein Transportnetz. Dieses Netz verbindet Geräte, Maschinen und Menschen. Bereits jetzt gibt es 14 Milliarden Sensoren auf Straßen, in Fabriken, in Geschäften in smart homes und sogar schon in Fahrzeugen. Diese sammeln Daten und schicken sie ans Netz. Dieses Supernetz der Dinge soll natürlich neutral bleiben, der Privatbereich muss durch Datensicherheit geschützt werden. Die Vereinigung dieser drei Bereiche in einem Kanal wird eine neue High-Tech-Infrastruktur zur Schaffung eines einheitlichen Binnenmarkts und eines smarten Europa.

Was kann das Internet der Dinge?

In der digitalen Wirtschaft können Unternehmen der Privatwirtschaft das Internet der Dinge, nutzen, um Algorithmen zu erkennen, die Effizienz zu beschleunigen, die Produktivität zu steigern, und damit die Grenzkosten der Produktion drastisch senken. Sie können die Verbreitung von physischen Dingen und Dienstleistungen so entwickeln, dass europäische Unternehmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sind. Ein Beispiel, wo das schon heute so ist, ist beispielsweise Musik oder Film via youTube.

Die Grenzkosten einiger Waren und Dienstleistungen werden so bis gegen Null gehen, so dass mit dem Internet der Dinge Nutzer selbst Dinge produzieren und austauschen, fast kostenlos, aufbauend auf der wachsenden Tausch-Wirtschaft. Bereits heute beobachtet Rifkin eine digitale Generation, die selbst Musik, Videos, Neuigkeiten Blogs, Social Media, kostenlose E-Bücher und andere virtuelle Güter in der Nähe defakto ohne Grenzkosten herstellt und austauscht.

Rifkin meint, es wird möglich sein, dass Millionen von "Prosumern" regional ihre eigenen erneuerbaren Energien zu nahezu Null Grenzkosten produzieren, konsumieren und tauschen. Selbst erzeugte Solarenergie vom Dach schickt keine Rechnung. Die digitale Generation wird auch den Austausch von Mobilität vorantreiben, über Car-Sharing-Dienste teilen, Wohnungen sharen, z.B. über Airbnb und wird sogar Spielzeug, Kleidung, Werkzeuge und andere Gegenstände teilen, bei gleichzeitiger Minimierung der Verwendung von Ressourcen. So wird eine neue Kreislaufwirtschaft eingeläutet.

Der Übergang zu einer digitalen Wirtschaft und die dritte industrielle Revolution führt zu einem Produktivitätssprung der weit höher ist als jener, der durch die zweite industrielle Revolution im 20. Jahrhundert erreicht wurde. Cisco-Systems prognostiziert, dass bis zum Jahr 2022, das Internet der Dinge 14.400.000.000.000 $ an Kosteneinsparungen und Einnahmen generieren wird. Eine kürzlich erstellte General Electric Studie, zeigt die Produktivitätsfortschritte dadurch auf. Dieses neue Internet wirkt sich bis 2025 auf jeden Wirtschaftssektor aus und betrifft etwa die Hälfte der Weltwirtschaft."

Rifkin meint, dass die Errichtung des Internet der Dinge erhebliche Infrastruktur-Investitionen von öffentlicher und von privater Hand, erfordert. Europäische Investitionen wie z.B. in Infrastruktur-Projekte in Höhe von 741.000.000.000 $ im Jahr 2012, ein Großteil davon zur Stützung einer zweiten industriellen Revolution Technologieplattform, sind überholt, deren Produktivitätspotenzial ist längst erreicht. Wenn nur fünfundzwanzig Prozent dieser Mittel umgeleitet werden, in eigene, vor Ort erzeugte erneuerbaren Energien, und in allen Regionen der Europäischen Union vorgesehen werden, um die Infrastruktur für das Internet der Dinge auszubauen, könnte das Programm "Digitale Union" zwischen jetzt und 2040 auslaufen.

Diese" dritte industrielle Revolution" in eine Infrastruktur für das "Internet der Dinge" wird das aktive Engagement von nahezu jedem gewerblichen Bereich erfordern, kommerzielle Innovationen forcieren, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fördern und Millionen von Arbeitsplätzen in den nächsten 40 Jahren entstehen lassen. Zusammenfassend ist der Aufbau eines intelligenten digitalisierten Internet der Dinge, eine Investition in diese Infrastruktur der Europäischen Union, und die Partnerschaft der Regionen eine Möglichkeit für Europa, wieder Arbeit in neuen Geschäftsfeldern zu erzeugen, sowohl in der Marktwirtschaft als auch in der freien Wirtschaft, mit drastisch erhöhter Produktivität. Gleichzeitig wird eine ökologisch orientierte Post-Carbon-Gesellschaft entstehen.

Die EU steht an der Schwelle einer viel versprechenden neuen wirtschaftlichen Ära. Die Herausforderungen sind enorm, die Vorteile der Schaffung eines Digitalen Europa sind es jedoch ebenso,


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /