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Erneute Anti-Atomkraft-Demonstration in Gronau

An vielen Orten lagert Atommüll

Bonn, Gronau - Im Rahmen der bundesweiten Atommüllkampagne wurde am Sonntag (5. Oktober) im westfälischen Gronau erneut gegen den Betrieb der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage demonstriert. Die Anlage kann pro Jahr Uran für den Betrieb von 30 bis 35 Atomkraftwerken vorbereiten und produziert dabei gleichzeitig radioaktiven Uranmüll.

Rund 50 Atomkraftgegner und Atomkraftgegnerinnen forderten bei der Demonstration von der NRW-Landesregierung die sofortige Stilllegung der Anlage und die Verweigerung einer Genehmigung zur Inbetriebnahme einer neuen Uranlagerhalle. In der Halle sollen dauerhaft 60.000 Tonnen Uranmüll eingelagert werden. Zur Teilnahme an der Protestaktion hatten das
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD aufgerufen.

Bei einer Kundgebung vor dem Anlagentor wurde kritisiert, dass in der Urananreicherungsanlage ständig neuer Atommüll produziert wird. Hauptredner bei der Kundgebung war Peter Dickel von der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. Als Koordinator der bundesweiten Atommüll-Kampagne, die in diesem Herbst durchgeführt wird, betonte Dickel, dass es ‘entgegen der Behauptung der Bundesregierung, es gäbe nur noch ein Problem mit dem langfristigen Umgang mit dem Atommüll, gibt es unzählige akute Probleme und Gefahren im ganzen Land. Am Ende seiner Rede stelle Peter Dickel fest: ‘Wer uns einen langfristig sicheren Umgang mit Atommüll verspricht, muss erstmal nachweisen, dass er heute alles dafür tut, die akuten Gefahren für die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu minimieren. Davon kann keine Rede sein.’

Bei der Demonstration in Gronau wurde auch mit Nachdruck gefordert, dass die umstrittenen abgebrannten Brennelementekugeln, die derzeit in Jülich gelagert werden, weder in die USA noch in das Ahauser Atommüll-Lager transportiert werden dürfen. In weiteren Redebeiträgen wurde auf die Gefahren der zahlreichen Urantransporte von und nach Gronau, auf die Auswirkungen des drohenden Freihandeslabkommen TTIP und auf Prozesstermine von AtomkraftgegnerInnen hingewiesen, die sich an Aktionen gegen die Brennelementefabrik im emsländischen Lingen beteiligt hatten. Außerdem wurde auf den internationalen Aktionstag gegen Fracking am kommenden Samstag (11. Oktober) hingewiesen.
Der BBU ruft dazu auf, im Rahmen der nächsten Wochen bereits geplante Veranstaltungen der bundesweiten Atommüllkampagne zu unterstützen oder ggf. eigene zu organisieren. ‘Das Koordinationsteam der Kampagne und auch der BBU sind gerne bei der Planung von Informations- und Protestveranstaltungen behilflich. In Gesprächen und mit unterschiedlichen Aktivitäten kann vielen Leuten verdeutlicht werden, dass es noch keinen Atomausstieg gibt, dass noch immer Atommüll produziert wird, und dass an viel mehr Orten, als allgemein gedacht wird, Atommüll gelagert und die Bevölkerung gefährdet wird’, so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand.

GastautorIn: UB für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / stevanov /