© oekonews.at
© oekonews.at

Nachhaltiges Forstmanagement ist der Schlüssel für Green Economy

Europäische Waldwoche rückt die nachhaltige Entwicklung ins Zentrum

(11. Dezember 2013) Green Economy ist das Schlagwort für eine Ökologisierung der Wirtschaft sowie einen nachhaltigeren Lebensstil. Österreich bringt mit einem hohen Waldanteil, einer professionellen nachhaltigen Forstwirtschaft, einer etablierten Holzindustrie und anerkannten holzbasierten Forschungseinrichtungen für Green Economy die besten Voraussetzungen mit. Hinzu kommt noch, dass Österreich weltweit das zehntgrößte Holzexportland ist. Daher kann Österreich bei dieser wirtschaftspolitischen Chance eine globale Vorreiterrolle einnehmen", so der Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, DI Felix MONTECUCCOLI, der ab heute an der Forstkonferenz in Finnland anlässlich der zweiten "Europäischen Waldwoche"*), die vom 9. bis 13. Dezember 2013 stattfindet, teilnimmt.

Multitalent Wald

Der heimische Wald gilt als Multitalent und bewältigt laufend steigende Anforderungen. Als größter natürlicher Kultur- und Erholungsraum besuchen ihn jährlich Millionen von Menschen. Er ist Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und sichert somit die Biodiversität. Er sorgt für saubere Luft und reines Wasser. Der Wald übernimmt eine wichtige Schutzfunktion bei Naturgefahren wie Lawinen und Muren. Gleichzeitig fungiert er als Arbeitsplatz und Quelle für die nachwachsende Ressource Holz. Im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel erlangt der Wald zunehmend an Bedeutung und nimmt auch eine Schlüsselrolle bei der Erfüllung des ambitionierten wirtschaftspolitischen EU-Programmes "Green Economy" ein.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist die Voraussetzung

"Das komplexe Zusammenspiel der vielfältigen Waldwirkungen und das Ergreifen der wirtschaftspolitischen Chance Green Economy gelingt nur durch die Waldbesitzer und Forstbetriebe, die den heimischen Wald nachhaltig bewirtschaften. Dabei lenken und steuern sie verantwortungsbewusst und professionell die Waldleistungen und sorgen für einen gesunden Waldboden und -bestand. Denn nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald gedeiht langfristig, ist in der Lage alle Waldleistungen zu erbringen und erlaubt eine intelligente Nutzung des Rohstoffes Holz. Zudem bringt die heimische Forstwirtschaft die besten Voraussetzungen für einen nachhaltigen Lebensstil mit: Seit mehr als 300 Jahren leben Waldbesitzer und ihre Familien das Prinzip der Nachhaltigkeit. Sie bewirtschaften ihren Grund und Boden nach dem Grundsatz, nicht mehr zu ernten als nachwächst. Damit erhalten sie die Substanz und Lebensgrundlage", unterstreicht Verbandspräsident Montecuccoli die nachhaltige Bewirtschaftung der Waldflächen durch heimische Forstbetriebe als Grundvoraussetzung für die gegenwärtigen Anforderungen an den Wald.

Holzverwendung reduziert ökologischen Fußabdruck

Die verantwortungsbewusste nachhaltige Bewirtschaftung garantiert, dass der nachwachsende Rohstoff Holz, der die umweltschonendste Kulturleistung der Menschheit ist, intelligent genutzt werden kann. Indem Holz nicht verrottet, sondern als Werk- und Baustoff eingesetzt wird, ist es möglich, das im Holz gebundene CO2 im Sinne des Klimaschutzes zu binden. Durch den forcierten Einsatz von Holz wird in Summe mehr CO2 gebunden. Folglich lässt sich der ökologische Fußabdruck reduzieren. So ist zum Beispiel die Verwendung von Holz in Bauprojekten ein erster Schritt zu einem nachhaltigen Lebensstil.

Großflächige Wildnisgebiete sind keine Lösung

"Wir alle tragen die Verantwortung, durch einen nachhaltigen Lebensstil unseren Nachkommen eine saubere und intakte Umwelt zu übergeben. Diese Existenzgrundlage für unsere Enkel- und Urenkelkinder basiert auf der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder. Mögen in einzelnen Fällen Waldbestände mit ungestörter natürlicher Entwicklung wie etwa Naturschutzreservate oder Naturschutzflächen, die zum Beispiel auch integrativer Bestandteil eines nachhaltigen Forstmanagements sein können, durchaus Sinn machen, werden weitere großflächige Außer-Nutzung-Stellungen abgelehnt. Herausforderungen wie etwa Klimaeinflüsse, wirksamer Schutz vor Naturgefahren und zuverlässige Bereitstellung des nachwachsenden Rohstoffes Holz können durch das so genannte "Non-Intervention-Management" nicht bewältigt werden", findet DI Montecuccoli klare Worte.

Forstwirtschaft braucht Rechtssicherheit am Eigentum

"Damit Österreich das in der Forstwirtschaft vorhandene Potenzial, Know-how und den Innovationsgeist für die neue wirtschaftspolitische Chance der Green Economy nützen kann und gleichzeitig alle Waldleistungen nachhaltig garantiert sind, braucht es weiterhin das Grundrecht des eigenverantwortlichen Wirtschaftens. Dafür ist wesentlich, dass das Fundament der heimischen Forstbetriebe - Eigentum an Grund und Boden, Werterhalt der Familie und stabile Rahmenbedingungen - von den politischen Entscheidungsträgern sichergestellt wird. Denn nur durch die Rechtssicherheit an Grund und Boden wird der bereits seit Generationen gelebte nachhaltige Lebensstil in der Forstwirtschaft Bestand haben können", so der abschließende Appell.


*) Die zweite Europäische Waldwoche, die vom 9. bis 13 Dezember 2013 ganz im Zeichen der Green Economy steht, wurde von der Europäischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen (UNECE) und der Welternährungsorganisation (FAO) ausgerufen. Sie wird parallel zur "Metsä2013" ("Metsä" ist die finnische Bedeutung für "Wald") begangen. Die "Metsä2013" ist die gemeinsame Sitzung des UNECE Committee on Forests and the Forest Industry und der FAO European Forestry Commission. Die Initiative wird von 15 internationalen Partnerorganisationen unterstützt und verfolgt das Ziel, die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu fördern und Bewusstsein zu schaffen, dass der Forstsektor und der Wald vieles zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Quelle: Land&Forst Betriebe Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /