© Oekonews- Klaus Heidegger auf seiner Farm
© Oekonews- Klaus Heidegger auf seiner Farm

Wie der Traum weitergeht

Ein Besuch bei Klaus Heidegger, der uns in Malibu begeistert über sein Permakultur-Projekt berichtet

Was tut einer, der sich eigentlich keine großen Sorgen mehr um seine finanzielle Zukunft machen muss, wie wir in seiner kürzlich erschienenen Biographie My American Dream nachgelesen haben? Ein Buch, das wir nur empfehlen können, einer grundehrlichen Biographie, die er gemeinsam mit Autor Claudio Honsal verfasst hat und die Erfolge genauso wie Probleme und passierte Fehler in seinem Leben aufzeigt.

In Österreich ist Klaus Heidegger vor allem als ehemaliger Schirennläufer bekannt. Seine eigentliche Karriere begann jedoch erst danach. In Amerika machte er nicht nur sein privates Glück, sondern es erfolgte gleichzeitig sein Aufstieg als Unternehmer, der mit viel Arbeit und wenig Zeit verbunden war.

Dazwischen liegen Jahre in New York, wo er einst mit dem Mischen und Verkaufen von Cremes in der Apotheke seines Schwiegervaters seine US-Unternehmerkarriere startete. Kometenhaft war der Aufstieg von Kiehl´s der Bio-Kosmetikfirma, die er gemeinsam mit seiner Frau aufgebaut hatte und die sie schließlich an L´Oreal verkauften. Mit genug Gewinn, um eigentlich nichts mehr tun zu müssen. Das ist aber nicht seine Art, wie wir bei unserem Gespräch rasch feststellen.

Malibu, Kalifornien, ein strahlend schöner Vormittag, in der Nähe des Pacific Highway. Hier treffen wir Klaus Heidegger, um zu erfahren, wie sein Traum nun weitergeht.

Permakultur mit österreichischen Wurzeln- bald in Malibu

Enthusiastisch und voller Begeisterung berichtet er uns von einem Gast, der vor kurzem hier war und nach dessen Plänen er das riesige Grundstück umgestalten will. Es war Sepp Holzer, der Inputs für die Umgestaltung lieferte, Permakulturguru aus Österreich. Wir drehen eine Runde auf dem großen Hanggrundstück, bewundern die Avocadobäume, die Orangenbäume und schließlich den noch nicht ganz fertigen Pferdestall, der gerade errichtet wird und dessen Bauteile weit besser gedämmt sind als es Norm ist in Kalifornien.

Reife Orangen hängen auf den Bäumen. "Am Abend kommen die Rehe, wenn man hier beim Haus die Orangen direkt vom Baum herunterpflückt, dann kann man sie beobachten", erzählt uns Heidegger, der zuerst erfolgreicher Schirennläufer war und der nun hier in Malibu auch Pferde züchten möchte.

Seine Bio-Avocados, die hier ebenfalls geerntet werden, verkauft er an den Bio-Laden nicht weit von hier. Ein kurzer Weg für das regionale Gemüse- aber nicht in Österreich, sondern in Malibu. Wer hätte das gedacht?

Permakultur: Ökologisch und ökonomisch

Warum Permakultur- eine Biofarm? "Für mich ist Permakultur sehr ökonomisch, Ich habe hier genug Wasser und ích möchte ich jeden Quadratmeter meines Grundstückes benutzen. So wie Sepp Holzer mit Permakultur gestaltet, kann ich alles nutzen, ohne viel zusätzliche Arbeit. Wenn es richtig angelegt ist, wird die Arbeit hier weniger und der Ertrag ist trotzdem groß, das ist einfach nicht nur ökologisch, auch ökonomisch." erklärt Heidegger.

Energieautonomie- Weil es auf lange Sicht ökonomischer ist

Aber Klaus Heidegger will noch mehr. Ein neues Haus ist hier ebenfalls geplant. Bessere Dämmung, ökologische Planung... das sind ein paar Stichworte. Energieautonomie ist das Ziel. Die Photovoltaik am Dach soll soviel Strom erzeugen wie verbraucht wird- eine Speicherlösung ist ebenfalls angedacht.


"Was spricht für Energieautonomie?" so lautet unserer Frage. "In Kalifornien gibt es sehr oft Erdbeben und da kann es vorkommen, dass man bis zu einer Woche lang keinen Strom hat. Wir haben so viel Sonne hier, etwa 300 Tage pro Jahr, also spricht alles voll dafür! Photovoltaikpanelle aufs Dach, eine Speichermöglichkeit. Das mag zwar von der Anschaffung her ein bißchen teuer sein, aber auf lange Sicht ist es einfach ökonomischer, auf die Sonne zu setzen." ist Klaus Heidegger überzeugt.

Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Dass Heidegger auch in Zukunft Erfolge einfahren wird, mit einer interessanten Permakulturfarm in Malibu, vielleicht mit neuen biologischen Kosmetikprodukten, soviel scheint fix. Denn eines hat er sicher - Mut: Mut zur Selbsteinsicht, Mut zur Veränderung, Mut zum Rückblick, Mut zur Offenheit, Mut zum Aufbruch in neue Projekte. Und nur damit kann man auf lange Sicht gewinnen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /