© Gösser - Blick auf die Solarthermie
© Gösser - Blick auf die Solarthermie

Grüne Brauerei: Ein Bier mit der Kraft der Sonne!

Solarthermie-Anlage unterstützt Brauerei Göss auf dem Weg zur CO2-Neutralität

© Gösser/v.li. DI Michael Paula - BMVIT; Gen.Dir.Dr. Markus Liebl  & Braumeister DI Andreas Werner - Brau Union; LR Mag. Michael Schickhofer; DI Theresia Vogel - Klimafonds; DI Christoph Brunner - AEE Intec; Dr. Matthias Konrad – Bgm. Leoben
© Gösser/v.li. DI Michael Paula - BMVIT; Gen.Dir.Dr. Markus Liebl & Braumeister DI Andreas Werner - Brau Union; LR Mag. Michael Schickhofer; DI Theresia Vogel - Klimafonds; DI Christoph Brunner - AEE Intec; Dr. Matthias Konrad – Bgm. Leoben
© Gösser/ Dr. Magne Setnes und Braumeister DI Andreas Werner beim Solarfeld
© Gösser/ Dr. Magne Setnes und Braumeister DI Andreas Werner beim Solarfeld
© Gösser/ Solarthermie bei GÖSSER
© Gösser/ Solarthermie bei GÖSSER

Göss - Gestern lud Gösser zur offiziellen Eröffnung seiner Solarthermieanlage ein, mit der die Brauerei auf dem besten Weg in Richtung C02-neutrale Brauerei ist. ‘Grüne Brauerei’, das will Gösser sein. Ein Pionierweg, an dem Gösser bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern arbeitet und damit zur führenden CO2-neutralen Brauerei Europas werden möchte. Ein weiterer Meilenstein wurde mit der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Solaranlage gefeiert, die rund 1500 Quadratmeter Fläche umfasst und zukünftig einen großen Teil der im Sudhaus benötigten Wärme für den Brauvorgang erzeugt. Michael Paula, im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Leiter der Abteilung ‘Energie- und Umwelttechnologien’, der in Vertretung von Innovationsministerin Doris Bures an der feierlichen Eröffnung teilnahm meint: ‘Das erklärte Ziel des Innovationsministeriums ist es, durch Forschungsförderung den Standort Österreich zu stärken. Wir unterstützen daher österreichische Unternehmen dabei, im schnell wachsenden Sektor der Energietechnologien auch künftig eine führende Rolle zu spielen und sichern und schaffen damit Arbeitsplätze.’ Große Freude am Projekt haben nicht nur die Vertreter von Gösser, sondern genauso DI Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds sowie der Bürgermeister von Leoben, Dr. Matthias Konrad.

Effizient in vielen Bereichen

Am Anfang der Grünen Brauerei stand wie so oft eine Idee. Im Brainstorming wurde sie entworfen, ausgefeilt, feingeschliffen, bis schließlich das Ziel ganz klar war: Der Ausstoß an klimarelevantem CO2 (Kohlendioxid) bei der Produktion von Bier soll minimiert bzw. gleich null werden.

Dafür wurde gemeinsam mit Forschern und Partnern, wie dem Joanneum Brauerei_GoessResearch, der AEEIntec und anderen ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Beispielsweise wird in der Brauerei Göss bereits seit 2007 die Abwärme der Mayr-Melnhof Holz GmbH, einem benachbarten Betrieb genutzt (Anteil am gesamten Wärmeenergiebedarf: 35 Prozent). Dadurch konnten 6.800.000 MJ aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden und die CO2-Emissionen wurden um 22 Prozent reduziert. Das entspricht dem Heizbedarf von ca. 315 Niedrigenergie-Einfamilienhäusern. Zudem senkte die Brauerei Göss ihren spezifischen Verbrauch (Energieaufwand pro produziertem Bier) 2007 um 15 Prozent und reduzierte ihn weiter in den Folgejahren.

Das grüner Strom verwendet wird, ist eine Selbstverständlichkeit.

Auch 90 Prozent der Abwärme, die während des Brauens selbst entsteht, werden vielfältig genutzt, etwa um Warmwasser zu erzeugen. Und sogar die Reststoffe werden zur Energiegewinnung verwendet, denn der Biertreber kann nach dem Brauen zur Erzeugung von Dampf dienen. Klares Ziel ist, die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu erhöhen und den Verbrauch an Wärme, Strom und Kraftstoffen zu senken.

Seit Anfang dieses Jahres ist ein neues Kochsystem während des Brauprozesses in Verwendung, das dabei hilft, knapp 200.000 Kilowattstunden Strom und über 6400 Kubikmeter Wasser pro Jahr zu sparen.

Die neue Solaranlage hilft ab sofort zusätzlich bei der Gewinnung umweltfreundlicher Energie.

Das finale Ziel ist die Umwandlung der Brauerei in einen gänzlich CO2-neutralen Betrieb.

Stolz ist die Brauerei Göss außerdem auf die Verwendung von 100 Prozent österreichischen Rohstoffen, von denen viele sogar aus der Steiermark kommen.

Vorbild für andere Brauereien

Die Erkenntnisse zum Bierbrauen ohne fossile Brennstoffe (Erdöl, Kohle, Erdgas), die die Brauerei Göss auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität gewinnt, werden von der Brau Union Österreich auch in anderen Brauereien wie Puntigam oder Schladming umgesetzt. Damit möglichst viele Bierbrauer ebenfalls zum Klimaschutz beitragen können, wurde außerdem ein eigener Branchenleitfaden mit den wichtigsten Erkenntnissen erstellt. Auch bei Tagungen wie dem Bund österreichischer Braumeister und Brauereitechniker werden die Ergebnisse präsentiert. Denn es gilt: Je mehr Bier CO2-neutral hergestellt wird, desto besser für das zukünftige Klima.

Umgesetzt werden Solarthermieprojekte außerdem in Brauereien in Spanien und Portugal.

Die Entwicklung der Grünen Brauerei wäre ohne engagierte Partner aus den unterschiedlichsten Bereichen nicht möglich gewesen, unter anderem beteiligt sind Joanneum Research, AEE Intec, Sunmark A/S oder GEA Brewery Systems GmbH. Die neue Solarthermieanlage wurde außerdem aus Mitteln des Klima- und Energiefonds Co-finanziert und durch die EU-Ergänzungsfinanzierung des 7. Rahmenprogrammes gefördert. Klima- und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel: ‘Unser Ziel ist es, Forschung rasch in den Markt zu bringen, um für österreichische Unternehmen Technologieführerschaft im internationalen Wettbewerb zu sichern. Die Grüne Brauerei, die aus dem von uns geförderten Projekt ‘Green Brewery’ hervor gegangen ist, ist ein Musterbeispiel für die marktnahe Umsetzung von Forschungsergebnissen, auf das wir sehr stolz sind’.

‘Wir sind uns bewusst, dass wir große Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft, Kunden, Konsumenten und Mitarbeitern tragen. Bier ist ein Naturprodukt. Es besteht aus Rohstoffen, die eine intakte Umwelt voraussetzen. Daher ist uns, neben unserem Einsatz für Mitarbeiter und Gesellschaft, der Umwelt- und Klimaschutz ein großes Anliegen’, betont Markus Liebl, Generaldirektor der Brau Union Österreich.


Weitere Information zum Thema Nachhaltigkeit und zur Brauerei Göss auch online auf nachhaltigkeit.brauunion.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /