©  Thomas Preiss - Start des Projekts e-pendler in niederösterreich
© Thomas Preiss - Start des Projekts e-pendler in niederösterreich

Niederösterreich: Elektrisch zur Energiewende

Klima- und Energiefonds fördert Projekt "e-pendler in niederösterreich" mit 1,3 Millionen Euro - Land Niederösterreich mit 1,2 Millionen Euro

© Thomas Preiss  -Niederösterreich fährt in die E-Mobilitätszukunft
© Thomas Preiss -Niederösterreich fährt in die E-Mobilitätszukunft

Wien- Klimaschonend und gleichzeitig energieeffizient- so sollen Pendler in Niederösterreich zukünftig unterwegs seub. Im Rahmen einer Pressekonferenz erfolgte der offizielle Startschuss für die neue Modellregion "e-pendler in niederösterreich", mit dem in Zukunft knapp 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner in 49 Gemeinden zwischen Wien und Wiener Neustadt von der neuen Gestaltung des Pendlerverkehrs profitieren sollen. Das Projekt setzt auf die optimale Verknüpfung öffentlicher Verkehrsmittel mit individuellen Elektrofahrzeugen, auf die Verstärkung und den Ausbau alternativer Mobilitätskonzepte und die Versorgung mit 100% erneuerbaren Energien.

Gefördert wird das Programm mit 1,3 Millionen Euro im Rahmen des Förderprogrammes "Modellregionen E-Mobilität" des Klima- und Energiefonds. Weitere 1,2 Millionen Euro stellt das Land Niederösterreich als Ko-Finanzierung zur Verfügung.

Im Rahmen der Pressekonferenz in Wien stellten der Generalsekretär des Lebensministeriums, Reinhard Mang, sowie die niederösterreichischen Landesräten Petra Bohuslav und Stephan Pernkopf, Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth und Konsortial-Sprecher und EVN Vorstand Peter Layr die gemeinsamen Schritte in eine elektrische Mobilitätszukunft vor.

Generalsekretär Reinhard Mang lobte dabei das ehrgeizige Projekt: "Umweltminister Niki Berlakovich möchte Österreich durch eine intelligente und effiziente Nutzung heimischer, erneuerbarer Ressourcen zum Energieselbstversorger zu machen. Aus der Kraft der Regionen soll Österreich bis 2050 energieunabhängig werden. Die Entwicklung und Umsetzung alternativer Mobilitätslösungen ist dabei eine unserer wichtigsten Aufgaben. Immerhin gilt der Verkehr mit fast 30% als einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen. Deshalb ist es wichtig, dass gerade Niederösterreich, das zu den stärksten Pendlerregionen Österreichs gehört, dieses Thema anpackt und zeigt, wie zukunftsweisende Mobilitätskonzepte aussehen. Solche Projekte sind es nämlich, die zum Erfolg der Energiewende beitragen", so Mang.

Das niederösterreichische Modell passt damit hervorragend zur Förderstrategie des Klima- und Energiefonds. Derzeit wird in acht Modellregionen die breite Masseneinführung der E-Mobilität in regional unterschiedlichen Konzepten vorbereitet. "Unsere Modellregionen haben europaweit Leuchtturmcharakter. Wir testen in unseren Modellregionen, welche Konzepte und Strategien die Markteinführung der E-Mobilität schnell vorantreiben. Nur mit funktionierenden Geschäftsmodellen wird es gelingen, Menschen und Unternehmen von den Vorteilen der E-Mobilität zu überzeugen", ist Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth überzeugt.

Ein Meilenstein für Niederösterreich auf dem Weg zur multimodalen E-Mobilität

Für Niederösterreich ist Elektromobilität wichtig. Bisherige Initiativen - wie auch die Landesinitiative "e-mobil in niederösterreich" - und attraktive Fördermodelle haben dazu geführt, dass bereits eine Reihe von Projekten und Initiativen umgesetzt werden konnten. Mit "e-pendler in niederösterreich" soll nun ein weiterer Meilenstein gesetzt werden, um neue Ansätze in der multimodalen Elektromobilität speziell für PendlerInnen und im Berufsverkehr zu erproben und im Zuge der Modellregion zu verbreiten.

"Im Energiefahrplan 2030 haben wir in Niederösterreich engagierte Ziele für den Umbau des Energiesystems und für den dynamischen Übergang in ein neues Energiezeitalter im Land formuliert. Elektromobilität mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist hier ein wichtiges Thema. Denn Elektromobilität ist effizient, schont unser Klima und zeigt neue Wege der Mobilität auf. "'e-pendler in niederösterreich' ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg in die Zukunft", sagt Energie-und Umwelt-Landesrat Stephan Pernkopf.

Elektromobilität in Niederösterreich: Zukunftsmodell und Wirtschaftsmotor

Projektträger von "e-pendler in niederösterreich" sind die EVN, die Wien Energie und die Raiffeisen-Leasing. ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, steht dem Konsortium dabei beratend zur Seite. "In Niederösterreich forcieren wir Elektromobilität, weil wir überzeugt sind, dass die Zukunft in einer sinnvollen Verbindung von Ökologie und Wirtschaft liegt. Dafür sind in der Modellregion 'e-pendler in niederösterreich' Unternehmen mit ihren MitarbeiterInnen und ebenso Gemeinden ein österreichweites Vorbild. Die Modellregion unterstützt wesentliche Ziele unserer Wirtschaftsstrategie 2015: Innovation und Technologie, Kooperation, Nachhaltigkeit", präzisiert Wirtschafts-Landesrätin Petra Bohuslav.

Kompetente Partner mit langjährigem Know-how bringen gemeinsam E-Mobilität auf Niederösterreichs Straßen

Mi dert EVN, der Wien Energie und der Raiffeisen-Leasing werden drei Partner mit langjährigem Know-how im Bereich E-Mobilität das Projekt umsetzen. EVN und Wien Energie werden mehr als 240 neue Elektrotankstellen errichten, die Raiffeisen-Leasing wird das Management der über 180 E-Autos und E-Bikes übernehmen. Der Strom soll von neuen Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 370 kWp kommen, die parallel ebenfalls errichtet werden. Somit ist garantiert, dass die Elektrizität für die E-Mobilität nachhaltig und 100 % CO2-frei produziert wird. Peter Layr, Sprecher des EVN Vorstands, sagt: "Mit dem Projekt 'e-pendler in niederösterreich' machen wir den nächsten wichtigen Schritt, um E-Mobilität in Niederösterreich für Gemeinden, Betriebe und Privatpersonen möglich zu machen."


Die Modellregion "e-pendler in niederösterreich" in der Übersicht

- Die Modellregion umfasst 49 Gemeinden südlich von Wien bis Wiener Neustadt mit ca. 296.000 EinwohnerInnen - das ist knapp ein Fünftel der Bevölkerung Niederösterreichs.

- Die Bevölkerung wächst durch den kontinuierlichen Zuzug aus Wien und aus peripheren Gebieten Niederösterreichs weiter. Damit steigt aber auch der Mobilitätsbedarf, weil die Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz ebenfalls weiter zunimmt. In der Modellregion befinden sich über 15.000 Arbeitsstätten mit mehr als 126.000 Beschäftigten.

- Die Zielgruppe der Pendler stellt für die Region eine besondere Herausforderung dar. Dem wird im Projekt mit einem klaren Konzept begegnet, das die Elektromobilität und neue Mobilitätsangebote angreifbar und erlebbar macht und zum Mitmachen animiert.

- Für die Showcases in der Modellregion wird mit einem Einsatz von mindestens 100 Elektroautos und 80 Elektro-Leihfahrrädern gerechnet.



Hintergrundinformation zur Förderstrategie E-Mobilitäts-Modellregionen

Elektromobilität ist ein innovativer Ansatz, die stark steigenden Verkehrsemissionen Österreichs zu reduzieren. Der Klima- und Energiefonds initiiert und unterstützt seit 2008 Modellregionen im Bereich der Mobilität.

Österreichweit gibt es derzeit acht E-Mobilitäts-Modellregionen: die VLOTTE in Vorarlberg, die international neben Berlin und London als Vorzeigeprojekt gilt, Salzburg, Graz, Wien und ab sofort auch "e-pendler in niederösterreich", e-log Klagenfurt und die Modellregion der Post AG. Insgesamt wurde das Programm "Modellregionen E-Mobilität" seit 2008 mit 17,2 Mio. Euro durch den Klima- und Energiefonds gefördert. Im Rahmen der Modellregionen E-Mobilität werden verschiedene E-Mobilitätskonzepte für die breite Einführung der E-Mobilität getestet. Im Mittelpunkt steht die Schaffung von Synergien und attraktiven Nutzungsmöglichkeiten durch die Vernetzung und Weiterentwicklung der erprobten Ansätze.

Infos zu den Modellregionen: WWW.KLIMAFONDS.GV.AT und www.e-connected.at



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /